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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Herrschaft erringen.
    Die Flugbahn des Vogels beschrieb einen Bogen nach Nordwesten, folgte wieder der Küste, dann wurde er langsamer, denn die Intervalle, in denen der Rabe in die Zwischenwelt ein- und aus ihr wieder auftauchte, wurden kürzer.
    Schließlich fand er die Straße, die von Elbenhaven nach Süden führte; dort ging er nieder. Ein Meilenstein gab an, dass die Hauptstadt Elbianas noch fünf Meilen entfernt sei. Die Gestalt des Raben veränderte sich. Sie streckte sich hoch empor und nahm an Substanz zu. Dabei atmete er schwarzen Rauch aus und ließ einen durchdringenden, krächzenden Laut hören. Der Gestaltenwandel schien ihm nicht zu behagen. Aber es war der Befehl seines Herrn, der ihm dies gebot. Ein Werkzeug war er in dessen Händen, denn ER hatte ihn aus dem Limbus geholt. ER war der Einzige, der dazu in der Lage war.
    Die Flügel bildeten sich zurück, ein Kopf mit dunklen Haaren und spitzen Ohren entstand, während statt eines Mundes noch ein Schnabel vorhanden war. Ein groteskes, sich dauernd veränderndes Mischwesen entstand, bis schließlich ein ganz gewöhnlicher Elb mitten auf der Straße zur Hauptstadt stand.
    Er trug ein dunkelbraunes Gewand, das zu dem blassen, elfenbeinfarbenen Teint kontrastierte. Die Haare waren bernsteinfarben, was bei den Elben Nordbergens und Meerlands immer häufiger vorkam; manche Elben wurden so geboren, aber viele benutzten einen einfachen Zauber, um die Haarfarbe entsprechend zu ändern. In Zeiten, da die Elbenmagier spirituell zu schwach für hexerische Großtaten waren, machte inzwischen so manches Gildenmitglied ein Vermögen damit, dass er jungen Elben – magisch ungebildet, aber mit einem gewissen diesbezüglichen Talent gesegnet –
    Unterricht darin gab, kleine Kunststückchen durchzuführen wie zum Beispiel sich die Haare zu färben, was auf große Nachfrage stieß. Eine Nachfrage, die im Übrigen bei männlichen Elben inzwischen fast genauso groß war wie bei Elbenfrauen. Der Schamanenorden hatte diese Auswüchse natürlich immer auf das Schärfste als Missbrauch der Magie kritisiert.
    Der zum Elb verwandelte Rabe betrachtete seine Hände, betastete die Arme und den Oberkörper, so als könne er kaum glauben, dass dies nun seine Gestalt sein sollte. Zumindest vorerst, bis sein Auftrag erfüllt war.
    Dann sah er auf den Lederbeutel herab, den er während der Verwandlung abgelegt hatte. Er lag vor ihm auf dem Boden.
    Der Elb bückte sich, hob ihn auf und blickte kurz hinein: Zwei Kristallkugeln in Augengröße befanden sich darin. Im Gesicht des Elben zuckte es. Er musste noch lernen, mit der Mimik dieser Gestalt zurechtzukommen. Und zwar sehr schnell, denn sein Herr hatte größte Eile geboten.
    Sein Name sollte Zerolas lauten, und angeblich war er ein Elbischer Händler aus Norgua im Herzogtum Noram, erinnerte er sich. Dabei verzog er das Gesicht auf eine Weise, die entfernt an ein elbisches Lächeln erinnerte.
    »Macht Euch keine Sorgen um mich«, sagte Rhiagon. Er stand an den Zinnen des Südturms und sog die klare, kühle Luft in seine Lungen. »Ich weiß Eure Fürsorge sehr zu schätzen, werte Nathranwen, doch da auch Eure Kunst mir mein Augenlicht nicht zurückgeben kann, wendet Eure Aufmerksamkeit besser jenen zu, denen Ihr helfen könnt.«
    Die Heilerin war überrascht darüber, dass Rhiagon sie sofort erkannt hatte. »Seid gegrüßt, werter Rhiagon«, sagte sie. »In der Tat hat mich mein Heilerkollege Eónatorn vor seinem Aufbruch mit des Königs Truppen darum gebeten, nach Euch zu sehen, denn er äußerte im Gespräch mit mir die Befürchtung, dass Ihr Euch dem Lebensüberdruss hingeben könntet.«
    »War das nicht eine Krankheit, die während der großen Seereise grassierte?«
    »Ja, und noch einige Zeit danach. Es war schwer, ihrer Herr zu werden und den Elben genug Lebensmut zu geben, dass sie sich den Herausforderungen stellen konnten, die nach der Ankunft im Zwischenland auf sie zukamen. Allerdings sind in letzter Zeit wieder häufiger Fälle dieser Seuche aufgetreten, und zwar in einem Maße, dass es die Heilerzunft durchaus zur Sorge veranlasst.«
    »Ein kurzer Weg nach Eldrana – das hat durchaus etwas Verlockendes.«
    »Es tut mir leid, dass Euch meine Zunft im Moment noch nicht zu helfen vermag, aber es ist nicht so, dass das Heilerwissen für alle Zeiten festgeschrieben wäre. Wir suchen ständig nach neuen Methoden, neuen Heilzaubern und bisher unbekannten Substanzen mit heilender oder zumindest lindernder Wirkung.«
    »Und

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