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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auch wirklich geeignet war. Was das betraf, wäre nach Kholmans Meinung selbst der Erzengel Langhorne nicht für diese Aufgabe geeignet gewesen.
    »Ich kann dir in nichts widersprechen, Urwyn«, sagte der Herzog nach kurzem, nachdenklichem Schweigen. »Wir haben das auf jeden Fall weiß Langhorne oft genug durchdiskutiert! Es ist ja auch nicht so, als hätten wir Seine Majestät und den Bischof-Vollstrecker nicht gewarnt! Aber das wird trotzdem nicht das Problem lösen, das auf uns zukommt, sobald Seine Majestät und Bischof-Vollstrecker Mahrtyn es erfahren.«
    Jahras nickte. Das Gute war, dass sich Kaiser Mahrys und der Bischof-Vollstrecker derzeit in Geyra aufhielten, dreizehnhundert Meilen von Kholmans Arbeitszimmer in Iythria entfernt. Es gab Zeiten, in denen diese Entfernung zwischen Kholmans Hauptquartier und dem Kaiserlichen Hof ein Nachteil war, vor allem bei den unschönen internen Reibereien, die so oft die desnairianische Politik auszeichneten. Rivalen konnten schließlich viel leichter bei Seiner Majestät Gehör finden als er. Andererseits hatten die meisten besagter Rivalen rasch begriffen, dass sich aus der Notwendigkeit, von Grund auf eine neue Flotte aufzustellen, zwar zahllose Möglichkeiten ergaben, Schmiergelder einzustreichen, es aber trotzdem eine äußerst undankbare Aufgabe war. So sehr Kaiser Mahrys und vor allem Bischof-Vollstrecker Mhartyn optimistische Streitsucht kultivierten, Jahras bezweifelte, dass es überhaupt nur einen einzigen desnairianischen Adeligen gab, der sich auf die Vorstellung freute, in eine Seeschlacht gegen die Charisian Navy zu ziehen. Niemand, der das jemals getan hatte, war von dieser Erfahrung sonderlich angetan gewesen ... Und genau das unterstrich aufs Deutlichste das, was die Charisianer kürzlich der vereinigten Streitmacht ganzer fünf anderer Flotten angetan hatten.
    Unter diesen Umständen würden Kholmans Feinde zwar zweifellos voller Schadenfreude jede Gelegenheit beim Schopfe packen, seiner Glaubwürdigkeit bei der Krone zu schaden. Zugleich jedoch würden sie darauf achten, dies auf keinen Fall in einer Art und Weise zu tun, die sie selbst für den Posten beim Kaiser zu empfehlen schien. Was das betraf, war Jahras' Position, auch wenn er deutlich weniger hochwohlgeboren war, sogar noch weniger angreifbar. Aber hätte er eine Möglichkeit ersinnen können, dieser Aufgabe zu entgehen, hätte er sie genutzt, ohne mit der Wimper zu zucken! Wenigstens verschaffte Kholman die gewaltige Entfernung von Iythria zu Geyra eine gewisse Autonomie - ohne Rivalen oder Hofschranzen, die Jahras und ihm ständig über die Schulter blickten. Was hieß: Weil niemand sonst die Posten wollte und sie beide weit genug von der Hauptstadt entfernt lebten, würden sie nicht nur den Zorn ihres Monarchen überleben, sondern auch weiterhin ihre derzeitigen Posten bekleiden.
    Oh, diese Freude!, dachte er ironisch.
    »Seien wir doch ehrlich, Daivyn«, sagte er dann. »Nichts wird Seine Majestät oder den Bischof-Vollstrecker in ihrem Zorn über das, was Wailahr widerfahren ist, besänftigen. Das ist einfach so. Daher bleibt uns nur, genau das auszunutzen. Wir werden unterstreichen, dass wir sie immer schon gewarnt hätten - und das oft. Schließlich haben wir offen gesagt, dass wir uns ein paar unschöne Schrammen holen würden - zumindest anfänglich -, wenn wir wirklich versuchen sollten, die Charisianer in ihrem eigenen Element zu bekämpfen. Wir sind nicht die Einzigen, die Wailahr kennen, oder die genau wissen, dass sein Ruf, ein guter Kommandeur zu sein, gänzlich berechtigt ist. Genau das sagen wir - dass hier einer unserer besseren Kommandeure mit zwei unserer besten Schiffe innerhalb von weniger als fünfundvierzig Minuten von einer einzigen charisianischen Galeone besiegt worden ist. Wir sollten nicht Wailahr die Schuld dafür zuschieben. Im Gegenteil: Wir sollten herausstreichen, wie tapfer und entschlossen er gekämpft hat! Nach allem, was ich der Depesche von diesem Captain Yairley entnehmen kann, war das ja auch wirklich so! Erzählen wir Seiner Majestät doch, dass wir zwar gute Fortschritte dabei machen, die neue Flotte aufzubauen, aber dass es deutlich länger dauern wird, die Mannschaften auch angemessen auszubilden.«
    Nachdenklich runzelte Kholman die Stirn. Es sprach sehr vieles dafür, Jahras' Empfehlung zu folgen. Tatsächlich herrschten in den Gewerbegebieten am Jahras-Golf und in der Mahrosa-Bucht beinahe schon charisianische Verhältnisse, was die

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