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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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verhängt.«
    »Nein.«
    Er nickte. »Ist es für Sie in Ordnung, wenn ich auch hier schlafe?«
    »Ja. Ich tue so, als wären Sie mein Bruder.«
    Er grinste und streckte sich in der Koje aus. »Haben Sie noch einen Opiumpfeil?«
    »Auf dem Tisch in meiner Kabine. Neben dem Bullauge.«
    »Verdammt. Dann lassen wir das.«
    Sie starrte ihn an. Er richtete sich noch einmal auf, um die Lampe auszupusten, und bemerkte, wie sie ihn ansah. Er bedachte sie mit einem schiefen Blick, bevor es dunkel wurde.
    »Sie können ruhig fragen, was mit meinem Rücken passiert ist«, sagte er.
    Mist . »War es so offensichtlich?«
    »Ja. Aber das geht jedem so. Und die meisten machen dann irgendeine witzige Bemerkung darüber, wie passend mein Ehrentitel doch sei. Scars dale, das Narbental. Das dritte Mal, als ich es gehört hatte, fand ich es allerdings nicht mehr witzig.« Seine Koje knarrte, als er sich wieder hinlegte. »In meinem ersten Jahr als Navigator auf der Terror hat mich der Kapitän ausgepeitscht.«
    »Trahaearn hat das getan?« Ihr wurde übel. »Warum?«
    »Ich wollte zu den Antillen segeln. Der Kapitän hatte vor, die Liberé-Küste anzusteuern. Also habe ich dem Steuermann den falschen Kurs angegeben.«
    »Ihr habt sein Schiff gestohlen!«, sagte sie bestürzt.
    »Ja. Und er hat es rasch herausgefunden. Er fragte mich nach dem Grund, und ich habe es ihm gesagt. Da hat er mich vor der versammelten Mannschaft ausgepeitscht.«
    Er hatte wirklich Glück gehabt, dass er nur ausgepeitscht worden war. Trahaearn hatte ihr gesagt, dass ein guter Kapitän jedem eine zweite Chance gab, doch jemandem ein Schiff wegnehmen zu wollen war etwas anderes. Scarsdale konnte froh sein, dass er nicht gehenkt worden war.
    »Warum seid Ihr das Risiko eingegangen?«
    »Ich hatte gehört, dass Hunt auf Antigua war. Und als ich schließlich das Krankenrevier verlassen konnte, musste ich feststellen, dass der Kapitän trotzdem zur Insel gesegelt war. Doch Hunt hatte den Hafen bereits verlassen.«
    Mina starrte in die Dunkelheit. Trahaearn hätte die Dame beinahe getötet, als sie ihm erzählt hatte, dass sie die Terror Hunt gegeben hatte. Und Scarsdale hatte sein Leben riskiert, Hunt aufzustöbern. Was für ein Mann war Hunt, dass er einen solchen Hass hervorrufen konnte? Was für ein Mann hielt Andrews Leben in den Händen?
    »Warum wart Ihr hinter ihm her?«
    Scarsdale schwieg, und das einzige Geräusch in der Kabine war das Brummen der Maschinen. Schließlich sagte er: »Das hören Sie sich am besten an, wenn sich Ihr Magen wieder beruhigt hat.«

11
    Als Mina erwachte, schlief Scarsdale noch. Sie überquerte den Flur und wappnete sich gegen die Möglichkeit, dass Trahaearn noch immer in ihrer Kabine lag, doch sie war leer.
    Erleichtert wusch sie sich, zog sich an und stieg dann hinauf auf das Hauptdeck. Fox stand allein neben der Plattform, die Flugvorrichtung auf den Rücken geschnallt. Mina blickte über die Reling. Sie flogen über einen Sumpf, der von Kanälen mit stehendem, schlammigem Wasser durchzogen war. Vegetation, die Ruinen überwucherte. Wahrscheinlich Venedig – oder das, was davon übrig war.
    Eine Glocke erklang neben ihr. Mina blickte sich um und sah, dass Lady Corsair sie aufs Achterdeck winkte. Sobald Mina den Windschutz erreicht hatte, sagte Yasmeen zu ihr: »Er schaufelt Kohle.«
    Mina blickte verwundert und fragte sich, ob sie sie wegen des Motorenlärms und des Windes falsch verstanden hatte. »Was?«
    »Sie fragen sich bestimmt, wo der Kapitän ist. Er schaufelt Kohle im Maschinenraum.«
    Oh . Aber … »Warum«?
    »Weil er sonst nirgendwohin kann.« Als wäre die Frage damit beantwortet, wandte Yasmeen ihren Blick ab. Ihre Augen verengten sich, als Fox auf das Achterdeck zukam.
    Er trug jetzt ein schwarzes Hemd und Kniehosen, außerdem einen Lederschutz an Hals und Schultern. Der Abenteurer hatte die bunten Anziehsachen gegen Waffen eingetauscht. Er trug eine Armbrust, und unter seinen Gleitflügeln waren zwei Macheten befestigt. An seinem Gürtel trug er auf beiden Seiten der Hüfte und am Rücken Holster. An beiden Oberschenkeln hatte er Messer festgeschnallt und vier in seine Stiefel gesteckt. Und als der Wind seinen Ärmel hob, sah sie, dass er zwei dreißig Zentimeter lange Klingen in gefederten Vorrichtungen an seinen Unterarmen hatte.
    Er grüßte Mina, bevor er Yasmeen zunickte. »Drei Wochen, Kapitän. Dann werde ich mittags auf dieser Ruine sein.«
    Mina blickte zu der Stelle, auf die er gewiesen hatte. Der

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