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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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paar Monate, länger wird sein Aufenthalt in den nördlichen Herzogtümern hoffentlich nicht dauern.«
    »Ein paar Monate könnte man eventuell warten«, sagte Sandrilas. »Aber jeder Tag, den wir warten, birgt das Risiko, dass die Invasoren weiter vordringen und Aratan unterwerfen, bevor wir ihm beistehen können.«
    »Was schlagt Ihr vor, Prinz Sandrilas?«, fragte Ruwen.
    »Mehr als Boten zu meinem Gemahl zu schicken ist derzeit nicht möglich. Und selbst dann ist ungewiss, ob diese ihn finden.«
    »Trotzdem sollte es geschehen«, drängte Sandrilas. »Doch falls wir nicht früh genug Antwort erhalten, sollten wir uns der Frage stellen, ob wir nicht eine Entscheidung ohne den König treffen müssen.« Sandrilas wandte sich an Magolas. »Das wäre dann Eure Stunde, Prinz Magolas.«
    11
    AUF DER SPUR DER TRORKS

    Tausend Elbenkrieger waren mit den acht Schiffen nach Turandir gekommen, darunter fast hundert Einhandarmbrustschützen. In der Stadt wurden Pferde beschlagnahmt, sodass sie alle mit Reittieren ausgerüstet werden konnten. An der Spitze dieses Zuges ritt König Keandir durch das Haupttor von Turandir.
    Erst aus der Nähe wurde das volle Ausmaß der Zerstörungen sichtbar, die Waffenmeister Thamandor mit seinem Flammenspeer angerichtet hatte.
    »Dies sind Steinbrüche, die erst in vielen Jahren abgeräumt sein werden«, lautete der Kommentar von Herzog Isidorn. Er begleitete Keandir mit einem Teil des Heeres, mit dem er von Berghaven, das an der Küste des nördlichen Meeres lag, über die Pässe der nordbergischen Höhenketten nach Turandir gezogen war, um die Stadt am Quellsee des Nur zu verteidigen. Der Rest seiner Truppen blieb in den Mauern der Stadt, um die ausgeblutete Stadtwache zu unterstützen.
    Schließlich konnte niemand garantieren, dass nicht auch Trorkhorden aus südlicher Richtung durch das nördliche Waldreich zogen, um die Stadt anzugreifen.
    Herzog Isidorn lag viel daran, mit seinen Truppen den König zu begleiten, denn wenn die Massen von Trorkkriegern nun zurück nach Westen fluteten, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auf das Heer seines Sohnes Asagorn stießen, das eigentlich schon längst in Turandir hätte eintreffen müssen.
    Und es war fraglich, ob Asagorns Krieger es zahlenmäßig mit einer so großen Masse von Trorks aufnehmen konnten. Das Herzogtum Meerland mit seinen beiden am östlichen Ozean gelegenen Häfen Meergond und Meerhaven war noch sehr viel dünner von Elben besiedelt, als dies in Nordbergen der Fall war. Dementsprechend war die Zahl der Kämpfer, die Herzog Asagorn aufbieten konnte, auch deutlich geringer.
    Zu denen, die sich mit Keandir an der Spitze des Zuges befanden, gehörte auch Sokranos, der zentaurische Botschafter. Er hatte seine volle Bewaffnung angelegt, zu der außer Speer, Bogen und Schwert auch eine Streitaxt gehörte, die allerdings von Form und Fertigung her weder den Steinäxten der Trorks noch der Waffe des Axtherrschers ähnelte; sie hatte nur eine Klinge, und ihr Stiel war aus dunklem Holz, das reichlich mit Ornamenten verziert war. Er trug sie in einem Futteral auf seinem Pferderücken, wo mehr als genug Platz für sein Marschgepäck war.
    »Ich mache mir Sorgen um meinen Stamm«, sagte er, während er neben Keandirs Ross schritt. »Ich habe seit einiger Zeit schon keine Botschaft mehr von ihm empfangen, daher nehme ich an, dass er sich weiter in den Süden oder an das Ufer des Nur zurückgezogen hat und es einfach nicht möglich war, Botschaften bis Turandir durchzubringen.« Er verzog das Gesicht. »Dies ist natürlich die optimistische Variante, und mir ist sehr wohl bewusst, dass es auch noch eine andere Möglichkeit gibt.«
    »Welchem Stamm gehört Ihr an, Sokranos?«, erkundigte sich Keandir.
    »Es sind Axanos’ Söhne, zu denen ich gehöre. Unser Stamm ist unter den Elben an der Grenze auch unter der Bezeichnung Axaniter bekannt.«
    »Eure Stämme sollten erwägen, ob es nicht besser wäre, sich zu vereinen und einen König zu wählen«, fand Keandir. »Dann würde es euch leichter fallen, die Trorks in ihre Schranken zu weisen.«
    »Das mag sein. Aber die Zentauren lieben nun mal ihre Unabhängigkeit, und ich glaube nicht, dass diese Regierungsform tatsächlich für uns die richtige wäre.«
    »Auf die Dauer könnte davon euer Überleben abhängen.«
    »Mir braucht Ihr das nicht zu sagen, König Keandir. Ich bin ein Bewunderer des Elbentums, und wenn es nach mir ginge, wäre Euer Gedanke längst in die Tat umgesetzt.

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