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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kampf gebracht worden waren, den sie alle nur aus der Ferne beobachtet hatten.
    Der Zug der Elbenkrieger und der Überlebenden vom Elbenturm durchquerte die Stadt und ritt in die Burg Elbenhaven ein. Dort, im inneren Burghof, wurden sie von Ruwen, Admiral Ithrondyr und der versammelten Magiergilde sowie allen Schamanen Elbenhavens empfangen.
    Keandir stieg vom Pferd, und Ruwen lief ihm entgegen und schloss ihn in die Arme. »Kean! Wie froh ich bin, dass du zurück bist!«, stieß sie hervor, und König Keandir strich seiner Gemahlin zärtlich über das seidige Haar.
    Dann erkannte die Königin in dem Greis auf einem der Pferde ihren Sohn Andir, und sie erbleichte. So sehr sie sich auch bemühte, ihr tiefes Entsetzen zu verbergen, es war ihr dennoch ins Gesicht geschrieben; durch die enge geistige Verbindung, die zwischen ihnen bestand, wusste sie von den unbeschreiblichen Qualen, die er durchlitten hatte, aber ihn so zu sehen, schockierte sie sehr.
    »Erschreckt nicht, Mutter«, sagte Andir mit schwacher Stimme. »Es gibt keinen Grund dafür. Meine äußere Hülle mag vom Tode gezeichnet sein, aber innerlich bin ich stärker als je zuvor.« Mit müden Bewegungen stieg er vom Pferd. »Ich habe die Schatten meiner eigenen Seele gesehen, und danach gibt es nichts mehr, was mich noch schrecken könnte. Auch die Zeichen der Veränderung in meinem Aussehen nicht.«
    Zeichen der Veränderung nannte er es, durchfuhr es Ruwen, aber es waren Zeichen des nahen Todes, wie er die Rhagar ereilte. Vorsichtig umarmte sie ihn, drückte ihn behutsam an sich, denn er wirkte so zerbrechlich, dass sie Angst hatte, ihn verletzen zu können. Sie kämpfte vergebens gegen ihre Tränen an.
    Als sie sich wieder voneinander lösten, wandte sich Andir den versammelten Schamanen und Magiern zu, die ihn abwartend ansahen. Sie schienen nicht so recht zu wissen, was sie von seiner veränderten Erscheinung halten sollten.
    »Ich danke Euch für Euren Beistand«, sagte Andir. »Ich hätte es ohne Euch nicht geschafft. Ohne Euch nicht – und nicht ohne den Geist von Brass Elimbor, der mich begleitet und mir die Augen über meine Bestimmung geöffnet hat.«
    König Keandir, der den Worten seines Sohnes mit einer tiefen inneren Anspannung lauschte, fragte sich, welche Bestimmung dies wohl war. Königin Ruwen wandte sich erneut ihrem Sohn zu, der aussah, als hätte er bereits ein viel höheres Alter erreicht als sie. In dem verzweifelten Bestreben, ihrem Sohn zumindest etwas Erleichterung zu verschaffen, legte sie ihm die Hand auf den Oberarm und sagte: »Ich werde der Dienerschaft Bescheid geben, auf dass deine Gemächer hergerichtet werden, die du so lange nicht mehr betreten hast.«
    »Macht Euch keine unnötige Mühe, Mutter«, entgegnete Andir. »Ich werde nicht lange bleiben, denn ich habe große Pläne und wichtige Dinge zu erledigen.«
    »Dinge, die mit einer Bestimmung zu tun haben, die dir Brass Elimbor eröffnet hat?«, fragte König Keandir und trat auf ihn zu.
    Andir nickte. »Ja, das auch.«
    »Kannst du uns nicht Näheres darüber sagen?«
    »Zu gegebener Zeit, Vater…«
    Ein Ruck ging plötzlich durch den Magier. Für einen kurzen Moment spürte er eine Verbindung zu seinem Zwillingsbruder Magolas. Es tut mir leid mein Bruder. Aber wir stehen auf verschiedenen Seiten…
    Ein paar Wochen nahm sich Andir, um auch körperlich wieder Kraft zu schöpfen und sich von der Schlacht um den Elbenturm zu erholen. Seine Haut straffte sich in dieser Zeit, wirkte weniger pergamentartig und verlor einen Großteil ihrer Falten, blieb jedoch auch für einen Elben sehr blass. Er sah nicht mehr aus wie ein Greis, dafür wie ein Elb unbestimmbaren Alters, und sein Gesicht wirkte zeitlos.
    Ein paar Wochen – das war für elbische Verhältnisse kaum mehr als ein Augenblick. In dieser Zeit unterhielt er sich sehr häufig und sehr ausführlich mit der Heilerin Nathranwen, die ihm Auskunft über die Verhältnisse am Hof von Aratania geben musste.
    König Keandir berief bereits wenige Tage nach der Schlacht um den Elbenturm eine Sitzung des Kronrats ein. Außerdem sandte er Boten in alle Teile des Reichs, damit sie von den Geschehnissen in Hoch-Elbiana berichteten. Per Schiff brachen die Boten gen Norden auf, um den Herzögen Isidorn von Nordbergen, Asagorn von Meerland und Mirgamir von Noram Bericht zu erstatten, auf dass sich diese weit entfernten und dem Elbenreich nur nominell unterstellten Herzogtümer einstellen konnten auf das, was auch immer da kommen

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