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Die Eissphinx

Die Eissphinx

Titel: Die Eissphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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es überließ, die Wasserbehälter neu zu füllen und frisches Fleisch und Gemüse einzukaufen, konnte Glaß’ Zuvorkommenheit nur rühmen, wenn dieser auch darauf hielt, eine anständige Bezahlung zu erlangen.
    Bald nach der Ankunft der »Halbrane« zeigte es sich indeß, daß auf Tristan d’Acunha nicht alles zu beschaffen war, was zur Ausrüstung eines Schiffes gehörte, das eine Fahrt nach dem Antarktischen Meere ausführen wollte.
    Bezüglich der Nahrungsmittel kann Tristan d’Acunha dagegen von den Seefahrern mit Vortheil aufgesucht werden. Ihre Vorgänger haben nach der Gruppe allerlei Hausthiere, Schafe, Schweine, Rinder und Geflügel eingeführt, während der amerikanische Kapitän Patten, der Befehlshaber der »Industry«, gegen Ende vorigen Jahrhunderts hier nur vereinzelte wilde Ziegen vorgefunden hatte. Nach ihm ließ der Kapitän Colguhum, von der amerikanischen Brigg »Betsey«, Pflanzungen von Zwiebeln, Kartoffeln und verschiedenen Gemüsen anlegen, die bei dem fruchtbaren Erdboden recht gut gediehen. Das erzählt Arthur Pym wenigstens in seinem Bericht, und man hat kaum Ursache, daran zu zweifeln.
    Der Leser wird bemerken, daß ich von dem Helden Edgar Poe’s wie von einem Menschen spreche, an dessen Existenz ich niemals gezweifelt hatte. Es verwundert mich auch, daß der Kapitän Len Guy gegen mich auf dieses Thema nie wieder zu sprechen kam. Offenbar waren die so bestimmten Aufzeichnungen, die sich in Patterson’s Notizbuche vorfanden, doch nicht in Berechnung jenes Zwischenfalls fabriciert, und es hätte mir übel angestanden, meinen früheren Irrthum nicht einzugestehen.
    Wenn ich übrigens noch irgendwelchen Zweifel hegte, kam zu den Angaben des zweiten Officiers von der »Jane« noch ein weiterer, unwiderlegbarer Beweis.
    Am Tage nach unserem Eintreffen war ich bei »Ansiedlung« an einem schönen Strande von schwärzlichem Sand ans Land gegangen. Ich sagte mir, daß ein solcher Strand doch nicht habe nach der Insel Tsalal versetzt werden können, wo diese Trauerfarbe mit Ausschluß des Weiß herrschte, das die Insulaner in eine so heftige, in Schlaffheit und geistige Stumpfheit ausgehende Aufregung versetzte. Wenn ich diese wunderbaren Dinge aber auch nicht direct für erfunden hielt, konnte Arthur Pym doch vielleicht das Opfer einer Sinnestäuschung gewesen sein. Was davon zu halten wäre, das müßte sich ja bei der Insel Tsalal ausweisen, wenn die »Halbrane« je dahin gelangte.
    Ich begegnete dem Ex-Corporal Glaß, einem gut conservierten Manne mit freilich ziemlich verschmitztem Gesichtsausdruck, dessen sechzig Jahre seine sprudelnde Lebhaftigkeit nicht zu schwächen vermocht hatten. Abgesehen von dem Geschäftsverkehr mit dem Cap und den Falklands-Inseln, trieb er noch einen ausgedehnten Handel mit Robbenfellen und See-Elephantenöl, und seine Geschäfte gediehen offenbar nach Wunsch.
    Da er zum Plaudern viel Neigung hatte, verwickelte ich diesen Gouverneur eigener Wahl, den die Colonie jedoch anerkannte, gleich beim ersten Zusammentreffen mühelos in eine Unterhaltung, die sich nach mehr als einer Seite hin recht interessant gestalten sollte.
    »Laufen Tristan d’Acunha wohl viele Schiffe an? fragte ich.
    – O, so viele, wie wir brauchen, allemal, werther Herr, antwortete er und rieb sich die Hände hinter dem Rücken – eine, wie es scheint, bei ihm eingewurzelte Gewohnheit.
    – In der schönen Jahreszeit natürlich, fuhr ich fort.
    – Ja, in der schönen Jahreszeit, wenn wir in unserer Gegend überhaupt von einer schlechten sprechen können.
    – Da gratuliere ich Ihnen, Herr Glaß. Zu bedauern ist freilich, daß Tristan d’Acunha keinen eigentlichen Hafen aufweist, und wenn ein Schiff draußen im offenen Meer ankern muß….
    – Auf dem offenen Meere, mein Herr?… Was meinen Sie damit? rief der Ex-Corporal mit einer Lebhaftigkeit, die große Eigenliebe verrieth.
    – Ich meine nur, Herr Glaß, wenn Sie hier Kais zum Anlegen hätten…
    – Wozu das, mein Herr, wenn die Natur uns eine Bai wie diese bescheert hat, wo man gegen jeden Sturm gesichert ist und sich im Nothfall mit der Nase an den Felsen festlegen kann?… Nein, Tristan hat freilich keinen Hafen, aber es braucht auch keinen!«
    Warum hätt’ ich dem wackern Manne widersprechen sollen? Er war auf seine Insel ebenso stolz, wie der Fürst von Monaco ein Recht hat, auf sein Duodez-Fürstenthum stolz zu sein.
    Ich schwenkte also von dem ersten Thema ab und wir schwatzten von diesem und jenem. Er erbot sich, einen

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