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Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Khoury
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durchstecken kann. Er fasst kraftlos nach meiner Hand. Seine Finger zittern. Mir ist klar, dass Timothy und seine Leute jeden Augenblick hier sein werden.
    »Ami hat uns erzählt… sie haben versucht –«
    »Sie wollten sie umbringen, Eio. Du musst verschwinden, sonst erwischen sie dich auch!«
    »Ich hole dich da raus. Ich habe dir und Papi gesagt, dass ich über den Zaun steige, wenn es sein muss. Und das werde ich auch tun.«
    »Nein, Eio. Geh nach Hause und sag deinen Leuten, dass sie verschwinden müssen.« War es wirklich erst gestern, dass ich etwas ganz Ähnliches zu ihm gesagt habe? Doch gestern stand hinter diesen Worten Hochmut und Zorn und sie kamen aus dem Mund einer anderen Pia. Jetzt empfinde ich nur Hilflosigkeit und Verzweiflung. Uns läuft die Zeit davon…
    Er lässt meine Hand los und rappelt sich langsam auf. Und macht einen Schritt auf den Zaun zu.
    »Eio, nein!« Ich greife mit beiden Händen durch den Zaun und gebe ihm einen Schubs. Es geht durch und durch. Einen solchen Schmerz habe ich noch nie empfunden, doch ich zwinge mein Gehirn, den Schmerz zu vergessen. Ich weiß ja, dass mich nichts wirklich verletzen kann. Da Eio immer noch schwach ist, kippt er nach hinten. Der Boden ist vom Regen so nass, dass es spritzt, als er in den Dreck fällt.
    »Eio, du Idiot! Es ist meine Schuld, dass das alles geschieht! Sie haben sie meinetwegen gefangen, damit sie – damit sie ihr Blut… Du weißt, dass es stimmt! Du hast es die ganze Zeit über gewusst, von den Kaluakoa, dass für meine Unsterblichkeit viele Menschen sterben mussten. Wusstest du, dass es Ai’oaner waren? Es waren deine Leute, Eio, und sie starben für mich!«
    Ich merke, dass ich im Dreck knie und mindestens so viele Tränen wie Regentropfen über mein Gesicht laufen. »Ich habe dich nicht verdient, Eio. Geh! Bitte! Warum gehst du nicht endlich?«
    Seine Augen blicken unendlich traurig. »Liebe, Pia. Deshalb. Ich liebe dich. Und darum werde ich immer wieder über diesen Zaun steigen, immer wieder, wenn es sein muss. Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich. – Ich will es dir schon so lange sagen.«
    Liebe.
    Ein süßes, einfaches Wort. Ein Wort, nach dem ich mein ganzes Leben lang – aber vor allem seit meiner Begegnung mit Eio – gesucht habe, ohne seine Bedeutung zu kennen. Bis jetzt. Als ich es aus seinem Mund höre, weiß ich mit vollkommener Sicherheit, dass er meint, was er sagt. Ein Puzzleteilchen fällt in meinem Herzen an seinen Platz und füllt eine Lücke, von der ich nicht einmal wusste, dass es sie gab. Ich atme aus, ganz langsam, und betrachte ihn staunend. Trotz allem, was du von mir weißt… den Toten, den Opfern, dem Bösen…
    »Du liebst mich«, flüstere ich. Ich weiß, dass jetzt nicht die Zeit dafür ist, aber ich weiß auch, dass es möglicherweise nie mehr Zeit hierfür geben wird.
    Ich muss es ihm sagen. Ich muss ihm sagen, dass ich dasselbe empfinde, immer so empfunden habe, von Anfang an. Seit dieser ersten Nacht im Dschungel, als ich sie gespürt habe – die Liebe –, aber nicht verstanden. Doch jetzt verstehe ich sie. Und wie ich sie verstehe… »Eio, ich –«
    Plötzlich höre ich Rufe und die kurzen Augenblicke sind vorbei. Ich drehe mich um und sehe durch den Regen verschwommene Gestalten auf mich zu eilen. Zu spät. Wie Alex und Marian. Wir sind zu spät.
    »Eio, LAUF!«, schreie ich, als sie mich erreichen. Starke Arme ziehen mich auf die Füße und schleifen mich weg. Auf der anderen Seite sehe ich auch Männer auf Eio zulaufen. Nein, nein, nein…
    »Lauf, Eio! Bitte! Ich verspreche dir, ich werde dich finden!«
    Er sieht die Männer auch, doch anstatt loszulaufen, steht er auf und wendet sich Timothy zu, der ihn als Erster erreicht. Ich halte die Luft an, als Timothy zu einem mächtigen Schlag ausholt –, doch Eio duckt sich weg und landet seinerseits einen Treffer am Kinn des Wachmanns. Timothys Kopf ruckt nach hinten, aber er verliert das Gleichgewicht nicht, sondern dreht sich um, starrt Eio finster an und holt erneut aus. Eio hat sich offenbar noch nicht ganz von dem Stromschlag erholt, denn er duckt sich zwar wieder, kommt aber ins Wanken und Timothys Schlag trifft ihn mitten in den Magen.
    »Eio!«, schreie ich.
    Er kann sich auf den Beinen halten, aber es ist zu spät. Timothy packt Eios Handgelenk und reißt ihn zurück. Eio wehrt sich und selbst der starke Timothy hat Mühe, gegen den Jungen aus Ai’oa anzukommen. Doch dann tauchen weitere Männer auf, Eio wird

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