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Die Eisprinzessin schläft

Die Eisprinzessin schläft

Titel: Die Eisprinzessin schläft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Material stutzen, es straffen müssen, um der Wahrheit so nahe wie möglich zu kommen. Wie die Angehörigen von Alex darauf reagieren mochten, daran dachte sie lieber noch nicht.
    Sie bereute es, Patrik nicht alles über ihren Besuch in Alex’ Haus erzählt zu haben. Sie hätte ihm von dem mysteriösen Besucher und von dem Bild, das sie im Schrank versteckt gefunden hatte, berichten müssen. Von ihrem Gefühl, daß etwas, was sich bei ihrem Kommen im Zimmer befunden hatte, später fehlte. Sie brachte es nicht fertig, jetzt im nachhinein anzurufen und zuzugeben, daß es noch mehr zu sagen gab, aber bei passender Gelegenheit würde sie auch den Rest erzählen, das gelobte sie sich hoch und heilig.
    Sie hörte den Makler und Lucas durchs Haus gehen. Der Mann fand bestimmt, daß sie sich höchst eigenartig benahm. Kaum daß sie ihn begrüßt hatte, war sie davongestürzt und hatte die Tür hinter sich zugemacht. Schließlich konnte er ja nichts für ihre Situation, also beschloß sie, die Zähne zusammenzubeißen und ein wenig von ihrer guten Erziehung spüren zu lassen.
    Als sie das Wohnzimmer betrat, war Lucas gerade dabei, mit überschwenglichen Worten das herrliche Licht zu loben, das die großen Sprossenfenster hereinließen. Merkwürdig! Erica hatte nicht gewußt, daß Geschöpfe, die unter einem Stein hervorgekrochen waren, Sonnenlicht mochten. Sie hatte die Vision von Lucas als großem glänzenden Krabbelkäfer und wünschte nichts sehnlicher, als ihn durch einen Tritt mit dem Stiefelabsatz aus ihrem Leben zu befördern.
    »Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit. Ich hatte nur ein paar eilige Dinge zu erledigen.«
    Erica lächelte übers ganze Gesicht und streckte dem Makler, der sich als Kjell Ekh vorstellte, die Hand entgegen. Er versicherte ihr, die Sache keineswegs übel vermerkt zu haben. Ein Hausverkauf sei eine sehr persönliche Angelegenheit, und wenn sie nur wüßte, was für Geschichten er erzählen könnte … Erica lächelte noch mehr und gestattete sich sogar ein leichtes schelmisches Zwinkern. Lucas beobachtete sie mißtrauisch. Sie ignorierte ihn vollständig.
    »Ja, ich will nicht unterbrechen, wo waren Sie stehengeblieben?«
    »Ihr Schwager war gerade dabei, das schöne Wohnzimmer vorzuführen. Ein sehr geschmackvoller Raum, muß ich sagen. Sehr schön mit all den vielen Fenstern.«
    »Ja, das ist zweifellos schön. Nur schade, daß es zieht.«
    »Es zieht?«
    »Ja, die Fenster sind leider nicht ordentlich abgedichtet, und wenn es nur ein bißchen Wind gibt, sollte man schon seine wärmsten Wollsocken anhaben. Aber das läßt sich schließlich leicht beheben, indem man alle Fenster austauscht.«
    Lucas starrte sie wütend an, aber Erica tat so, als merke sie nichts. Statt dessen nahm sie Makler-Kjell beim Arm, und wenn er ein Hund gewesen wäre, hätte er in diesem Moment eifrig mit dem Schwanz gewedelt.
    »Die oberen Etagen haben Sie also jetzt gesehen, dann können wir vielleicht mit dem Keller weitermachen. Und lassen Sie sich nicht durch den Schimmelgeruch irritieren. Soweit Sie nicht allergisch dagegen sind, besteht keine Gefahr. Ich habe praktisch dort unten gewohnt und keinerlei Schaden genommen. Die Ärzte versichern, daß mein Asthma überhaupt nichts damit zu tun hat.«
    Worauf sie, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, einen Hustenanfall erlitt, der so heftig war, daß sie sich krümmen mußte. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Lucas’ Gesicht sich immer röter färbte. Sie wußte, daß ihr Bluff bei einer gründlicheren Besichtigung des Hauses auffliegen würde, aber bis dahin war es ihr ein kleiner Trost, Lucas wenigstens ein bißchen ärgern zu können.
    Makler-Kjell sah sehr erleichtert aus, als er wieder in die frische Luft hinauskam, nachdem ihm Erica enthusiastisch alle Vorteile des Kellers erklärt hatte. Lucas hatte sich während der restlichen Vorführung still und passiv verhalten, und Erica fragte sich leicht beunruhigt, ob sie ihren kindlichen Scherz zu weit getrieben hatte. Lucas wußte schließlich sehr genau, daß bei einer richtigen Begutachtung des Hauses keiner der »Mängel«, die sie »aufgedeckt« hatte, Bestand haben würde, aber sie hatte versucht, ihn lächerlich zu machen. Was Lucas Maxwell nicht tolerierte. Mit leichtem Beben sah sie den Makler fröhlich winkend abfahren, nachdem er versichert hatte, ein amtlicher Gutachter würde mit ihnen Kontakt aufnehmen und das Haus vom Boden bis zum Keller prüfen.
    Sie ging vor Lucas zurück in die Diele. Eine Sekunde

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