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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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getroffenen Monstren. Schreie, die so schrill waren, dass sie selbst das sehr breite Hörvermögen eines Elben überschritten und daher nur zum Teil zu vernehmen waren, gellten durch die Nacht und ließen die steinernen Gebäude auf dem Elbenturm vibrieren, lösten rings um die Manufaktur kleine Schneelawinen aus. Flammen schlugen aus den Fiedertieren, und die Katzenkrieger kletterten in heller Verzweiflung aus den Körben, um der Auswirkung des Giftes zu entgehen; entweder sie starben durch den Sturz in die Tiefe, oder der Giftbrand erfasste sie, und sie zerschmolzen zu amorphen Klumpen einer undefinierbaren Masse und fielen Mehlsäcken gleich von den verendenden Fiedertieren. Sie prallten auf die Felsen, rutschten die schroffen Hänge hinab, manche von ihnen zerplatzten beim Aufprall, andere verschwanden einfach im düsteren Schatten einer dunklen Schlucht.
    Gefährlicher waren die offenbar durch Magie beseelten Flammenwesen. Ihre Lebensdauer war begrenzt, aber in dieser kurzen Zeit taten sie alles, um die Aufgabe zu erfüllen, für die man sie beschworen hatte. Fiel eine der Fackeln mitsamt dem jeweiligen Katzenkrieger zu Boden, so kam es durchaus vor, dass die Flamme schon wenige Augenblicke später verlosch.
    Aber wenn sich ein Flammenwesen ablöste, Arme, Beine und eine Feuerklinge ausbildete, dann bewegte sich dieses Wesen mit mörderischer Geschwindigkeit auf sein Ziel zu, als wollte jeder dieser Dämonen den Elbenturm im Alleingang erstürmen.
    Die Flammenwesen bewegten sich auf den Fuß des Elbenturms zu, nahmen teils den künstlich angelegten Serpentinenweg, tanzten aber auch die schroffen Hänge des Bergmassivs hinauf, als hätte die Schwerkraft keinerlei Einfluss auf sie. Glücklicherweise jedoch erwies sich bei keinem der Feuerwesen die Lebensdauer als lang genug, um die Manufaktur tatsächlich erreichen zu können, auch wenn sie sich ziemlich schnell bewegten.
    Inzwischen waren die ersten Fiedertiere den Wehrmauern der Manufaktur so nahe gekommen, dass auch die elbischen Bogenschützen ihre Pfeile abschießen konnten. Mehrere davon trafen den Körper eines der Fiedertiere, das sich aus östlicher Richtung bis auf anderthalb Schiffslängen genähert hatte. Das Tier brüllte so schrill auf, dass so mancher Elbenkrieger für einen Moment glaubte, nie wieder richtig hören zu können, dann sackte es ein paar Meter ab, ehe es seinen Flug wieder stabilisieren konnte. Das Ungeheuer raste auf die Manufaktur zu.
    Endlich schaffte es einer der Einhandschützen, die Kreatur mit einem Armbrustbolzen zu treffen. Der Bolzen mit dem magischen Gift nagelte in den Kopf der Bestie, der feine Mechanismus des Bolzens setzte die tödliche Substanz frei, woraufhin sich der Kopf in einen unförmigen Klumpen verwandelte. Das Fiedertier segelte dennoch mit gespreizten lederhäutigen Flügeln in Richtung der Wehrmauern weiter.
    Einige der Katzenkrieger schossen Brandpfeile ab, an deren pechgetränkten Spitzen das gleiche magische Feuer loderte wie bei den Fackeln. Das Fiedertier prallte gegen den Felssockel, auf dem die Manufaktur errichtet war. Schreiend fielen zwei der Katzenkrieger in die Tiefe, andere versuchten sich festzukrallen, wurden aber vom massigen Körper des vom magischen Gift bereits bis zur Hälfte zersetzten Fiedertiers in den Abgrund gerissen. Ein Chor schauderhafter Schreie gellte hinauf zu den Wehrmauern und Türmen der Manufaktur.
    Ein halbes Dutzend Brandpfeile war mitten in deren Hof gelandet. Die Feuerwesen lösten sich von den Pfeilen, bildeten Arme, Beine und eine Flammenklinge aus und schnellten tänzelnd und todbringend umher. Einer der Gehilfen des Thamandor wurde ihr erstes Opfer. Ehe der Elb noch seine eigene Klinge überhaupt hatte ziehen können, fuhr das Feuerschwert eines dieser Flammendämonen durch seinen Leib und zerteilte ihn ungefähr in Höhe des untersten Rippenbogens.
    Ein weiterer Werkstattgehilfe wurde gleich von mehreren der Feuerwesen angegriffen. Er zog sein Schwert und konnte die ersten Hiebe der Flammenklingen parieren. Sein Elbenschwert klirrte gegen die Feuerklingen, und schmelzendes Metall tropfte zu Boden. Der Werkstattgehilfe wich zurück, dann schlug er erneut zu und traf sogar. Doch während die Flammenschwerter der dämonischen Wesen seiner Klinge Widerstand boten, war dies bei den Körpern der Feuerkreaturen nicht der Fall: Sein Hieb ging einfach durch das Wesen hindurch, doch danach war sein Schwert nur noch ein verformtes Stück Metall. Der flüssige Elbenstahl

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