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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass er dem Hause Daikyn noch deplatziert die Treue hielte. Das wollten sie ihn unmissverständlich wissen lassen ... und sie wollten ihn persönlich in Augenschein nehmen, um sich selbst eine Meinung über ihn zu bilden. Wenn diese Meinung nicht erfreulich genug ausfiele, würden sie ihn seiner Vormundschaft über Daivyn und Irys entheben. Mit unverschämt viel Glück überlebte er das sogar und verschwände nicht einfach - was ja viel praktischer wäre. Doch im Augenblick war Coris bereit zu wetten, sogar fünfzig zu eins, dass sie die praktische Variante wählten.
    Tja, Phylyp, alter Junge, dachte er und streifte sich das bestickte Hemd aus Stahldistelseide über, dann wirst du wohl dafür sorgen müssen, dass sie eine sehr positive Meinung über dich bekommen! Kann doch nicht so schwer sein. Nicht für einen erfahrenen, verschlagenen Lügner wie dich. Du musst sie doch bloß davon abhalten, auch nur ansatzweise herauszufinden, wie du wirklich über die ganze Sache denkst. Wie schwer kann das schon werden?
    »Ich muss wieder zum Kupferkessel zurück«, sagte Rhobair Seablanket. »Mittlerweile wird er aus der Wanne gestiegen sein. Dann will er sein Abendessen serviert wissen, und sobald ich das auftragen lasse, wird er sich fragen, warum ich nicht ebenfalls im Badehaus liege.« Er verzog das Gesicht. »Um ehrlich zu sein, weiß ich selbst nicht, warum ich mich nicht bis zum Hals in heißes Wasser gelegt habe!«
    »Ich verstehe«, erwiderte der Mann auf der anderen Seite des wackeligen Schreibtischs. Der Tisch stand im kleinen Arbeitszimmer eines der vielen Lagerhäuser im Hafen.
    Das Zimmer war nicht sonderlich sauber, und es war auch nicht sonderlich warm. Die Scheibe des winzigen Fensters war so verschmutzt, dass niemand hätte hindurchschauen können. Der Raum war für ihre Zwecke schlichtweg ideal.
    »Ich verstehe«, wiederholte Seablankets Gegenüber. »Meine Vorgesetzten dürften zufrieden sein. Zumindest glaube ich nicht, dass jemand von Ihnen ... mehr Aktivität verlangen wird.«
    »Das hoffe ich sehr«, erwiderte Seablanket mit Nachdruck. Fragend wölbte sein Gesprächspartner eine Augenbraue. Der Kammerdiener stieß ein Schnauben aus. »Dieser Mann ist kein Narr, Pater. Ich bin hinsichtlich aller Dinge, die ich bislang berichtet habe, sehr zuversichtlich. Ich glaube, Ihre Vorgesetzten liegen mit der ursprünglichen Einschätzung seines Charakters nicht allzu falsch. Aber ich möchte nicht angewiesen werden, etwas zu tun, was ihn dazu bewegen könnte, sich Gedanken über mich zu machen. Sollte er je begreifen, dass ich über alles, was er tut, Bericht erstatte, wird er wahrscheinlich recht drastische Gegenmaßnahmen ergreifen. Bitte vergessen Sie nicht, dass er der Leiter von Hektors Spionageabteilung war! Sie wissen schon ... derjenige, dem sämtliche von Hektors Attentätern Bericht zu erstatten hatten.« Seablanket verzog das Gesicht. »Der corisandianische Geheimdienst hatte noch nie sonderlich viele Skrupel, angemessen beschwerte Leichen in leicht erreichbaren Seen oder Buchten zu versenken - oder auch Sümpfen. Coris und ich stehen kurz davor, mitten im Winter den Golf von Dohlar zu überqueren. Es wäre mir lieb, auf der anderen Seite auch anzukommen.«
    »Halten Sie es wirklich für wahrscheinlich, dass er in dieser Art und Weise reagieren würde?« Sein Gegenüber war ernstlich belustigt, wie Seablanket nicht entging.
    »Keine Ahnung. Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, Pater, würde ich es lieber nicht herausfinden. Es mag sein, dass er ein wenig Zurückhaltung üben wird, wenn er herausfindet, wer mich bei seiner letzten Reise nach Yu-Shai auf ihn angesetzt hat - aber vielleicht auch nicht. Genauso gut könnte ihm das auch herzlich egal sein.«
    »Na, das können wir natürlich nicht zulassen!« Sein Gegenüber erhob sich und strich seine purpurne Soutane mit dem Abzeichen der Flamme glatt. Dann hob er die rechte Hand und schlug zur Segnung das Zeichen von Langhornes Szepter. »Meine Gebete werden dich begleiten, mein Sohn«, sagte er feierlich.
    »Oh, ich danke Ihnen, Pater.«
    Vielleicht war es ein Zeichen für Seablankets Maß an Besorgnis darüber, wie eine Enttarnung seiner Person den Grafen reagieren ließe. Tatsache aber war, dass er es sich gestattete, sich seine Verärgerung im Tonfall anmerken zu lassen. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er diesen Pater schon so lange kannte. Vielleicht war ihm bewusst, dass ein solches Verhalten in Wahrheit doch nicht ganz so riskant war,

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