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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Verblassenden Schatten ein und werden zu Maladran.«
    »Das ist grauenvoll«, murmelte Siranodir mit den zwei Schwertern.
    »Ich halte es allerdings auch für möglich«, fuhr Prinz Sandrilas fort, »dass sich ihre Seelen vollkommen aufgelöst haben und nichts von ihnen geblieben ist.«
    Für einen Elben war das ein entsetzlicher Gedanke.
    »Es war eine sehr mächtige Magie, die mit diesem Rabenschwarm verbunden war«, stellte Keandir fest, der gerade wieder vor einer Leiche aufs Knie gesunken war; die Augen des Toten waren von den Raben ausgehackt worden, nur noch zwei blutige Höhlen waren geblieben. Keandir schaute auf und wandte Sandrilas mit einer ruckartigen Bewegung das Gesicht zu. »Ich frage mich, was er damit bezweckte.«
    »Sprecht Ihr von Eurem Sohn Magolas«, fragte Sandrilas,
    »oder von Xaror, dem Herrn der Schatten, auf dessen sechstürmigen Tempel Lirandil während seiner Reisen stieß?«
    »Das macht in diesem Fall wohl keinen Unterschied«, antwortete Keandir betrübt. Er berührte den Beutel mit den Elbensteinen, der ihm vor der Brust hing. Er hatte sich dem Axtherrscher, einem Diener Xarors und einem Gott der Trorks, im Wilderland stellen müssen, um die Steine zurückzuerobern.
    »Ihr werdet auf jeden Fall auf der Hut sein müssen«, sagte Prinz Sandrilas. »Die Magie, die von den Feinden der Elbenheit angewandt wird, ist mächtig genug, um Euch überall und zu jeder Zeit erneut anzugreifen, mein König. Auch dann, wenn Ihr es am wenigsten erwartet.«
    »Ja, dessen bin ich mir bewusst«, murmelte Keandir. Er ließ den Blick noch einmal über das grausige Schlachtfeld schweifen. Bei manchem der gefallenen Elbenkrieger war das Gesicht derart zerstört, dass der Tote nicht einmal mehr zu identifizieren war.
    Zur selben Zeit.
    An einem anderen Ort.
    Magolas stöhnte laut auf, doch in diesem Moment zog sich die dunkle Hand, die aus purer Finsternis zu bestehen schien, wieder zurück. Ein dumpfer Schrei durchdrang die Hallen des sechstürmigen Tempels, der mitten in den dichten Wäldern Karanors an einem geheimen Ort lag. Ein Schrei des Zorns über eine Niederlage. So zumindest interpretierte Magolas diesen Laut.
    Er stand ungefähr zehn Schritte von dem Altar entfernt, der aus einem großen Steinquader bestand und mit magischen Artefakten überhäuft war, darunter auch die beiden Zauberstäbe des Augenlosen Sehers. Auch an den steinernen Wänden waren Artefakte aller Art angebracht, und von der Decke hingen Totenschädel unterschiedlicher Form und Herkunft an fein gesponnenen, fast unsichtbaren Fäden sowie ein groteskes, grausiges Mobile aus bleichen Knochen, das sich beim kleinsten Lufthauch innerhalb der Tempelmauern bewegte und klapperte.
    Auch die Elbensteine hätten in diesen Tempel gehört, wenn es nach Xaror gegangen wäre, der seit einem misslungenen magischen Experiment im Limbus gefangen war und darauf wartete, in die diesseitige Welt zurückkehren zu können.
    Genau dazu dienten all diese mit Zauberkraft gefüllten Gegenstände, die der Bruder des Augenlosen Sehers, dessen Dunkles Reich für ganze Zeitalter das Zwischenland beherrscht hatte, durch ihm hörige Wesen im Laufe der Zeit hatte sammeln lassen.
    Der von den Trorks des Wilderlands als Gott verehrte Axtherrscher war zusammen mit seiner Horde von sechsfingrigen Gnomen Magolas’ Vorgänger gewesen, und jene Gnomen, die vor dem sechstürmigen Tempel Wache gehalten hatte, waren von Magolas’ Soldaten erschlagen worden. Nun bewachten Rhagar-Soldaten den Tempel und schirmten ihn weiträumig gegen jeden ab, der es wagte, sich in die Nähe dieses Gebäudes zu begeben.
    Dieser Tempel war zum wahren Zentrum jenes Reichs geworden, das Magolas mit dem Schwert geschaffen hatte, und dies ausgerechnet mit der Unterstützung eines Elbenheers, dessen Oberbefehlshaber zudem noch der treue Prinz Sandrilas gewesen war. Denn eigentlich hatte das Königreich Aratan zum Bollwerk werden sollen gegen die von den Südwestlanden ausgehende Gefahr eines neuen geeinten Rhagar-Imperiums, doch unter Magolas’ Herrschaft war es ironischerweise zum Mittelpunkt eines ebensolchen Menschenreichs geworden. Ein Menschenreich, das Magolas inzwischen nur noch vorkam wie der Vorposten einer noch viel größeren Macht, die nur darauf wartete, sich im Zwischenland wieder voll entfalten zu können.
    Ein Statthalter auf Zeit war er, ging es Magolas durch den Sinn. Und noch dazu ein Statthalter des Bösen…
    Aber er hatte keine andere Wahl, denn wenn er Xaror die

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