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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ließ ihn nicht los.
    Thamandor und Sandrilas begaben sich zu ihrem König, während sich Siranodir mit den zwei Schwertern zusammen mit dem Heiler Piandolas um den erblindeten Rhiagon kümmerte.
    »Wir werden zweifellos eine größere Anzahl von Flammenlanzen benötigen, wollen wir die Grenzen des Reiches gegen die Übermacht unserer Feinde sichern«, sagte Sandrilas, dann wandte er sich dem Waffenmeister zu. »Ich will offen zu Euch sein, werter Thamandor: So sehr ich Eure Erfindungsgabe schätze, so sehr beunruhigt es mich, dass die Produktion der Flammenspeere noch immer nicht angelaufen ist.«
    »Vielleicht ist es angemessener, diese Dinge später zu besprechen«, antwortete der König anstelle des Waffenmeisters, der angesichts dieser offenen Kritik doch ziemlich erstaunt wirkte; er hatte den Mund zwar geöffnet, aber noch keinen Ton hervorgebracht, als der König das Wort ergriff.
    »Nein, dieses Problem können wir nicht länger vor uns herschieben, mein König«, widersprach Prinz Sandrilas.
    Niemand außer dem Einäugigen konnte es sich erlauben, so mit dem Elbenherrscher zu reden. Sandrilas nahm kein Blatt vor den Mund – auch dann nicht, wenn er den König kritisierte. Und Keandir wusste auch, dass es seinem väterlichen Mentor bei allem, was er tat und sagte, immer nur um eines ging: das Wohl des Elbenreichs.
    »Gut, dann besprechen wir die Sache hier und jetzt!«, sagte Thamandor leicht aufgebracht. »Wir müssen noch einmal nach Naranduin, sonst können wir nicht nur die Massenproduktion der Flammenspeere, sondern überhaupt die Produktion dieser Waffe vergessen, mag sie nun langsamer oder schneller, mit viel oder wenig Akribie vonstatten gehen. Ich habe Dutzende von fähigen Fachleuten in die umliegenden Berge geschickt, in der Hoffnung, dass jene magischen Steine, von denen ich einen von Naranduin mitbrachte, vielleicht auch in dieser Gegend zu finden sind. Schließlich sind die Gebirge von Hoch-Elbiana mit jenen auf Naranduin in Form und Beschaffenheit vergleichbar, wie jeder sehen kann, der auch nur ein wenig davon versteht. Aber leider hat sich meine Hoffnung nicht erfüllt.«
    »Dann haben Eure sogenannten Fachleute nur nicht an den richtigen Stellen gesucht«, hielt Keandir ihm vor. Allein der Gedanke, noch einmal zu jener Insel zurückzukehren, ließ ihn schaudern. Dort war er einst dem Augenlosen Seher begegnet und hatte sowohl den Furchtbringer als auch den Feuerbringer vernichtet, woraufhin er in die Lage versetzt worden war, sein und der Elbenheit Schicksal selbst zu bestimmen, anstatt länger auf eingefahrenen, vorgezeichneten Wegen zu wandeln.
    Dennoch erfüllte ihn allein die Erinnerung an die damaligen Ereignisse mit Schrecken.
    Unwillkürlich umfasste der Elbenkönig den Griff seines Schwerts Schicksalsbezwinger und krampfte seine Hand so stark darum, dass die Knöchel unter der hellen Haut deutlich hervortraten. Er sah ihn wieder vor sich, den Augenlosen Seher, wie er sich auf seine beiden Zauberstäbe gestützt hatte, und er hörte ihn wieder erzählen von seiner Verbannung durch seinen eigenen Bruder Xaror, der auf dem zwischenländischen Festland das Dunkle Reich hatte allein regieren wollen und dies wohl auch über viele Zeitalter hinweg getan hatte. Der Augenlose Seher war schließlich von Sandrilas erschlagen worden, aber seit damals war die Finsternis in Keandirs Seele, eine dunkle Kraft, die ihn wahrscheinlich sogar erst in die Lage versetzt hatte, das Elbenreich zu gründen und aufzubauen, vor der er sich aber nach wie vor fürchtete.
    »Ich kann nicht mein eigenes Gesetz missachten und Naranduin ansteuern, nur um ein paar Steine zu suchen«, sagte er düster.
    »Euer Gesetz ist falsch, mein König!«, hielt Sandrilas mit plötzlicher Heftigkeit dagegen. »Den Schatten der Vergangenheit sollte man sich stellen. Ich fürchte, Ihr werdet schon sehr bald keine andere Wahl haben!«
    Keandir schwieg einen Moment, bevor er leise sagte: »Ja, da mögt Ihr recht haben.« Dann hob sich seine Stimme wieder.
    »Dennoch will ich alles gut bedenken und nichts überstürzen.«
    »Die Schlachten von morgen werden gewonnen oder verloren durch die Entscheidungen, die wir hier und jetzt treffen, mein König«, sagte der Prinz. »Das solltet Ihr nicht vergessen!«
    Königin Ruwen fühlte zur selben Zeit tiefe Erleichterung.
    »Mein geliebter Kean! Es geht ihm gut«, sagte sie und seufzte tief auf. »Er hat überlebt, und ich fühle, dass die Gefahr zumindest für den Moment vorüber

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