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Die Eissphinx

Die Eissphinx

Titel: Die Eissphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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aufzufinden hoffte. Er stützte sich dabei auf Angaben…
    – Die von mir herrührten, Herr Jeorling! fiel der Ex-Corporal ein. Nun… und jene anderen Inseln… darf ich wissen, ob die »Jane« sie entdeckt hat?
    – Nein, ebensowenig wie die Auroras, obwohl William Guy sich mehrere Jahre in jenen Gewässern, von Osten nach Westen segelnd, aufgehalten hat, wobei auf der Mars stets ein Mann auf Ausguck saß….
    – Da muß er doch die richtige Oertlichkeit verfehlt haben, Herr Jeorling, denn nach der Aussage verschiedener Walfänger, die ich für ganz glaubwürdig halte, müssen jene Inseln vorhanden sein. Es ist ja gar schon davon die Rede gewesen, sie nach meinem Namen zu taufen….
     

    Kapitän Cook sah sich hier aber endgiltig aufgehalten. (S. 111.)
     
    – Und das gewiß mit Recht, fügte ich höflich ein.
    – Und wenn sie nicht doch noch entdeckt werden sollten, wäre das recht ärgerlich, setzte der Gouverneur hinzu, der eine gute Portion Eitelkeit verrieth.
    – Damals wollte der Kapitän William Guy also, fuhr ich fort, ein schon lange bestehendes Vorhaben ausführen, wozu ihn ein Passagier antrieb, der sich auf der »Jane« befand.
    – Arthur Gordon Pym, rief Glaß sofort, und sein Gefährte Dirk Peters… die beide von der Goëlette aus dem Mere aufgefischt worden waren.
    – Haben Sie denn die Leute gekannt, Herr Glaß? fragte ich gespannt.
    – Ob ich sie gekannt habe. Herr Jeorling! – Es war ein eigenthümlicher Bursche, dieser Arthur Pym… immer begierig, sich in Abenteuer zu stürzen… ein unerschrockener Amerikaner, der jedenfalls gleich bereit gewesen wäre, selbst nach dem Monde abzufahren!… Er wäre also nicht nach den genannten Inseln gekommen?
    – Nein, Herr Glaß; die Goëlette William Guy’s scheint bei ihrer Fahrt aber den Polarkreis überschritten und das Packeis durchbrochen zu haben, wodurch sie dann weiter hinausgelangt wäre, als je ein Fahrzeug vor ihr.
    – Ah, eine erfolgreiche Reise! rief Glaß.
    – Gewiß… Doch leider ist die »Jane« davon nicht zurückgekehrt.
    – Arthur Pym und Dirk Peters – letzterer eine Art Mestize von außergewöhnlicher Körperkraft, den sechs Mann nicht hätten zu Boden werfen können – die wären also umgekommen, Herr Jeorling?
    – Nein, das nicht, Herr Glaß; Arthur Pym und Dirk Peters vermochten der Katastrophe zu entgehen, der die »Jane« mit der Mehrzahl ihrer Leute zum Opfer gefallen ist. Sie sind sogar nach Amerika heimgekehrt… auf welche Weise, ist freilich unbekannt. Später ist Arthur Pym unter unerklärt gebliebenen Verhältnissen gestorben. Der Mestize aber, der sich nach Illinois zurückgezogen hatte, ist eines Tages, ohne jemand davon zu benachrichtigen, verschwunden und seine Spur ist gänzlich verloren.
    – Und William Guy selbst?« fragte Glaß.
    Ich erzählte nun, wie die Leiche Patterson’s, des zweiten Officiers von der »Jane«, von uns auf einer Scholle gefunden worden war, und fügte hinzu, daß alles darauf hindeute, daß der Kapitän der »Jane« mit fünf seiner Leute noch auf einer tief südlich, kaum sechs Grade vom Pole gelegenen Insel leben möge.
    »O, Herr Jeorling, rief Glaß lebhaft, möchte es doch gelingen, William Guy und seine Matrosen, die mir alle als recht brave Leute erschienen, bald zu retten!
    – Das wird die »Halbrane« jedenfalls versuchen, sobald sie dazu in Stand gesetzt ist, denn Kapitän Len Guy ist der leibliche Bruder jenes William Guy….
    – Was Sie sagen, Herr Jeorling! fuhr Glaß auf. Nun, obwohl ich den Kapitän Len Guy nicht kenne, möchte ich doch behaupten, daß die zwei Brüder sich nicht ähneln… wenigstens nicht bezüglich der Art und Weise, wie sie sich dem Gouverneur von Tristan d’Acunha gegenüber verhalten haben!«
    Ich sah, daß der Ex-Corporal sich durch die Indifferenz Len Guy’s, der ihm nicht einmal einen Besuch abgestattet hatte, tief verletzt fühlte. Man bedenke nur: Der Beherrscher dieser unabhängigen Insel, dessen Machtbereich auch noch zwei Nachbarinseln, Inaccesible und Nigthingale, umfaßte! Er tröstete sich aber jedenfalls mit der Aussicht, seine Waare fünfundzwanzig Procent über den reellen Werth abzusetzen.
    Der Kapitän Len Guy zeigte keinen Augenblick die Absicht, den Fuß ans Land zu setzen. Das war um so auffälliger, als er doch wußte und wissen mußte, daß die »Jane« hier an der Nordwestküste von Tristan d’Acunha vor Anker gelegen hatte, ehe sie nach den südlichen Meeren absegelte. Sich aber mit dem letzten Europäer, der

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