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Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Titel: Die Eistoten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Buder
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Doch jetzt hat er sie gefunden.
    »Hallo«, rief Alice ins Telefon, »bist du’s, Tom?« Alice schaute auf die Nummer. Es war Toms Nummer. Doch warum meldete er sich nicht?
    »Ich bin’s, Tom«, hörte sie ihn flüstern. Im Hintergrund knirschten seine Schritte. Der Wind machte ein knisterndes Geräusch im Lautsprecher. Warum redete er nicht lauter, wenn er schon draußen war?
    »Wir haben ihn gefunden. Er war da …«
    »Das ist ja großartig.« Sie drehte Stephan den Rücken zu und hob zur Entschuldigung die Hand.
    »Wer?«
    »Es waren einige da. Ich kann jetzt nicht reden. Ich muss schauen, dass ich wegkomme.«
    »Was ist los? Du hörst dich an, als ob der Teufel hinter dir her wäre.«
    »Nicht der Teufel, aber er.«
    »Tom, was redest du da?«
    »Ich habe es verbockt, hörst du, verbockt.«
    »Hast du es aufgezeichnet?«
    »Alles, aber das nützt nichts mehr … Es ist zu spät.«
    »Jetzt mal der Reihe nach. Was ist passiert?«
    »Ich hab’s verbockt. Scheiße. Die alte Grundinger spinnt völlig. Sie hat ihren Mann gesehen, der im Krieg gefallen ist.«
    »Das weiß ich.«
    »Ja, aber er hat sie besucht, und sie will mit ihm Hintereck verlassen … alles geheim … Und danach kam er. Er hat Pfarrer Bez alles erzählt. Die Details, das Töten und dass er es wieder tun wird. Ich weiß nicht, ob ich das alles wirklich gehört habe. Das ist zu hoch für mich.«
    »Tom, krieg dich ein.«
    »Ich krieg mich nicht ein … Er weiß es.«
    »Er weiß was?«
    »Dass wir ihn belauscht haben.«
    »Wie kann er das wissen?«
    »Er hat das Handy gefunden. Es ist mir ein Rätsel. Mein Versteck war perfekt. Kein Mensch schaut unter das Kniebrett, ob da etwas ist.«
    »Außer jemand, der verdammt vorsichtig ist. Geh nach Hause! Verschwinde schnell!«
    Tom begann zu rennen.
    »Tom, bist du noch da?«
    Er keuchte. »Ich habe nicht mehr viel Batterie.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Nicht, als er aus dem Beichtstuhl kam, aber vor der Kirche … Er hat dort gewartet. Alice, wo bist du jetzt?«
    »Ich bin in Lehmkos Haus. Stephan war so nett, mir die Bibliothek zu zeigen. Die größte Privatbibliothek, die ich je gesehen habe. Das ist großartig … Es gibt aber noch etwas, was ich dir sagen muss. Da ist etwas mit Wittgenstein und …«
    »Alice, mach, dass du da wegkommst. Verschwinde …« Die Leitung wurde unterbrochen. Die letzten Worte gingen Alice durch Mark und Bein. Sie hatte Tom selten so außer sich erlebt. Irgendetwas musste geschehen sein, was ihn völlig aufgebracht hatte.
    Mach, dass du da wegkommst!
    Stephan legte seine Hand auf ihre Schulter, als sie wieder bei ihm war. Die Kellertür stand offen. Der Geruch von Fäulnis stieg herauf.
    »Wir sind das einzige Haus mit einem Felsgewölbe in Hintereck. Die Erbauer des Hauses hatten fast sieben Meter tiefe Stollen in den Fels geschlagen. Aber wie gesagt, alles zu feucht. Kein Buch hält das aus. Komm …«
    »Nein, danke, das ist sehr nett. Ich muss aber los.«
    Einen Augenblick dachte Alice ein Flackern in Stephans Augen zu sehen. Warum war Tom so außer sich, als sie ihm sagte, dass sie bei Lehmko war? Stephans Vater war noch nicht da … Wenn Tom ihn vor der Kirche gesehen hatte? Wenn er wusste, dass sie über ihn Bescheid wussten. Sie musste an den Anruf denken, den Stephan erhalten hatte.
    Sieben Meter tiefer Stollen im Fels … Dort hört dich niemand schreien, dort unten kannst du für immer verschwinden.
    Alice strengte sich zu einem Lächeln an. »Ich komme gerne einmal mit Amalia wieder«, sagte sie. »Meine Schwester wird das sicher auch gerne sehen.«
    »Ich werde bald auf eine andere Schule gehen, dann bin ich nicht mehr so oft da. Na komm, du brauchst keine Angst zu haben. Wir haben keine Vampire im Keller … buhhhhhh«
    »Sehr witzig«, antwortete Alice und drückte sich mit dem Rücken an die Wand. Nur weg vom Kellereingang. Sich nur nichts anmerken lassen. Keine Angst zeigen. »Ich muss los, mein Vater macht sich sonst Sorgen.«
    »Da hast du recht.« Stephan lächelte. »Mit der Polizei sollte man es sich nicht verscherzen.«
    Er begleitete sie in die Stube. Sie holte ihren Mantel und wickelte sich den Schal um den Hals. Stephan hätte genügend Kraft gehabt, um sie in den Keller zu zerren und sie zu erwürgen. Doch er half ihr in den Mantel. Er legte auch nicht seineHände um ihren Nacken, sondern bat sie, sie möge Amalia liebe Grüße ausrichten.
    »Ihr seid zusammen?«, fragte sie dann, so unschuldig wie sie nur konnte.
    »Wir wollen uns verloben,

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