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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schluss gekommen, dass sich, im Gegensatz zu Euch persönlich, einer der Offiziere aus Eurem Stab eindeutig in einem Loyalitätskonflikt befindet. Tatsächlich lassen die Beweismittel, die Prinz Nahrmahn vorliegen, sogar darauf schließen, dass besagter Offizier aktiv an Hochverrat beteiligt ist.«
    Ruckartig richtete sich Eastshare in seinem Sessel auf, sein Gesicht hart wie Granit.
    »Wer ist der Dreckskerl?!«, verlangte der Herzog zu wissen, sein Ton so scharf und hart, er hätte Stein wie Butter geschnitten. »Dem röste ich die Eier über kleiner Flamme! Und das ist noch das Netteste, was ihn erwartet!«
    Bislang sieht es so aus, als würde Cayleb die Wette gewinnen, dachte Merlin trocken.
    »Ich bitte Euch, Euer Durchlaucht!« Merlin hob abwiegelnd beide Hände. »Ich hatte Euch vorgewarnt, dass es etwas komplizierter wird. Ich bezweifle nicht, dass Ihre Majestäten ein Problem damit hätten, wenn Ihr genau das tätet ... letztendlich.«
    »Letztendlich?!« Nun verriet Eastshares Gesichtsausdruck schieren Unglauben. »Bei Langhorne, Seijin! Ihr habt doch gerade selbst gesagt, dass er meinem Stab angehört! Ist Euch überhaupt bewusst, auf welche Informationen er dadurch zugreifen kann? Welchen Schaden er anrichten könnte?«
    »Das ist der Grund - oder zumindest einer der Gründe -, weswegen Ihre Majestäten mich persönlich zu Euch geschickt haben. Um genau über dieses Thema mit Euch zu sprechen.« Merlin verzog das Gesicht. »Um ganz offen zu sein, Euer Durchlaucht: Ihre Majestäten haben sich gesorgt, ob Ihr in der Lage sein würdet, Euch nichts anmerken zu lassen, sobald Ihr von dem Verräter unter Euren Leuten erfahren habt. Ich scheue mich, das auszusprechen, aber Ihr persönlich seid nicht gerade für Eure ... Subtilität bekannt.«
    Einen Herzschlag lang sah es aus, als könne Eastshare einfach nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Ruhig blickte Merlin ihn an und fragte sich, ob der Herzog jetzt wohl explodierte. Doch stattdessen überraschte er Merlin damit, in scharfes, bellendes Gelächter auszubrechen.
    »Nicht für meine Subtilität bekannt, ja?« Mit dem ausgestreckten Zeigefinger wies der Herzog auf seinen Gast. «Subtilität!«
    »Nur wenn es um persönliche Dinge geht, Euer Durchlaucht«, setzte Merlin ernsthaft hinzu. »Wenn es um Politik geht, so ist Ihre Majestät der Ansicht, Ihr gehörtet mit zu den Besten, was Lügen, Betrügen und Verbergen angeht.«
    Wieder lachte Eastshare, warf aber gleich darauf Merlin einen wohlbemessen gestrengen Blick zu.
    »Also gut, Seijin. Ich verstehe, was Ihr meint. Aber ...« Mit ernster Miene beugte er sich ein wenig vor. »Ich stehe zu dem, was ich gerade gesagt habe. Jeder aus meinem Stab weiß entschieden zu viel über die neuen Waffen, die neuen Taktiken, unsere Strategien und Planungen, über unsere Truppenstärke.« Wieder schüttelte der Herzog den Kopf. »Wenn jemand diese Informationen auch nur an einen einzigen der Tempelgetreuen hier in Chisholm weitergibt, erreichen diese Informationen letztendlich auch den Tempel!«
    »Zugegeben. Andererseits gehört zu Ihrer Majestäten Entscheidung auch eine wichtige Erkenntnis: Da sich im Kaiserreich nun das Semaphorensystem der Kirche fest in unserer Hand befindet, nicht in der der ›Vierer-Gruppe‹, wird jegliche Information aus Chisholm Monate benötigen, um nach Zion zu gelangen. Bis dahin ist besagte Information längst veraltet. Zumindest wird sie für die ›Vierer-Gruppe‹ dann keinen umgehend taktischen Wert mehr besitzen.«
    »Aber es könnte immensen Wert besitzen, was allgemeine Doktrinen betrifft, ebenso die Funktionsweise der neuen Waffensysteme!«, gab Eastshare sofort zurück. »Je länger die brauchen, um diesen ganzen Mist herauszufinden, desto lieber ist mir das!«
    »Euer Durchlaucht, so sehr ich mir auch wünschen mag, es wäre anders, aber nicht alle, die nach wie vor Clyntahn und Maigwair dienen, sind Idioten. Der Nachrichtendienst der Inquisition war schon immer einer der besten der Welt. Anders könnte es wohl auch kaum sein, wenn man sich anschaut, welchen Verantwortungsbereich die Inquisition hat, nicht wahr?«
    Merlin blickte Eastshare fest in die Augen, bis der Herzog kaum merklich nickte und dann mit den Schultern zuckte.
    »Davon ausgehend werden ohnehin deutlich mehr Informationen ihren Weg zum Tempel finden, als uns lieb sein kann, insbesondere über die neuen Waffensysteme. Jemand wird mittlerweile schon ganz bestimmt die eine oder andere neue Waffe heimlich an

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