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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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ist es gewöhnlich Hass. Jeder schaut mich an, und zuerst sehen sie nur die Horde. Es wird anders, wenn sie mich kennenlernen, doch bis dahin, sofern es nicht Hass ist, gibt es immer eine gewisse Neugier, eine Faszination, und man betrachtet mich wie einen Bug unter der Lupe und versucht, die Unterschiede festzustellen. Sie wissen, dass das die Wahrheit ist. Sie haben es ebenfalls getan. Und Sie haben schnell weggeschaut, als der Bug den Blick erwidert hat.«
    Hale errötete. »Mir war nicht klar, dass Sie es bemerkt haben.«
    »Ich habe es bemerkt. Ihre Neugier hat mich nicht verletzt. Ich will damit nur sagen, dass ich nirgendwo vollkommen akzeptiert sein werde. Dass ich nirgendwo hingehen kann, wo ich nicht die Blicke auf mich ziehen würde, außer ich bin mit den Menschen zusammen, die mich kennen. Wenn ich also richtig angesehen werde, ist das eine Art von Zuhause.«
    »Verstehe.« Hale lächelte zaghaft. »Wahrscheinlich würde ich an Ihrer Stelle ebenfalls nicht weggehen wollen.«
    Ein Klopfen an der Tür wurde gefolgt von einer Ankündigung der Sekretärin: »Der Herzog von Anglesey würde Sie gerne sprechen, Sir.«
    Was ? Mina stopfte das Flugblatt in die Tasche des Überziehers und wischte sich hastig über die Augen.
    Hale wartete. »Alles klar, Inspektor?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann sind Sie entlassen.« Sie hob die Stimme, um den Herzog hereinzubitten. Er blieb stehen, um sie nicht über den Haufen zu rennen.
    »Euer Hoheit.«
    Er blickte sie nicht an. Seine kühle Distanz ließ sie erstarren.
    »Inspektor.«
    Sie konnte kaum atmen. »Habt Ihr meine Nachricht erhalten, Sir?«
    »Nein.« Er schob sich an ihr vorbei.
    Ganz benommen vor Schreck verließ sie stumm Hales Büro und schloss die Tür hinter sich. Sie hob die Augen und begegnete Scarsdales Blick.
    Er lehnte an der gegenüberliegenden Wand und sagte: »Ich denke, Sie werden hier mit mir warten wollen, Inspektor. Wir waren gerade bei Ihnen zu Hause. Ich muss sagen, Ihre Mutter ist eine entzückende Frau.«
    »Sir?«
    »Sie war sehr nachsichtig, was den Diener betrifft. Wahrscheinlich nachsichtiger, als mein tollpatschiger Auftritt es verdient hätte.«
    Das genügte. Mina konnte sich nicht mehr beherrschen. »Berichtet, Sir!«
    Er zwinkerte. »Ah, nun ja. Auf Empfehlung Ihrer Hoheit, des Herzogs von Shrewsbury, und der angesehensten Lordregenten hat der Regentschaftsrat Trahaearn zum Sonderermittler in der Angelegenheit mit der Waffe von der Auktion ernannt und ihm erlaubt, Berater hinzuzuziehen. Dank Ihrer Intelligenz und Ihres Einfallsreichtums, die Sie gestern unter Beweis gestellt haben, gehören Sie dazu. Sie haben keine andere Wahl, als uns zum Ivory Market zu begleiten, wo wir herausfinden werden, ob Baxters Mörder dort den Apparat erworben hat, mit dem Sie in Chatham gelähmt wurden, und wo sich die ersteigerte Waffe befindet. Darüber hinaus werden Sie untersuchen, ob die Schwarze Garde nur ein Gerücht ist oder etwas … Schlimmeres.«
    Beim letzten Wort wackelte er mit den Augenbrauen. Der Knoten in Minas Brust löste sich.
    »Dann begleite ich Euch also.«
    »Auf Befehl der Lordregenten«, bestätigte er. »Die Lady Corsair wartet draußen. Dürfte ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    Sie würde alles tun. »Ja, Sir.«
    »Haben Sie etwas Opium für mich?«
    Nachdem sie Scarsdale einen Opiumpfeil verpasst hatte, ließ ihn Mina an der Wand zusammengesackt zurück und rannte die Treppe hinunter, um Newberry zu suchen. Schwer keuchend zog sie den Konstabler in eine ruhige Ecke und zwang ihn, sich zu ihr hinunterzubeugen.
    »Ich habe nicht viel Zeit«, sagte sie hastig und leise. »Ich breche nach Afrika auf – ich kann’s jetzt nicht erklären. Sie erfahren es sowieso bald, und Sie müssen etwas für mich tun, während ich weg bin.«
    »Was tun, Sir?«
    »Die Telegramme, Newberry. Und der Lähmungsapparat. Und die Bugs von Haynes.« Armer Mann. Sie war zu schnell und versuchte es zu erklären. »Dorchester hat gestern gesagt, dass sie die Spur der Waffe verfolgt haben, nachdem sie erfahren hatten, dass Haynes’ Bugs zerstört worden waren. Doch als ich Scarsdale das Opium verpasst habe, ist mir plötzlich eingefallen, dass wir das nicht in unsere Berichte geschrieben haben. Oder haben Sie?«
    »Nein, Sir. Ich habe keine Angabe darüber gemacht, was den Kapitän getötet hat.«
    »Warum ist Baxter dann genau zu diesem Zeitpunkt getötet worden? Das ergibt keinen Sinn. Es sei denn, Baxter wusste, warum die Terror zum Ivory Market geschickt

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