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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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für einige Augenblicke nicht. Die Schreie drangen ganz leise bis zum Gipfel des Elbenturms, und jeder außer Siranodir hörte sie; sie ließen den Elben das Blut in den Adern gefrieren.
    Grimm erfasste Keandir angesichts der Gnadenlosigkeit, mit der diese Wesen vorgingen. Die Schreie erstarben nach kurzer Zeit. Die Flammenwesen verloschen, so als wäre ihr magisches Feuer aufgebraucht; jedenfalls war nach kurzer Zeit nichts mehr von ihnen zu sehen.
    »Wenn jemand noch Zweifel an den Absichten dieser Kreaturen hatte, so dürften die nun wohl ausgeräumt sein«, sagte Sandrilas zerknirscht.
    »Welch eine Ironie«, murmelte hingegen Keandir. »Die Mächte der Finsternis kämpfen mit Feuer. In der Tat scheint die Welt aus den Fugen zu geraten.«
    5
    DIE SCHLACHT UM DEN ELBENTURM

    Thamandor schoss mit dem Flammenspeer. Der Feuerstrahl zog sich gerade wie ein Strich durch die Nacht und traf eines der Riesenfledertiere. Die Flügel gerieten in Brand. Die Kreatur flatterte wild und stieß schrille Schreie aus, die –
    ähnlich den Rabenschreien – selbst auf die Entfernung in den elbischen Ohren schmerzten. Aber diesen Schreien haftete keine dunkle Magie an, wie es bei den Raben der Fall gewesen war, und so vermochten sie den Geist eines Elben nicht zu zerreißen.
    Die Katzenkrieger sprangen brennend in die Tiefe. Das Fiedertier stürzte ab und landete auf einer vom Mond beschienenen Schneefläche, wo seine Überreste zu Asche zerfielen und von einem leichten Fallwind verstreut wurden.
    Den Sturz aus so großer Höhe überlebten die Katzenkrieger nicht. Einzig die Feuerwesen, die ihren magischen Fackeln entsprangen, existierten noch für eine gewisse Zeit, ehe die magische Kraft, die sie zum Leben erweckt hatte, nachließ und sie eines nach dem anderen einfach verloschen wie flackernde Kerzenlichter im Nordwind.
    »Zumindest gibt es keine Magie, die unsere Feinde gegen den Flammenspeer schützt«, stellte der Waffenmeister zufrieden fest und nahm gleich das nächste Riesenfledertier unter Beschuss. Erneut traf der Strahl sein Ziel und vernichtete gleich auch noch ein zweites und drittes Fiedertier samt Besatzung.
    Wieder gellten Todesschreie zum Gipfel des Elbenturms herüber. Aber diesmal waren es die Schreie der Angreifer, denn Thamandor setzte den Flammenspeer rücksichtslos ein.
    Der Strahl aus züngelndem Feuer, der die Nacht zeitweilig zum Tag machte, sengte durch die Reihen der Angreiferhorden. Dutzende fielen brennend vom Nachthimmel, und ihr Gekreische bildete einen grausigen Klangteppich.
    Unablässig betätigte der Waffenmeister den Abzugshebel des Flammenspeers und sandte den feurigen Tod jenen, die offenbar ganz Ähnliches über die Elbenheit bringen wollten.
    Innerhalb weniger Augenblicke hatte der elbische Waffenmeister Dutzende von Fiedertiere vernichtet. Aber ihre Zahl war groß. Zu groß vielleicht, um sie mit einem einzigen Flammenspeer auf Dauer abwehren zu können. Und auf ihr eigenes Leben nahmen diese Geschöpfe der Finsternis kaum Rücksicht. Jedenfalls wichen sie nicht zurück, und auch schwerste Verluste hinderten sie nicht daran, ihren Weg unbeirrt fortzusetzen.
    Anstatt das Tempo weiter zu drosseln, beschleunigten viele der Fiedertiere sogar ihren Flug, da sie offenbar annahmen, dass dies die Wahrscheinlichkeit eines Treffers verringerte.
    Außerdem fächerten sie ihre Formation auf und bildeten zunächst einen weiten Halbkreis, den sie wahrscheinlich zu einem Ring um den Elbenturm schließen würden, sobald sie die Manufaktur erreicht hatten.
    »Feuert schneller, werter Thamandor!«, mahnte Prinz Sandrilas, als er erkannte, dass die Lage nur für kurze Zeit einigermaßen stabil sein würde. Der Waffenmeister tat, was er konnte. Immer wieder sengte er mit dem Strahl in die immer mehr ausdünnenden Reihen der Fiedertiere. Doch diese Ausdünnung hatte nur in zweiter Linie etwas mit den Verlusten zu tun, die ihnen mit dem Flammenspeer beigebracht wurden, sondern war vor allem dadurch bedingt, dass die Angreifer in einer weiter ausfächernden Formation flogen. Es wurde immer schwieriger für den Waffenmeister, mehrere Fiedertiere und ihre Besatzungen mit einem einzigen Schuss zu vernichten.
    Keandir ärgerte es, zur Untätigkeit verdammt zu sein. Aber das ging den anderen anwesenden Elbenkriegern ähnlich. Auf diese Distanz war der Flammenspeer die einzige einsetzbare Waffe, von der es unglücklicherweise noch immer nur ein einziges funktionstüchtiges Exemplar gab. Doch dieses Exemplar würde

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