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Die einsamen Toten

Titel: Die einsamen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Booth
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lag?«, fragte Ben Cooper.
    »Unsere Chancen stehen gut«, feixte Diana Fry. »Ich möchte wetten, auf einen exakteren Zeitraum als auf ein, zwei Jahre lässt er sich nicht festnageln.«
    »Meinst du?«
    »Du wirst schon sehen. Wir erwarten immer zu viel von diesen Leuten. Sie enttäuschen uns permanent.«
    »Aber wir können nicht davon ausgehen, dass die Leiche in der Zeit dort begraben wurde, als der alte Pfarrer schon weg und der Neue noch nicht da war.«
    »Es muss passiert sein, bevor dieser Teil des Friedhofs das letzte Mal sauber gemacht worden war. Sonst hätte ein anderes armes Schwein die Erfahrung gemacht, die Reverend Alton jetzt hinter sich hat.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Cooper machte Anstalten, den Raum zu verlassen. Er hatte einen Termin in Glossop und war dort mit jemandem im Büro der Vermieter der Oxleys verabredet, der Peak-Water-Gesellschaft.
    »Was ich noch gern wüsste«, sagte Fry, »ist, wann genau die Oxleys ihr Interesse daran verloren haben, den Friedhof zu pflegen.«
    »Diane, soll das heißen, dass du von mir verlangst, ich soll ein weiteres Mal einen Versuch starten, mit ihnen zu reden?«
    »Ja, Ben. Und könntest du dieses Mal ein wenig penetranter sein, ja?«

    Cooper seufzte. »Du denkst, sie verbergen was?«
    »Du nicht?«
    »Ich bin nicht so sicher. Aber ich weiß, dass sie sich bedroht fühlen.«
    »Was hältst du davon: Wenn der beste Ort, eine Leiche zu verstecken, ein Friedhof ist, dann versteckt man einen Mörder am besten unter Verbrechern.«
    »Du meinst, einer der Oxleys? Du denkst, sie schützen einen aus ihrer Sippe?«
    »Die Oxleys sind vielleicht alle kriminell, Ben. Aber ich dachte eigentlich an einen Ort, wo wir überführte Verbrecher normalerweise hinstecken. An ein Gefängnis.«
    »Aber es ist keiner im Gefängnis«, sagte Cooper und verstummte.
    »Nicht mehr.«
    Cooper dachte an einen Jungen, der sich in seiner Zelle erhängt hatte, weil er das Leben in einer Jugendhaftanstalt nicht mehr ertrug.
    »Craig Oxley.«
    »Wenn es stimmt, was seine Schwester sagt...«
    »Aber wenn die Oxleys wissen, wer Emma Renshaw tötete, würden sie dann einen der ihren verpfeifen? Das bezweifle ich. Du nicht?«
    »Selbst unter diesen Umständen?«
    »Mein Gefühl sagt mir, dass die Oxleys nicht lange überlegen müssten«, erwiderte Cooper. »Sie wüssten instinktiv, was am besten für ihre Familie ist.«
    Fry dachte darüber nach. »Absolute Loyalität den Familienmitgliedern gegenüber, ganz egal, was sie getan haben?«
    »So funktioniert das«, antwortete Cooper. Und fügte hinzu: »Tut mir Leid.«
    »Es tut dir Leid?« Fry starrte ihn an. »Was tut dir Leid?«
    »Ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe.«
    »Ich weiß, was familiäre Loyalität ist, Ben.«

    »Natürlich. Ich wollte nicht -«
    »Ich will nicht wissen, was du nicht wolltest. Und noch weniger will ich wissen, was du damit sagen wolltest.«
    »Gut.«
    »Außerdem gibt es eine Grenze zwischen Familienbanden und Hass«, sagte Fry nachdenklich. »Kein Hass ist stärker als der auf einen Menschen, den man eigentlich lieben sollte.Viele Menschen überschreiten diese Grenze.«
    »Ja, da hast du Recht.«
    »Hattest du jemals das Gefühl, dass diese Grenze in deiner Familie überschritten wurde, Ben? Was ist mit dir und deinem Bruder?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Fry schwieg eine Weile. Er sah ihr an, dass sie noch immer darüber nachdachte. Sie wälzte in Gedanken alle möglichen Umstände hin und her, die sich zwischen Mitgliedern einer Familie, zwischen Menschen ergeben konnten, die durch die Tatsache, miteinander verwandt zu sein, aneinander gekettet waren. Sie hatte ihn nach seiner Beziehung zu Matt gefragt. Aber Cooper schien es, als hätte sie dabei an ihre eigene Beziehung zu ihrer Schwester Angie gedacht. Alles andere wäre nicht natürlich gewesen.
    »Es ist toll, zu einer Familie zu gehören«, sagte Cooper. »Wir verspüren doch alle das Bedürfnis, zu einer Familie zu gehören, zu einem Stamm, zu einer Gruppe, zu was auch immer. Das Problem mit der Zusammengehörigkeit ist nur, dass es fürchterlich schmerzt, wenn man von der eigenen Familie oder von der eigenen Mannschaft abgelehnt wird. Ablehnung bedeutet dann das Ende der Welt, weil sie von den Menschen kommt, von denen man eigentlich Unterstützung erhofft. Viele Menschen kommen damit nicht zurecht.«
    »Diese Ablehnung kann ziemlich heftige Formen annehmen, vermute ich.«
    »Wenn ein Rudel wilder Hunde eines seiner Mitglieder

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