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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sankt Agtha. Aber seine ursprüngliche Reaktion auf die Eheschließung Ihrer Majestät war ... nicht gerade begeistert.« Wieder schüttelte der Herzog den Kopf. »Ich glaube, er wirft Seiner Majestät dem Kaiser, vor, er habe die Königin zur Abtrünnigkeit verführt. Wenn Swayle das wirklich glaubt, ist er dümmer, als ich dachte. Ich wüsste nämlich wirklich nicht, wann man Sharleyan das letzte Mal zu etwas verführt hätte, was sie nicht von sich aus hätte tun wollen! Ach, ich wüsste nicht einmal, wann das überhaupt je geschehen wäre! Sich das vorzumachen aber, könnte Swayle zum Hochverrat getrieben haben. Vorausgesetzt natürlich, die Beweise, die Nahrmahn vorgelegt hat, sind wirklich stichhaltig.«
    »Falls sich doch noch herausstellen sollte, dass der Verdacht Ihrer Majestäten unbegründet ist, wird ihr Plan keinerlei Schaden anrichten, Euer Durchlaucht. Aber sollte der Verdacht berechtigt sein, werden wir auf diese Weise vielleicht gleich mehrere sehr nützliche Dinge auf einmal bewirken.«
    »Also gut, Seijin Merlin«, sagte Eastshare, und immer noch schwang in seiner Stimme eine Spur Bedauern mit. »Ich werde zumindest vorläufig annehmen, dass er die Fronten gewechselt hat. Ich werde nicht nur meine Finger von ihm lassen, sondern weiterhin so tun, als wäre er immer noch einer der Offiziere, denen ich am meisten vertraue. Und ich werde weiterhin so tun, als wäre er immer noch einer meiner ... Freunde. Und jetzt seid doch bitte so freundlich, mir genau zu erklären, was Ihre Majestäten im Sinn haben!«
    »Selbstverständlich, Euer Durchlaucht. In erster Linie ...«

.IX.
    Kirche Sankt Kathryn, Kerzenziehergasse, und ein Lagerhaus, Stadt Manchyr, Fürstentum Corisande, und Captain Merlin Athrawes' Gemach, Kaserne der Imperial Army, Maikelberg, Herzogtum Eastshare, Königreich Chisholm
    »Ach, da steckst du also!«
    Tymahn Hahskans zuckte zusammen. Dann blickte er mit unverkennbar schuldbewusster Miene auf. In ihrem Nachtgewand stand Dailohrs Hahskans am oberen Ende der schmalen Treppe und blickte auf ihn hinab, die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr nackter Fuß wippte ungeduldig. Dailohrs war eine recht hochgewachsene, schlanke Frau, acht Jahre jünger als ihr Gemahl. Erste graue Strähnen durchzogen ihr kastanienbraunes Haar. Doch beide Farben passten wunderbar zu ihren blaugrünen Augen. Es entging Hahskans nicht, dass sie diese Augen im Augenblick zu sehr schmalen Schlitzen verengt hatte. Kurz zog er in Erwägung, sich in Ausflüchten zu ergehen - aber wirklich nur ganz kurz. Nach fast dreißig Ehejahren wäre es ohnehin vergebliche Liebesmüh gewesen. Da sie ihn jetzt ohnehin erwischt hatte, war das Beste, was er jetzt tun könnte, wohl seine Missetaten ganz offen und mannhaft zu bekennen.
    »Ich habe mit Zhaif Laityr über die Predigt gesprochen, die diesen Fünftag ansteht.«
    »Meinst du nicht eher, du hast bis tief in die Nacht mit Zhaif Laityr ein Bier nach dem anderen gekippt?«, setzte sie nach.
    »Den einen oder anderen Humpen haben wir uns zu Gemüte geführt, ja. Natürlich nur zur dringend benötigten Stärkung, während wir gemeinsam über gewichtige Fragen der Theologie nachgedacht haben«, erwiderte er würdevoll. Die Mundwinkel seiner Gemahlin zuckten. Es war kaum der Schatten des breiten Grinsens, das er normalerweise bei diesem altbekannten Gespräch zu sehen bekommen hätte. Doch er entspannte sich - zumindest ein wenig -, als er ihre Reaktion sah.
    Pater Zhaif Laityr war der Erzdiakon der Kirche der Siegreichen Erzengel am Grauechsenplatz. Von Hahskans eigener Kirche Sankt Kathryn aus gesehen war es die übernächste Gemeinde. Schon seit vielen Jahren waren die beiden Pastoren befreundet. Obwohl Haskahns Bédardist war, während Laityr dem Pasquale-Orden angehörte, waren sie in mancherlei Hinsicht der gleichen Meinung ... einschließlich diverser Dinge, über die zu sprechen man ihnen verboten hatte.
    Genau deswegen verriet Dailohrs' Blick auch immense Sorge, und genau deswegen fiel es ihr auch so schwer, hier und jetzt zu lächeln.
    »Dringend benötigte Stärkung, ja?« Sie neigte den Kopf zur Seite und suchte nach Kräften Trost in der vertrauten Routine. »Darf ich also, da ihr euch genötigt gesehen habt, flüssige Nahrung zu euch zu nehmen, davon ausgehen, dass Mistress Dahnzai aus irgendeinem Grund nicht imstande war, dir und deinem Spießgesellen Sandwiches zu bereiten?«
    Lyzbyt Dahnzai war die Haushälterin im Pfarrhaus der Siegreichen Erzengel. Sie bekleidete

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