Die Eissegler von Tran-ky-ky
Aber Milliken würde dort sein und vielleicht auch der Landgraf.
All das Getue um ein einziges Vieh. Und es war nicht einmal ein Fleischfresser wie der Droom.
Sie erreichten den Hafen. Die Menge teilte sich und gab den Blick auf drei der seltsamsten Fahrzeuge frei, die er seit ihrer Landung gesehen hatte.
Drei schmale Flöße mit großen Segeln standen bei den Docks bereit. Ihre Segel und Rümpfe waren weiß gestrichen. Pfeilschmal und lang, waren sie ganz offenkundig dazu konstruiert, sich optisch kaum vom Eis abzuheben.
Hinten war an jedem der Flöße ein zweites, noch seltsameres Fahrzeug festgebunden. Jedes bestand aus einem winzigen Baumstamm, etwa zwanzig Meter lang und ein oder zwei dick. Auf jedem war ein einziges kleines Segel befestigt. Das vordere Ende des Fahrzeugs war nadelscharf zugespitzt.
Der untere Querspier des Segels endete auf jeder Seite in einem winzigen hölzernen Chiv oder einem großen Schlittschuh, je nachdem, wie man es sehen wollte. Und jedes hatte eine noch kleinere Kufe außen und bildete damit eine Art Ausleger. Und die Kreuzspiere war mit einer einzigen Stange mit jedem Boot verbunden.
Unter dem Baum selbst waren zwei Holzkufen, eine feste am Bug und eine bewegliche am Heck.
Die Segel einer jeden dieser massiven Lanzen - denn um solche handelte es sich ganz eindeutig - waren gerefft. Drei windgetriebene Speere zum Kampf gegen einen Goliath.
Ethan hatte tausend Fragen. Hunnar befand sich bereits an Bord des ersten Floßes, erteilte Anweisungen und inspizierte die Takelage. Ethan folgte September an Bord. Und fast im gleichen Augenblick setzte sich der seltsame kleine Geleitzug auf das Hafentor zu in Bewegung. Alle anderen Schiffe machten ihnen respektvoll Platz, und einige ihrer Matrosen kamen an die Reling, um ihnen stumm nachzublicken.
Im nächsten Augenblick hatten sie die großen Hafentürme hinter sich gelassen. Als sie aus dem Windschatten Wannomes und seiner Berge fuhren, nahm ihre Geschwindigkeit rapide zu. Die Segel knatterten, und der Steuermann setzte den Kurs in den Wind, nach Südwesten.
»Wir müssen das Biest von hinten umkreisen«, erklärte Hunnar, »damit die Blitze Geschwindigkeit bekommen. Wenn das der Fall ist, werden sie vom Zugfahrzeug gelöst und können sich frei bewegen.«
»Diese Speere sind also manövrierbar?« fragte September. Er mußte schreien, um das Heulen des Windes zu übertönen. Matrosen mühten sich in den Wanten.
»Nur ein wenig«, erwiderte Hunnar grimmig. »Sobald sie einmal auf Kurs sind, kann man sie nach rechts oder links ablenken, aber nur vor dem Wind. Ein Kreuzen ist nicht möglich.«
»Was geschieht«, fragte September schließlich, »wenn ihr mit dem Geschöpf Kontakt bekommt?«
»Da, Jaipor, übernimm du!« Ein Tran kam herbeigeeilt, um das Tau von dem Ritter zu übernehmen. Er führte sie zufrieden zum Heck des schnell dahineilenden Floßes. Ethan spürte die Spannung, die die Mannschaft erfaßt hatte. Sie standen hinter dem Steuermann, und Hunnar deutete auf das ihnen folgende Floß.
»Der Blitz ist mit einer starken, aber einfachen Lasche mit den drei kleinen Booten verbunden. Jedes ist für sich ein winziges Floß, aber ohne Segel. Siehst du das hohe gepolsterte Heck? Das dient dazu, den Steuermann zu schützen und etwas Wind aufzunehmen.«
»Sie sehen wie große Holzschuhe aus«, meinte Ethan. Er erinnerte sich an Ta-hodings Bemerkung, daß Holzkufen auf dem Eis nicht lange ihre Schneide behalten würden. Aber diese Fahrzeuge hier waren auch nicht für lange Reisen bestimmt.
»Die Schwungkraft des Blitzes sollte die drei Steuerleute an dem Donnerfresser vorbeitragen«, fuhr Hunnar fort, »und in Sicherheit.« Ethan sah sich die winzigen Boote aufmerksam an.
»Sobald man sich von der Hauptlanze gelöst hat, wie steuert man dann diese Dinger?«
»Mit dem Körpergewicht. Die Kufen sind gut ausbalanciert. Wenn man sich rechtzeitig löst, hat der Reiter ausreichend Gelegenheit, am Ziel vorbeizusteuern.«
»Andererseits ist die Treffsicherheit um so größer, je näher man heranfährt, ehe man das Steuer freigibt«, sagte September.
»Natürlich«, pflichtete Hunnar ihm bei.
»Dann möchte ich, wenn keine Einwendungen bestehen, gerne eines der Boote übernehmen.«
»Es wäre mir eine Ehre, Sir September.« Sie schlugen sich gegenseitig auf die Schulter.
»Nun denn«, sagte Ethan, »dann muß ich wohl das andere nehmen.«
»Aber, junger Freund, das ist kein Spiel, wie? Wenn Sie nicht wirklich wollen.«
»Ach,
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