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Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Khoury
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Laune wieder etwas. Onkel Antonio kann nicht recht haben. Ausgeschlossen, dass solche Schönheit neben dem Bösen, von dem er spricht – was immer es sein mag –, existiert.
    Eine Frage geht mir durch den Kopf: Wächst die Katalysator-Pflanze auch hier? Doch ich sehe nichts als Elysia.
    Dickson, einer der Wachen aus Onkel Timothys Mannschaft, ist schon da. Er fragt, wo die anderen seien, und als ich ihm berichte, dass sie sich mit ihrer Ausrüstung abplagen, stöhnt er und spuckt auf einen Farn. Dann macht er sich auf den Weg, um ihnen zu helfen, und lässt mich allein zurück.
    Am Rand des Blütenmeers liegt ein glatter Felsen. Ich setze mich und beuge mich über die Pflanze direkt daneben. Und da, in dem kleinen, von den Blütenblättern gebildeten Kelch, schimmert der Unsterblichkeitsnektar. Erstaunlich, wie Tod und Leben sich in dieser einen Blüte vereinen und der Katalysator das Pendel nach der einen oder anderen Seite ausschlagen lässt.
    »Pia?«
    Ich wirble herum und sehe ein von Farnwedeln eingerahmtes Gesicht. Ich stehe auf und balle die Fäuste. »Was willst du?«
    Eio ist praktisch unsichtbar. Er könnte schon die ganze Zeit dort gestanden haben, ohne bemerkt zu werden. »Ich möchte mich entschuldigen. Ich wollte dich nicht wütend machen.«
    »Eio, die Wissenschaftler werden jeden Augenblick hier sein. Du solltest gehen!«
    Starrköpfig wie er ist, schüttelt er den Kopf. »Alle vermissen dich, besonders Ami. Sie fragt ständig nach dir.«
    »Vergesst mich einfach, alle beide – und Onkel Antonio auch! Ich bin jetzt da, wo ich hingehöre, und tue, wozu ich bestimmt bin. Ich bin wirklich ich! Verstehst du das?«
    »Ich verstehe, dass ich dich wütend gemacht habe, und das tut mir leid.« Sein ganzes Gesicht drückt Schmerz aus, seine Augen flehen mich an. Es ist unendlich schwer, bei meinem Entschluss zu bleiben, wenn er mich so anschaut. »Bestrafe mich, wenn du willst, aber bitte nicht Ami. Nicht meinen Vater.«
    Ich werfe einen Blick auf den Pfad, um mich zu vergewissern, dass wir noch allein sind. Lange werden wir es allerdings nicht mehr sein. Ich blicke ihn finster an und zeige auf den Dschungel. »Geh, Eio! Lass mich in Ruhe. Ich meine es ernst! Ich will Ai’oa nicht mehr sehen und dich oder Ami oder die anderen auch nicht. Geh endlich, ja?«
    Er schaut mich an, als hätte ich einen vergifteten Pfeil auf ihn abgeschossen. »Ich bin hergekommen, um dir von Papi etwas auszurichten. Er sagte, wenn du die Wahrheit unbedingt wissen willst, sollst du sie erfahren.«
    »Wirklich?« Ich beäuge ihn skeptisch. »Er will mir alles sagen? Warum Alex und Marian weggelaufen sind? Warum er möchte, dass auch ich gehe?«
    »Ja. Nein. Also, ja, du sollst das alles erfahren, aber nicht von Papi.«
    Ich werfe die Hände in die Luft. »Von wem dann?«
    »Von Kapukiri.«
    Ich lasse die Hände sinken. »Von Kapukiri? Was weiß Kapukiri denn?«
    »Wirst du kommen? Heute Nacht?«
    »Ich…« Meine Wut fällt mir ein und dass Onkel Antonio mich ein Monster genannt hat, und ich beschließe, nicht so einfach nachzugeben. »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht.«
    Plötzlich höre ich Stimmen. Die anderen kommen über die Anhöhe. Ich kann schon die ersten Haarschöpfe sehen.
    »Eio! Eio, geh!«
    Zunächst sieht es so aus, als wollte er noch etwas sagen, doch dann beißt er die Zähne zusammen und verschwindet im Dschungel. Als ich mich umdrehe, kommt Onkel Paolo gerade über die Kuppe. Ich hoffe, ihm fällt nicht auf, dass ich rot geworden bin oder dass dort, wo Eio stand, die Farnwedel wackeln. Doch Onkel Paolo hat nur Augen für Elysia. Ich atme langsam aus und versuche mein Herz dazu zu bringen, dass es sich beruhigt.
    Dann will Onkel Antonio mir also die Wahrheit nicht länger vorenthalten – die ganze Wahrheit. Werde ich hingehen? Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Vielleicht ist es ein Trick und Onkel Antonio zwingt mich zu gehen, da ich es freiwillig nicht getan habe. Aber vielleicht ist das auch meine Chance, endlich zu erfahren, worum es bei dem ganzen Geheimnis geht. Doch warum von Kapukiri?
    Endlich treffen auch die anderen ein und packen sofort ihre Kameras und Notizblöcke aus. Vorsichtig gehen sie zwischen den Elysia-Pflanzen umher und dokumentieren alles, jeden einzelnen Fleck auf jedem Blütenblatt.
    »Und, Pia, was sagst du jetzt?«, fragt Onkel Paolo.
    »Wunderschön. Zu schön, um es in Worte zu fassen.«
    Er nickt. »Und wenn man bedenkt, dass hier die einzigen Exemplare ihrer Art auf der

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