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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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Blick seiner silbernen Augen erinnerte Mina an ihre Mutter – beim Betrachten eines Gehirns würden nur wenige Menschen je etwas entdecken. Die Naniten waren so klein, dass Mina nicht einmal mit einem Mikroskop einen davon erkennen würde.
    Doch der Schmied sah noch mehr als ihre Mutter. Er konnte die letzten elektronischen Signale, welche die Naniten aus dem für das Sehen zuständigen Bereich des Gehirns erhalten hatten, sehen und deuten – also die letzten Bilder, die der tote Mann gesehen hatte.
    Mina glaubte allerdings nicht, dass er sie jetzt sehen konnte. Zwischen seinen Augenbrauen hatte sich eine Falte gebildet, als wäre er verblüfft.
    Er warf ihr einen Blick zu. »In welchem Zustand war der Körper?«
    »Er war gefroren, doch beinahe unverletzt. Ein paar Verletzungen von dem Sturz aus einem Luftschiff, so vermuten wir. Wenn er schon vor seinem Tod verletzt war, dann hat der Aufprall die Spuren vernichtet.«
    Kopfschüttelnd legte der Schmied das Gehirn zurück in die Kiste. »Die Naniten sind tot«, wiederholte er.
    Mina begriff nicht. »Wie eine Batterie leer ist?«
    »Nein. Selbst wenn sie völlig leer sind, hätten sie auf den elektrischen Impuls reagieren müssen. Haben sie aber nicht.«
    »Sind sie vollkommen zerstört?« Sie wusste nicht einmal, wie die Bugs aussahen, und schon gar nicht in kaputtem Zustand. »Sind sie beim Sturz zerstört worden?«
    »Sie sind nicht materiell zerstört worden. Sämtliche Komponenten sind heil, sie haben nur aufgehört zu arbeiten. Sie sind inaktiv.«
    In Ordnung . Sie akzeptierte das und kam zum nächsten Punkt. »Würde das einen Menschen töten?«
    »Ja. Auf der Stelle, wenn alle deaktiviert wären. Wenn es sich nur um ein paar handelte, könnte er sich wieder erholen, doch die toten Naniten sind wie Gift in seinem Organismus. Wahrscheinlich hat er Bug-Fieber bekommen, als die restlichen Naniten versucht haben, ihn zu heilen – und ist wahrscheinlich daran gestorben.« Der Schmied hielt inne und betrachtete erneut den Arm und das Gehirn. »Bei diesem Mann sind alle tot.«
    »Was hat die Bugs ausgeschaltet? Ein Signal, das man abstellen kann – wie wenn man einen Draht abklemmt?« Mina wies auf die Batterie aus Kondensationsflaschen.
    Der Schmied blickte sie an, und sie sah ihre Zweifel in seinen Augen gespiegelt. »Nein. Es gibt kein ›Aus‹. Nicht solange der Wirt am Leben ist.«
    Trahaearn trat näher an den Schreibtisch. »Weißt du, wie so etwas passieren kann?«
    »Nein.«
    Dann mussten sie unbedingt herausfinden, woher dieser Mann gekommen war. »Weißt du, wer das ist?«
    »Ja.« Der Schmied blickte Trahaearn mit einem bedeutsamen Blick an.
    Trahaearns Miene versteinerte. »Wer?«
    Der Schmied warf Mina einen Blick zu.
    Trahaearn verstand den Blick und sagte: »Sie darf es wissen.«
    Und ob, verdammt noch mal. Mina konnte ihre Zunge nur mit Mühe im Zaum halten.
    »Es ist Baxters Enkel.«
    Baxter? Mina blickte ihn verständnislos an. Der Name sagte ihr irgendetwas. Aber was ?
    Dem Eisernen Herzog sagte er ebenfalls etwas. Nach einem Augenblick absoluter Stille drehte er sich um und ging zur Tür.
    Oh, verdammt . Wer immer es auch sein mochte, er hatte es auf sie abgesehen.
    Mina eilte hinaus auf den Gang und rief dabei: »Newberry, bitte packen Sie die Teile ein und folgen Sie uns!«
    Trahaearn verlangsamte seinen Schritt nicht. Mina eilte ihm hinterher und erreichte ihn schließlich an der Treppe. »Euer Hoheit? Was sagt Euch dieser Name?«
    Ohne sie eines Blickes zu würdigen, stieg er die Treppe hinunter. Mina folgte fluchend im Laufschritt, um mit seinen großen Schritten mithalten zu können, als er das Erdgeschoss erreichte und auf die Straße hinausmarschierte, während sie verzweifelt versuchte, sich daran zu erinnern, woher sie den Namen kannte. Baxter, Baxter …
    Oh, um Himmels willen. Der Kapitän, der den Eisernen Herzog von der Crew eines Sklavenschiffs zur Marine eingezogen hatte, war Baxter gewesen. Er war jetzt Admiral … und sein Enkel, Roger Haynes, befehligte das berühmteste Schiff der Königlichen Marine: die Marco’s Terror .
    Minas Herz machte einen riesigen Satz. In ihrem Kopf drehte sich alles, und benommen verlangsamte sie ihren Schritt.
    Andrew war auf dem Schiff.
    Und die einzige Hoffnung herauszufinden, was mit ihm passiert war, marschierte noch immer davon. Erneut schloss sie zu Trahaearn auf, als er am Hammer & Chain vorbeiging.
    »War das Roger Haynes? Kommt der Mann von der Marco’s Terror ?«
    Er blieb nicht

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