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Die Eiskrieger

Die Eiskrieger

Titel: Die Eiskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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mit Hilfe Schwarzer Magie zu lösen.«
    »Woher weißt du?«
    »Der Priester kann deine Bitte nicht ablehnen, immerhin bist du der König von Rukor, einer bedeutenden Seemacht. Allerdings wird er eine Gegenleistung verlangt haben.« Buruna griff nach der Hand, die mittlerweile ihren Oberschenkel streichelte, und drückte sie fest an sich.
    »Das stimmt«, sagte Eloard. »Drudin verlangt eine festere Bindung an die Caer, dafür wird er unser Land verschonen. Es sollen lediglich einige Hundertschaften Caer-Krieger in Rukor stationiert werden. Außerdem will er, dass seine Priester ihre Lehren in Rukor verbreiten dürfen.«
    Mit anderen Worten, dachte Buruna, dein Reich soll endgültig zu einem Dämonenstaat werden.
    Der Diener trat ein und brachte den Wein.
    »Trink!« sagte Eloard und hielt der Frau einen goldenen Becher hin. »Das Blut dieser Reben liegt verführerisch auf der Zunge.«
    Er hatte nicht übertrieben. Buruna konnte sich nicht entsinnen, jemals etwas Köstlicheres getrunken zu haben. »Der Wein erinnert mich an meine Heimat.« Sie schmiegte sich eng an Eloard. »Es ist ein herrliches, ein reiches Land, über das mein Vater herrscht. Leider kenne ich von Rukor nicht viel mehr als das, was ich auf dem Ritt hierher sah.«
    »Du wirst es kennenlernen. Etwa ein Drittel aller Rukorer sind Krieger; die Arbeit fällt in der Hauptsache den Frauen zu, die geschickte Handwerker sind und auch die Felder bestellen. Vielleicht besitzt du entsprechende Fähigkeiten.«
    »Ich glaube nicht«, meinte Buruna. »Mein Vater duldet es nicht, dass ich niedere Tätigkeiten verrichte.«
    »Er würde es nie erfahren. Außerdem, das muss ich eingestehen, bist du dafür wirklich zu schade.« Eloard fuhr ihr mit der Rechten durchs Haar, umfasste dann ihren Nacken und hob sie hoch zu sich. Buruna hielt die Augen geschlossen, ein Umstand, der sie nur noch reizvoller erscheinen ließ.
    Als seine Lippen die ihren berührten, zuckte sie unverhofft zurück. »Ich kann mich dir nicht hingeben«, sagte sie, »ohne mehr von dir zu wissen. Du vergisst meine hohe Geburt.«
    »Was willst du hören? Dass ich ohne Mühe ein Pferd hochheben und auf den Schultern tragen kann? Auf diese Weise habe ich vor einigen Sommern die Mähre eines in Ungnade gefallenen Heerführers über die Klippen ins Meer hinabgestürzt. Ihn selbst ereilte allerdings ein anderes Schicksal.
    Oder dass Frauen mich faszinieren, ich jedoch nur eine Zweckheirat eingehen würde, die mir und meinem Land Vorteile brächte? Man erzählt sich sogar, dass Herzog Krude mir seine Tochter angeboten hat, als er erkannte, in welchem Ausmaß Elvinon von den Caer bedroht war. Du befindest dich also in angenehmer Gesellschaft.«
    »Und? Ich nehme an, die Caer werden dich vor einem solchen Bündnis gewarnt haben.« Buruna bemerkte die wachsende Ungeduld Eloards und zog ihn sanft auf die Kissen. Ihre Hände strichen über seine muskelbepackten Oberarme, glitten über seine behaarte Brust abwärts. »Aber nun bist du nahe daran, dein Land kampflos den Dämonen zu überlassen.«
    »Habe ich eine andere Wahl, als Tilgrans Forderung zuzustimmen? Schließlich kann ich nicht zulassen, dass Scharen von Flüchtlingen Rukor überfluten. Früher oder später würden sie sich mit meinem Volk vermischen und uns ihre verweichlichte Art zu leben aufzwingen.«
    Buruna gab seinem Drängen nach; ihre Lippen fanden sich zu einem leidenschaftlichen Kuss, der von ihr jedoch nur zaghaft erwidert wurde. Eloard schien es nicht zu bemerken.
    »Was für eine Forderung stellte Tilgran?«
    Abrupt fuhr der König hoch. Für einen Moment sah es so aus, als wolle er Buruna schlagen, doch besann er sich dann eines Besseren.
    »Dein Wissen wird dir ohnehin nichts nützen«, sagte er. »Für jeden Fremden, der aus Rukor verschwindet, soll ich einen Krieger unter Drudins Befehl stellen, der mit einer großen Streitmacht unterwegs nach Süden ist.«
    Die Auskunft war erschreckend, bedeutete sie möglicherweise große Gefahr für Mythor. Trotzdem zwang Buruna sich zu einem herablassenden Lächeln. »Es tut mir leid um die Männer deines Volkes, die mit den Caer zusammen sterben werden. Aber mein Vater wird keinen Unterschied machen, wenn er ihnen mit den Streitmächten des Shalladads entgegentritt.«
    »Er wird untergehen wie die Rukorer, die im Jahre fünf von König Arwyns Regentschaft gegen den Inselteil Tainnias zogen und geschlagen wurden.«
    »Wenn Hadamur erfährt, dass man mich in diesem Land gefangenhält, wird er

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