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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gefolgschaft versagte, bestand keinerlei Hoffnung für seine geliebte Larana, deren lächerlich kurze menschliche Lebensspanne längst ihr Ende gefunden hätte, wäre diese nicht durch Xarors Magie künstlich verlängert worden.
    Die Hand aus purer Finsternis hatte für einen Zeitraum, den Magolas im Nachhinein kaum bestimmen konnte, den Kopf des Großkönigs vollkommen umfasst. Nun zog sie sich in den großen schwarzen Fleck zurück, der sich vor dem Altar auf dem Boden befand. Selbst ein Elb mit seinen scharfen Augen vermochte die Natur dieses ungefähr fünf Schritte durchmessenden Flecks nicht näher zu bestimmen. Er wirkte wie eine Öffnung ins Nichts, eine Wunde in der Struktur der Wirklichkeit. Ein Schlund, der bodenlos erschien und der bei jedem von Magolas’ Besuchen im Tempel immer größer wurde.
    Bisher war Xarors böser Geist nur im Inneren des Tempels aktiv gewesen; außerhalb der mächtigen Mauern des sechstürmigen Gebäudes konnte er kaum handeln. Dieser Tempel, der wohl einst vom Volk der Sechs Finger errichtet worden war, um seinem gottgleichen Herrscher zu huldigen, war auf lange Zeit sein Gefängnis gewesen. Doch der einstige Herr des Dunklen Reichs bereitete sich offenbar darauf vor, auch körperlich in die Welt der Lebenden zurückzukehren und die Herrschaft über das Zwischenland erneut an sich zu reißen.
    Was würde Magolas dann bleiben? Der Status eines Vasallen?
    Aber dafür würde Laranas Leben ewig währen. So lange, wie Xaror seinem Diener Magolas jenen Zaubertrank lieferte, den er die »Essenz des Lebens« nannte.
    Über die Möglichkeit, diesen Trank oder ein magisches Pendant dazu selbst herzustellen, wagte Magolas innerhalb der Mauern des Tempels nicht einmal nachzudenken, denn er wusste, dass Xarors Macht längst groß genug war, um seine Seele zu durchdringen. Es gab keine Geheimnisse vor dem einstigen Herrn des Dunklen Reichs. Zumindest nicht innerhalb der Tempelmauern. Wie weit sein geistiger Einfluss inzwischen tatsächlich reichte, vermochte Magolas nicht abzuschätzen. Jedenfalls wuchs dieser Einfluss ständig. Und Magolas trug dazu bei, indem er den Befehlen seines Herrn willig folgte und weitere magische Artefakte aus allen Teilen des Magolasischen Reichs herbeischaffen ließ, damit deren Kraft Xaror zufließen konnte.
    Magolas fühlte Schwindel. Alles drehte sich für einige Momente vor seinen Augen. Aber er hielt sich auf den Beinen.
    Wie groß seine Macht war, hatte Xaror soeben gezeigt, indem er den Großkönig dazu benutzt hatte, über die geistige Verbindung und das seelische Band zwischen Magolas und seinem Vater den Elbenkönig ausfindig zu machen und diesen einem magischen Angriff auszusetzen.
    »Sind die Elbensteine denn so wichtig?«, fragte Magolas.
    »Du hast die Zauberstäbe deines Bruders, des Augenlosen Sehers von Naranduin, in deinem Besitz. Sie dürften viel mächtiger sein als die Steine – zumal dein Sklave, der Axtherrscher, ziemlich leichtfertig den Elbenstein Athrandil vernichtete.«
    »Die Elbensteine sind ein Symbol«, antwortete die Gedankenstimme Xarors. »Um meinen Plan zu verwirklichen, in die Welt der Lebenden und ins Zwischenland zurückzukehren, wären sie mir zwar nützlich, aber nicht zwingend notwendig, da – wie du richtig festgestellt hast – ihre Magie ohnehin durch den unwiederbringlichen Verlust eines der Steine stark geschwächt wurde. Aber ich sehe die Linien des Schicksals. Eines Schicksals, das dein Vater durch die Macht seines Schwerts bis in die Zukunft hinein zu bestimmen versucht. Das Elbenreich ist das größte Hindernis auf dem Weg, meine alte Macht wiederzuerlangen. Doch ohne seinen König wird das Elbenreich sehr wahrscheinlich zerfallen oder in Agonie versinken; einige sehr starke Schicksalslinien deuten in diese Richtung. Je schneller er beseitigt ist, desto besser für mich – und auch für dich, Magolas.«
    »Er ist mein Vater«, gab Magolas zu bedenken.
    »Und doch steht er dir im Weg, denn er hätte dich auf Zeitalter hinaus niemals seine Nachfolge antreten lassen.« Ein glucksender Laut drang aus der Tiefe des finsteren Schlunds.
    Ein Laut, der entfernte Ähnlichkeit mit einem Kichern hatte.
    »Mit zunehmender Dauer einer Herrschaft tendiert der Herrscher dazu, sich für unentbehrlich zu halten. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Glaub mir, du wärst niemals König der Elben geworden!«
    »Darum habe ich mir mein eigenes Reich geschaffen.«
    »Ein Reich, das du mir bereitwillig zu Füßen gelegt hast, um das

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