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Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Khoury
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befiehlt Onkel Paolo. Er stößt gegen den umgestürzten Rollwagen und tritt in die Scherben. Mit einem Aufschrei hüpft er zur Seite und ich hoffe, dass die Scherben durch seine Sohlen gedrungen sind. Wir sind fast an der Tür.
    Ich stoße sie auf, ziehe Ami auf den Flur und schlage die Tür hinter uns zu. Ami ist noch nicht bei vollem Bewusstsein, stöhnt aber leise. Ich schüttle sie, doch sie kommt nicht richtig zu sich. Ich lasse sie auf den Boden gleiten und blicke mich um. An der Wand steht ein Regal mit Tüchern und Laborkittel. Ich packe es mit beiden Händen und stemme es hoch. Mit lautem Getöse kracht es auf den Boden. Im selben Moment erschüttert ein gewaltiger Donnerschlag das Gebäude und eine Neonlampe nach der anderen geht über uns aus.
    Der Blitz muss die Generatoren getroffen haben. Clarence braucht jetzt mindestens fünf Minuten, bis wir wieder Strom haben. Los, Pia, das ist deine Chance! Ich schiebe das Regal gegen die Tür. Lange wird es sie nicht aufhalten, aber vielleicht lange genug.
    Ami liegt zusammengekauert an der Wand. Sie ist kreidebleich und hat die Augen geschlossen. Ihr Arm blutet immer noch. Beim Herausreißen des Venenkatheters hat Onkel Haruto die Einstichstelle vergrößert, und als ich Ami über den Boden schleifte, wurde alles noch schlimmer. Trotz der Dunkelheit sehe ich die dunkle Spur, die von der Labortür bis zu ihr führt. Wie viel Blut hat sie verloren?
    Ich wühle in den Sachen, die vom Regal gefallen sind, und finde Verbandsmull und Pflaster. Gerade als ich mich wieder Ami zuwenden will, berühren meine Finger Glas und eine Ampulle rollt über den Boden. Ich greife rasch danach in der Hoffnung, dass es vielleicht ein Antibiotikum ist, das ich auf die Wunde tupfen kann. Während ich versuche, in der Dunkelheit das Etikett zu entziffern, halte ich Amis Arm hoch, um den Blutfluss einzudämmen. Beim nächsten Blitz sehe ich das Etikett deutlich.
    E13.
    E13. Der Vogel in dem elektrisch geladenen Käfig fällt mir ein. Er ist am Ende seiner Kraft, da zeigt das Serum seine Wirkung…
    Ein lauter Krach lässt mich aufschauen. Die Wissenschaftler stoßen anscheinend mit etwas Schwerem gegen die Tür.
    Beeil dich, Pia!
    Mit den Zähnen ziehe ich am Verschluss der Ampulle. Ich habe nichts, womit ich die Flüssigkeit injizieren könnte, und habe keine Ahnung, wie viel ich Ami davon geben muss, aber für große Überlegungen ist keine Zeit. Ich schiebe die Ampulle zwischen ihre Lippen und kippe ihr die Hälfte des Inhalts in den Mund. Erleichtert stelle ich fest, dass sie schluckt. Dann drücke ich das Mullpäckchen auf ihren Arm und wickle einen Verband darum, drei, vier, fünf Mal.
    Ami schlägt die Augen auf. Wieder ein Blitz und ich sehe, dass ihre Pupillen zu winzigen Pünktchen zusammengeschrumpft sind.
    »Pia!« Am ganzen Körper zitternd setzt sie sich auf. »Was ist los? Wo bin ich? Warum ist es so dunkel?«
    »Nimm meine Hand. Ich weiß, dass du Angst hast, aber wir müssen jetzt schnell rennen!«
    Ich habe noch nicht ganz ausgesprochen, ist sie schon auf den Beinen und flitzt den Flur hinunter. Mich zieht sie hinter sich her. Ihre Bewegungen sind ruckhaft, genau wie die des Vogels, der E13 bekommen hatte. Herzlichen Glückwunsch, Onkel Paolo, dein Serum wirkt ausgezeichnet!
    Draußen rennen inzwischen überall Leute herum, schreien und versuchen die Stromversorgung wieder in Gang zu bringen. Es kann nur noch wenige Minuten dauern, bis Clarence die Notstromaggregate angeworfen hat. Dann ist eine Flucht nicht mehr möglich.
    Ich mache mir nicht die Mühe Deckung zu suchen. Der Regen und das allgemeine Durcheinander sind Deckung genug. Wir laufen zum nächstgelegenen Stück Zaun. Ich blicke mich um und sehe, dass Onkel Paolo und die anderen das Gebäude ebenfalls verlassen haben. Viel zu schnell entdecken sie uns.
    »Lauf«, zische ich. »Renn, so schnell du kannst, zum Zaun, Ami.«
    »Ich hab dir deinen Anhänger gebracht, Pia«, sagt sie. »Du hast ihn verloren.«
    »Es ist okay, Ami, ich habe ihn.«
    »Gut. Er hat nämlich eine besondere Bedeutung«, ruft sie mir über die Schulter zu, »und es wäre schrecklich, wenn du ihn verlieren würdest. Pia…« Sie bleibt stehen und schaut sich um. »Sie verfolgen uns. Warum verfolgen sie uns?«
    Ich nehme ihre Hand und renne am Zaun entlang, damit der Abstand zwischen ihnen und uns nicht kleiner wird. Ich muss sie zum Reden bringen, um sie von unseren Verfolgern abzulenken.
    »Was ist das Besondere an dem Anhänger, Ami?

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