Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
Vom Netzwerk:
stehen. Verdammt. Mina zog an seinem Ärmel und zog noch einmal fester, als er nicht reagierte.
    »Traehaearn! War das Haynes ?«
    Der Herzog blieb stehen und blickte zu ihr hinab. Er packte sie an den Schultern, stieß sie zurück gegen die Backsteinwand und hielt sie dort einen Moment lang fest. Als hätte ihn das befriedigt, ließ er sie dann los und setzte seinen Weg fort.
    Mina schüttelte ungläubig den Kopf. Glaubte er etwa, sie würde hier wie angenagelt stehen bleiben?
    Ein Stück weiter die Narrow hinunter kletterte der Fahrer des Dampfautos von seiner Sitzbank und öffnete den Wagenschlag. Newberrys Wagen würde dieses Auto niemals einholen, doch Mina würde hinten aufspringen und sich, wenn nötig, während der Fahrt dort festhalten. Sie wartete, bis ein Betrunkener, der aus der Kneipe kam, an ihr vorbeigewankt war und machte sich bereit, dem Wagen hinterherzuspurten.
    Sie ignorierte den Betrunkenen, der »verflixte Hure« lallte, doch ein lautes Räuspern warnte sie. Mina sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite. Der Spuckeklumpen flog an ihrer Wange vorbei und klatschte an die Wand.
    Wutentbrannt ballte Mina die Fäuste und drehte sich nach dem Betrunkenen um. Rotwangig erwiderte er ihren Blick mit seinen trüben, hasserfüllten Augen. Ein Dockarbeiter, dessen Armprothesen und Schultern mit Gummischläuchen verstärkt worden waren. Stark, aber langsam – weshalb er sie wahrscheinlich nicht getroffen hatte.
    Und sie hätte ihn nur zu gerne in den Straßendreck gestoßen, doch hatte sie leider nicht die Zeit dazu. Trahaearns Dampfauto stand schon mit laufendem Motor da …
    Eine dunkle Gestalt versperrte ihr auf einmal den Blick und wirbelte dann herum. Der Betrunkene knallte gegen die Backsteinwand neben ihr, Trahaearns Fäuste waren in die Jacke des Mannes gekrallt. Die Füße des Mannes baumelten ungefähr anderthalb Meter über dem Fußboden.
    Von der aufreizenden Teilnahmslosigkeit war nichts mehr übrig. Wut hatte den Herzog erbleichen lassen und gab seinen Zügen etwas Kantiges, als wären sie von einer Drehbank bearbeitet worden.
    Der Betrunkene brüllte, bevor er schlagartig verstummte, als er Trahaearn erkannte – oder einfach nur die Gefahr, in der er schwebte.
    Trahaearn sagte leise: »Dafür bezahlst du.«
    Der Befehl jagte ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken. Trotz ihrer eigenen Wut konnte Mina nicht zulassen, dass er diesem Mann etwas tat. Sie hatten sowieso drängendere Probleme.
    Dieser Betrunkene war nicht wichtig. Andrew schon.
    »Eine Entschuldigung genügt«, sagte sie.
    Die Augen des Betrunkenen wurden größer, als er von ihr zu Trahaearn blickte.
    »Ist sie Eure Frau?«
    Der Blick des Herzogs glitt über sie und richtete sich schließlich auf ihr Gesicht. »Ja.«
    Nein , dachte Mina, während ihr das Herz sank. Wie schnell würde diese Antwort die Runde machen? Doch es lohnte nicht, sich darüber zu streiten. Nur Andrew war jetzt wichtig .
    »Tut mir leid, Sir. Das wusste ich nicht.« Die Lippen des Mannes zitterten, bevor sie sich zu einem Grinsen verzogen. Er kicherte. »Ich verstehe. Sie geben es der Horde noch immer … «
    Das Lachen des Betrunkenen hörte jäh auf, als sich Trahaearns Miene verfinsterte.
    »Entschuldige dich bei ihr .«
    Das Lachen wich aus dem Gesicht des Mannes. »Ihr werdet mich totschlagen müssen, Sir.«
    Zur Hölle noch mal . Würde er das? Mina packte Trahaearns Arm und klammerte ihre Finger um seinen stählernen Bizeps. Sie konnte ihn nicht wegziehen.
    Doch sie sah Newberry näherkommen, der mit der Eiskiste in seinen Händen die Narrow entlangging. Allerdings konnte sie den Konstabler nicht bitten, gegen den Herzog zu kämpfen. Sie musste das augenblicklich beenden.
    »Trahaearn. Bitte.« Sie fühlte, wie er sich anspannte, und hoffte, das bedeutete, dass er sie gehört hatte oder auf ihren Griff reagierte – und nicht, dass er gewillt war, den Mann zu töten. »Wir haben wichtigere Dinge zu tun.«
    Seine Kiefermuskeln verkrampften sich. Die Prothesen des Betrunkenen kratzten über den Backstein, als er den Mann herunterließ. »Verschwinde.«
    Er wartete nicht ab, ob der Mann ihm gehorchte, sondern drehte sich zu Mina um. Er hob seine Hand zu ihrem Gesicht und neigte ihr Kinn, wie um zu sehen, ob sie verletzt war.
    »Baxter«, brachte sie ihm in Erinnerung. »Ist er bei der Admiralität in der Stadt oder bei den Schiffswerften in Chatham?«
    »Chatham.« Er ließ ihr Kinn los und ging zum Dampfauto.
    »Fahrt Ihr jetzt

Weitere Kostenlose Bücher