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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erneut traf. Dieses Mal hätte sie ihn am Hinterkopf getroffen - mit tödlicher Wucht.
    Weitere Hände drehten den entsetzten Schueleriten die Arme auf den Rücken. Dann wurden ihnen die Handgelenke zusammengebunden, und jeder von ihnen wurde - äußerst unsanft - in den Hof der Priorei gezerrt. Soldaten bedachten sie mit finsteren Blicken und stießen die Mönche erneut zu Boden. So fanden sich die Schueleriten auf dem Kopfsteinpflaster kniend wieder, umringt von Bajonetten, die im Mondlicht mordlüstern glitzerten. Alle Mönche starrten voller Furcht ihre Angreifer an, während sie zu begreifen versuchten, was geschah.
    Sir Koryn Gahrvai überließ das Weitere den erfahrenen Unteroffizieren der Infanteriekompanie. Sein Hauptquartier befand sich ganz in der Nähe der Gemeinde Sankt Kathryn, und bei vielen seiner Soldaten war Pater Tymahn ebenso beliebt gewesen wie bei der überwältigenden Mehrheit derjenigen, die ihn jemals hatten predigen hören. Selbst diejenigen, die nicht gänzlich einer Meinung mit Tymahn gewesen waren, hatten dem Priester tiefsten Respekt entgegengebracht. Über jede seiner Predigten war noch am gleichen Tag von fast allen Soldaten aus Gahrvais Stabskompanie leidenschaftlich diskutiert worden. Nach dem, was dem Priester widerfahren war, dürften besagte Unteroffiziere deutlich mehr Schwierigkeiten damit haben, die Männer zur Zurückhaltung zu bewegen, als sie zu motivieren. Gahrvai selbst hatte aber anderes zu tun.
    Seine Schritte hallten auf dem Steinboden wieder, als er entschlossen den Gang hinunterging. Yairman Uhlstyn und Captain Frahnklyn Naiklos, der Kompanieführer, gingen dicht hinter ihm. Begleitet wurden sie von einem von Naiklos' Trupps. Uhlstyn und zwei der Soldaten des Trupps hielten Vorschlaghämmer in den Händen, keine Musketen.
    Gahrvai bog um eine Ecke, dann richtete er den Blick noch einmal auf das handbeschriebene Blatt Papier.
    »Da«, sagte er tonlos und deutete auf ein Mosaik an der Wand.
    »Bitte treten Sie zurück, Sir!«, bat Uhlstyn grimmig. Dann nickte er einem der Soldaten zu. »Da drüben, Zhock«, sagte er und deutete mit dem Kinn in die entsprechende Richtung. Der Soldat erwiderte das Nicken. Uhlstyn und er stellten sich Seite an Seite, betrachteten kurz die idyllische Landschaft auf dem Mosaik. Dann schwangen sie die Hämmer fast gleichzeitig.
    Die eisernen Köpfe zerschmetterten das Mosaik; Scherben stoben in alle Richtungen. Der Klang berstender Steine erfüllte den ganzen Korridor. Schwach konnte man noch die Geräusche von der hinter der Priorei verlaufenden Straße ausmachen. Sankt Zhustyn war eine der ältesten Prioreien auf dem Stadtgebiet von Manchyr; sie lag in einer der besseren Gegenden der Stadt, weniger als zehn Straßen von der Kathedrale von Manchyr entfernt. Die Nachbarn der Mönche waren unverkennbar entsetzt und nicht nur gelinde verängstigt ob des plötzlichen Gewaltausbruches mitten in der Nacht.
    Na, damit werden sie wohl zurechtkommen müssen!, dachte Sir Koryn zornig und schaute zu, wie seine Männer erneut mit den Hämmern ausholten. Es sieht ganz so aus, als hätten wir diese Mistkerle tatsächlich überrascht. Also sind die Ratten vielleicht immer noch in ihren Löchern. Oder, er fletschte die Zähne zu einem raubtierhaften Grinsen, sie hasten gerade durch den Fluchttunnel. Das wäre mir fast noch lieber, auch wenn ich dann nicht miterleben werde, wie sie Charlz genau in die Arme laufen!
    Wieder krachten die Vorschlaghämmer gegen die Wand. Weitere Splitter wurden davongeschleudert. Doch nun war auch noch etwas anderes zu hören: Es klang, als hätten die Hämmer einen Hohlraum gefunden, der nun wirklich nicht in diese uralte, doch an sich massive Wand der Priorei gehörte.
    Ein drittes Mal wurden die Hämmer gehoben, und Sir Koryn Gahrvais Grinsen wurde noch breiter - und grausamer: Hinter der vermeintlich massiven Wand taten sich tatsächlich Hohlräume auf. Auf der anderen Seite der Wand gab es Licht, und Gahrvai hörte, dass eine Stimme hektisch etwas sagte, während die Hämmer erneut auf die Wand trafen, und erneut ... und erneut.
    Dann brach ein ganzes Stück des Mauerwerks einfach weg. Ein explosionsartiges Dröhnen war die Reaktion, ein aufblitzendes Mündungsfeuer, der erstickende Gestank von Pulverdampf. Einer von Naiklos' Infanteristen schrie auf, als eine Musketenkugel sein linkes Bein traf. Ehe Gahrvai einen Befehl geben konnte, hatte einer der Truppkameraden des Verwundeten die Muskete angelegt, und ein zweiter

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