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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zu Boden fielen und sich die Feuerwesen von ihnen lösten.
    Yintaril und Shorindorn schossen ebenfalls ihre Einhandarmbrüste ab. Einer der Bolzen tötete das immer noch wie wild um sich schlagende Fiedertier, dessen Körper sich zu einer breiigen Masse verformte. Der andere Schuss streckte einen weiteren Katzenkrieger nieder, bevor sich dieser auf Prinz Sandrilas stürzen konnte. Doch das Feuerwesen, das von seiner Fackel aufsprang, war ein viel unangenehmerer Gegner.
    Uéndorn der Starke jagte einem angreifenden Katzenkrieger einen Pfeil durch den Hals. Dieser röchelte erbärmlich und taumelte zurück. Das Letzte, was er tat, war seine Fackel von sich zu schleudern – und zwar in König Keandirs Richtung.
    Der Elbenkönig hatte längst Schicksalsbezwinger gezogen.
    Die Fackel flog auf ihn zu – und während sie sich um ihren Schwerpunkt drehte, trennte sich das Flammenwesen von dem teergetränkten Holz.
    Mit einem wuchtigen Hieb wehrte Keandir die Fackel ab; Schicksalsbezwinger spaltete sie und fuhr dann in den Körper des Flammenwesens.
    Es schien fast so, als hätte das Wesen dies beabsichtigt; alle Klingen, die bisher auch nur für die Dauer eines Augenaufschlags in den Flammenkörper eines dieser Feuerdämonen getaucht worden waren, waren geschmolzen.
    Die Feuerklinge des Wesens stieß vor. Um Haaresbereite verfehlte sie den Elbenkönig und berührte ihn nur leicht an der Schulter. Ein Schmerz, wie er ihn nicht einmal während seines Kampfes gegen den Furchtbringer auf der Insel Naranduin verspürt hatte, durchfuhr Keandirs gesamten Körper. Er parierte den nächsten Hieb der Feuerklinge. Dabei stieß er einen Schrei aus, der so barbarisch klang, dass er seine elbischen Kampfgefährten zutiefst erschreckte. Seine Augen waren wieder vollkommen schwarz, doch viel mehr schreckte die Elben der Gesichtsausdruck ihres Königs.
    Die Klinge Schicksalsbezwingers glühte. Aber im Gegensatz zu den anderen Schwertern, die in die Feuerleiber dieser Geschöpfe getaucht worden waren, schmolz sie nicht; kein einziger Tropfen Elbenstahl troff auf den Boden. Jene Stelle, an der die Waffe seinerzeit während des Kampfes mit dem Furchtbringer geborsten war, leuchtete grellweiß.
    Hilf mir, Finsternis! Hilf mir, den Schmerz zu besiegen und das Feuer meiner Feinde zu löschen!
    Mit einer Kombination weit ausholender wuchtiger Schläge trieb er das Flammenwesen vor sich her. Es gab gegen diese Bestien, deren Feuerklingen das einzig Stoffliche waren, offenbar nur eine Erfolg versprechende Kampfstrategie: Man musste durchhalten, überleben. So lange, bis das Feuerwesen seine kurze Existenz ausgehaucht hatte und sein Lebensfeuer erlosch. Keandir spürte rasch, dass die Hiebe seines Gegners schwächer wurden. Die Feuerarme wurden dünner, kürzer und die zunächst so tänzelnd leichtfüßigen Bewegungen schwerfälliger.
    Ein paar Augenblicke noch, und der Feuerdämon erlosch. Es blieb nichts von ihm, und Keandir stieß einen für Elben selbst im Kampf völlig unziemlichen rohen Schrei aus. Sandrilas beobachtete ihn, nachdem auch sein Feuergegner verloschen war.
    Was ging nur mit seinem König vor? Vielleicht unterschätzten alle, die König Keandir folgten, jene Mächte, die in ihm wirkten.
    Überall wurde inzwischen gekämpft. Die Fiedertiere konnten nahezu ungehindert zur Manufaktur vordringen. Einige wurden noch von den Einhandschützen abgeschossen, aber die konnten ihre Waffen nicht schnell genug nachladen, um alle Riesenfledertiere an der Landung zu hindern. Außerdem mussten die Bewacher des Elbenturms um ihr eigenes Leben kämpfen, denn überall glitten Katzenkrieger von den Rücken der Flugungeheuer, ließen ihre Feuerdämonen von den Fackeln springen und die Elben angreifen, während sich die Katzenartigen selbst möglichst im Hintergrund hielten.
    Schreie gellten durch die Nacht, während die ersten Strahlen der Sonne blutrot über den Horizont krochen.
    6
    ANDIR

    Er schaute in die Tiefe, wo auch in einer sternenklaren, mondhellen Nacht nichts als Schwärze zu sehen war. Andir hatte den Gipfelbereich des Horns von Eldrana verlassen und war an der dem Mond abgewandten Seite abgestiegen, wo ein Reich der Schatten und der Dunkelheit war, lichtlos und ein Schrecken für jeden Elben, denn es entsprach ihrer Art, sich in erster Linie auf die Augen und erst in zweiter auf das Gehör zu verlassen. Wenn einer oder beide dieser Sinne nicht auf die gewohnte Weise funktionierte – mochte es nun an einer Erkrankung des jeweiligen

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