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Die einsamen Toten

Titel: Die einsamen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Booth
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es einem gehen, wenn man ins Rural Crime Team aufsteigt.«
    »Ist Emma gefunden worden? Aber es laufen keine Mordermittlungen, das hätte ich mitbekommen. Oder, Diane?«
    »Na, das würde ich doch vermuten.« Schließlich erbarmte sich Fry seiner. »Natürlich hättest du davon erfahren, Ben. Übrigens habe ich Krach geschlagen, um dich zurückzubekommen. Gegen den erbitterten Widerstand des Rural Crime Teams.«
    Sie sah PC Udall dabei nicht an, aber die schien den Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen.
    »Wir sehen uns im Wagen, Ben. Okay?«, sagte Udall. »Ich muss noch ein paar Anrufe erledigen.«
    Fry sah ihr nach, wie sie im Gehen ihren Dienstgürtel zurechtrückte, völlig normal und unbeeindruckt.

    »Sie ist eine gute Polizistin«, sagte Cooper.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Ein Blick in sein störrisches Gesicht genügte, und Fry verspürte den Drang, ihn noch weiter aufzuziehen. Aber sie hatte sich selbst versprochen, nett zu ihm zu sein. Außerdem wusste sie genau, dass Loyalität eine seiner großen Stärken war.
    »Dann laufen also keine Mordermittlungen?«
    »Erst wenn die Blutflecken analysiert sind«, erwiderte sie. »Und dann wirst du es sofort erfahren.«
    »Wo fahrt ihr jetzt hin?«
    »Nach Tintwistle. Wir wollen versuchen, einen von Emmas Mitbewohnern ausfindig zu machen. Einen jungen Mann namens Neil Granger. Aber momentan ist er zu Hause nicht zu erreichen.«
    Cooper legte seine Hand auf das Autodach, um sie am Wegfahren zu hindern.
    »Dann könnt ihr euch Zeit lassen«, sagte er. »Den hat schon jemand gefunden.«
     
     
    Inspector Paul Hitchens befand sich im Einsatzraum in Edendale, wo ein Team für die Ermittlungen im Fall von Neil Grangers Tod zusammengestellt wurde. Bisher war noch keine Entscheidung darüber gefallen, die Maschinerie der aufwändigen HOLMES-Prozeduren, die Spurenauswertung im Computer, in Gang zu setzen. Denn falls sich mit etwas Glück gleich zu Beginn der Untersuchung ein Verdächtiger herauskristallisieren würde, könnten sie es sich sparen, allzu viel Personal abzuziehen. Das war bei größeren Ermittlungen immer der Fall, und wenn die Division E zu viele solcher Untersuchungen laufen hatte, würde sie nie und nimmer ihre jährlichen Zielvorgaben bei Einbrüchen und Straßenkriminalität erfüllen können.
    Hitchens wirkt in der letzten Zeit ein wenig abwesend, dachte Diane Fry. Womöglich setzte ihm der neue Chief Inspector zu. In der Division E lagen Veränderungen in der Luft, aber im
Polizeidienst blieben die Dinge nie lange beim Alten. Vielleicht spürte Hitchens, dass sich etwas tat.
    »Falls eine Verbindung zum Fall Emma Renshaw besteht, finden wir das sicher heraus, Diane«, sagte er.
    »Neil Granger wäre der Nächste auf meiner Liste der zu Befragenden gewesen«, erklärte Fry.
    »Das ist mir bekannt. Nur, wer konnte davon wissen, dass sich im Fall Renshaw eine neue Spur aufgetan hatte?«
    »Ihre Eltern. Und mit Alex Dearden habe ich schon gesprochen, Sir.«
    »Aber, Diane, Neil Granger ist seit Freitagnacht oder Samstagmorgen tot – bevor Sie Gelegenheit hatten, mit den Renshaws oder mit Dearden zu sprechen.«
    »Trotzdem …«
    »Ich weiß, wie ärgerlich es ist, dass Sie einen Zeugen verloren haben. Aber kommen Sie morgen zur Einsatzbesprechung, und Sie werden sehen, dass es wichtige Entwicklungen in andere Richtungen gibt.«
    »Ich verstehe. Dann ist eine mögliche Verbindung zu Emma Renshaw nach Ansicht des Chief Inspectors also von untergeordneter Bedeutung?«
    »Ja, aber Sie werden morgen schon sehen, warum, Diane.«
    »Dann hätte ich aber eine Bitte an Sie, Sir.«
    »Und die wäre?«
    »Ich möchte bei Neil Grangers Obduktion dabei sein.«
    Hitchens zögerte kurz. »Nun, ich sehe keinen Grund, der dagegen spricht. Mrs Van Doon hat gegen Zuschauer nie etwas einzuwenden. Ich kläre das mit Mr Kessen.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Diane, unsere Theorie ist nicht in Stein gemeißelt«, erklärte Hitchens kryptisch. »Aber sie beruht auf einem ähnlich harten Material.«
    Fry wartete auf eine Erklärung, doch stattdessen lächelte er nur selbstgefällig und schlug einen anderen Kurs ein.

    »Sie erinnern sich nicht mehr an den ursprünglichen Fall Renshaw, oder?«, fragte er.
    »Nein, Sir? Weshalb sollte ich?«
    »Bevor Sie nach Derbyshire kamen, waren Sie doch in den West Midlands im Einsatz, nicht wahr?«
    Fry sah Hitchens prüfend an und fragte sich, worauf er hinauswollte.
    »Ja, ein ziemlich großes Einsatzgebiet, Sir. Mit vielen Einwohnern und der

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