Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See
worden war. Ich glaube, jemand wollte Baxter daran hindern, uns von der Auktion zu erzählen. Sie wussten, dass Trahaearn sich auf die Suche nach der Terror machen würde. Doch niemand wusste, dass die Dame Haynes vor Trahaearns Haus abgeworfen hatte, oder hatte Grund zur Annahme, dass Trahaearn wüsste, dass die Terror gekapert worden war. Nachdem wir also Haynes identifiziert und einen Bericht geschickt hatten, haben sie versucht, uns bei Baxter zuvorzukommen – was bedeutet, dass jemand aus London ein Telegramm nach Chatham geschickt hat, um den Mörder zu warnen. Und es gibt nur eine Telegrafenstation in Chatham. Entweder der Angestellte dort oder der Bote wissen etwas.«
Newberrys Gesicht hellte sich auf. »Ich soll herausfinden, wer es geschickt hat?«
»Ich weiß nicht, ob wir so viel Glück haben werden herauszufinden, wer es geschickt hat. Aber von wo es geschickt worden ist? Ja. Doch seien Sie vorsichtig, Konstabler. Jemand hat die Admiralität darüber unterrichtet, dass Haynes’ Bugs zerstört wurden, bevor sie diese Schiffe von Dover aus losgeschickt haben. Diese Person hat wahrscheinlich Verbindungen zur Schwarzen Garde.«
Der Konstabler wurde ein wenig bleich um die Nase. »Der Schmied , Sir?«
»Ich weiß es nicht. Vielleicht wusste jemand in der Admiralität bereits, was während der Vorführung der Waffe geschehen war. Doch ja – es könnte der Schmied sein.« Sie blickte ihn eindringlich an. »Deshalb müssen Sie auch vorsichtig sein und in der Telegrafenstation von Chatham nur fragen, um in London keinen Verdacht zu wecken. Finden Sie heraus, wer das Telegramm geschickt hat. Ganz unauffällig und vorsichtig. Und bleiben Sie an der Sache dran, bis ich wieder hier bin.«
»Ja, Sir.«
Yasmeen hatte Rhys die Kabine gegenüber der Inspektorin gegeben und seine Überzeugung erneut bestätigt, dass das Luftschiff jede einzelne Livre wert war. Mit dem schweren Gewicht von Scarsdale über der Schulter betrat er die kleine Kabine und ließ den Bounder in die bugseitige Koje fallen. Als er hinaustrat, war Minas Tür angelehnt.
Eine Gelegenheit, der Rhys nicht widerstehen konnte. Er stieß die Tür auf. Der kleine Raum hatte Platz für ein Bett, einen schmalen Kleiderschrank und einen winzigen Schreibtisch, der auch als Wasch- und Toilettentisch diente. Sie stand über ihr Gepäck in der Koje gebeugt und blickte mit hochgezogenen Brauen zu ihm auf.
»Was ist mit Scarsdale passiert?«
»Ich habe ihm einen Opiumpfeil verpasst.« Sie blickte an ihm vorbei. »Ihr teilt Euch eine Kabine?«
»Yasmeen hatte bereits jemand anderen unter Vertrag, und seine Reiseroute geht in die gleiche Richtung wie unsere. Er benutzt die Gästekabine.«
Er wies auf das Ende des Gangs, zur größten Kabine auf dem Luftschiff neben der der Kapitänin direkt über ihnen.
»Ah, ja. Der Vertrag, der bereits zur Hälfte bezahlt war. Ihr bezahlt ihr bestimmt mehr. Und trotzdem ändert sie nichts für den Herzog von Anglesey an der Kabinenverteilung?«
»Es macht mir nichts aus. Ich bin nicht hier, um im Bett zu liegen.« Außer es wäre Minas.
Sie sah nicht überzeugt aus. Während sie sich wieder ihrem Gepäck zuwandte, sagte sie: »Wer ist also über Euch?«
»Archimedes Fox.«
Lachend sah sie ihn an. »Der Abenteurer?«
Eher ein Schwindler. Was der junge Rhys von den Abenteuern des Mannes gehört hatte, klang lächerlich und unglaubwürdig. »Haben Sie seine Geschichten gelesen?«
»Wer nicht? Andrew hat sich ein paar Pennies damit verdient, sie den Arbeitern an den Docks vorzulesen.«
Findiger Junge . »Dann bin ich also nicht seine einzige Inspirationsquelle.«
»Nein.« Sie lächelte. »Sie konkurrieren auch noch mit dem Schmied .«
»Doch ich habe gewonnen.« Er sah ihr dabei zu, wie sie einen Armvoll Kleidungsstücke aus dem Koffer nahm. Die Kabinentür blockierte den Schrank. Perfekt. Er stieß die Tür hinter sich zu und ging weiter in die Kabine hinein. Sie musste dicht an ihm vorbei, um an den Schrank zu kommen, und runzelte dann die Stirn, als sie ihn nicht öffnen konnte.
Rhys kam näher und zeigte ihr, wie sie die Tür erst anheben musste, bevor sie sie aufklappte. »So öffnet sie sich nicht von selbst.«
»Danke.« Sie atmete tief durch. »Ich bin nicht in meinem Element.«
»Nein.«
Sie schob den Kragen einer weißen Bluse über einen Bügel. »Mir ist klar, dass Ihr mir einen großen … Gefallen getan habt. Ich versuche, meinen Pflichten gemäß Weisung nachzukommen.«
»Hatten Sie etwa
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