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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Sehr erfahren. Er kann den Jungen finden.« Sie hob den Kopf und sah den Wehrhöfer eindringlich an. »Lass mich aufstehen. Ohne mich wirst du Tavi nicht helfen können.«
    Seine Miene verdüsterte sich. »Warum sagst du das?«
    »Weil du diesen Menschen nicht kennst«, antwortete Amara. »Ich hingegen schon. Deshalb kann ich seinen nächsten Schritt voraussehen. Ich kenne seine Stärken und seine Schwächen. Und gegen den Schwertkämpfer kommst du allein nicht an.«

    Bernard starrte sie einen Atemzug lang an und schüttelte danach verärgert den Kopf. »Gut«, sagte er. »Beweise es. Sag mir, was er gerade vorhat. Wo er gerade steckt.«
    Amara schloss die Augen und rief sich die Umgebung in Erinnerung. »Er wusste, ich würde erwarten, dass er uns folgt. Darin liegt seine Stärke. Aber er ist nicht gekommen. Also hat er mit meinem Hinterhalt gerechnet, und deshalb schlägt er einen Bogen um mich, um zu dem Jungen zu gelangen. Überprüfe den Dammweg, die Elementare in den Pflastersteinen. Er wird zur Straße unterwegs sein und diese Elementare benutzen, um Tavi einzuholen.« Sie schlug die Augen auf und musterte das Gesicht des Wehrhöfers.
    Bernard gab ein leises Knurren von sich, und sie spürte ein langsames, zartes Beben in der Erde. Es herrschte Stille, während sich der große Mann hinkniete und die Hand auf den Boden legte. Mit geschlossenen Augen hockte er da, als würde er ferner Musik lauschen.
    Schließlich seufzte er. »Du hast Recht«, sagte er. »Jedenfalls scheint es mir so. Jemand schickt eine Erdwelle durch die Straße, und zwar schnell. Pferde, nehme ich an.«
    »Das muss er sein«, sagte Amara. »Lass mich aufstehen.«
    Bernard schlug die Augen auf und erhob sich entschlossen. Er nahm seine Axt vom Boden, gab der Erde einen Wink, und sofort konnte Amara ihre Arme und Beine wieder frei bewegen. Bogen und Pfeil lösten sich von ihrem Arm und nahmen wieder ihre ursprüngliche Form an. Die Kursorin stand auf und hob Schwert und Messer vom Boden auf.
    »Willst du mir helfen?«, fragte er.
    Amara sah ihn an und seufzte. »Herr, ich schwöre es. Ich werde dir helfen, deinen Neffen zu beschützen.«
    Bernards Zähne blitzten plötzlich in der Dunkelheit auf. »Glücklicherweise willst du dich nicht mit Holz aus ihren eigenen Bäumen auf diese Leute stürzen.«

    Sie schob das Schwert in den Gurt. »Hoffentlich schmerzt die Schulter nicht so sehr.«
    Sein Lächeln wurde noch breiter. »Das halte ich schon aus. Wie geht es deinem Knöchel?«
    »Ich kann nicht besonders schnell laufen«, gestand sie.
    »Dann bring deinen Elementar dazu, dich zu tragen«, empfahl er ihr. Er holte ein Stück Kordel aus seinem Beutel, zog es hinten durch seinen Gürtel und band es zu einer Schlaufe. Die Schlaufe warf er ihr zu. »Halt dich fest und bleibe dicht bei mir. Das Holz wird mir den Weg freigeben, aber wenn du den Kopf vorreckst, könnte ihn dir ein Ast abreißen.«
    Amara blieb kaum Zeit zu antworten, da begann der Boden zu grollen, und der Wehrhöfer rannte los. Die Erde beschleunigte ihn bei jedem Schritt. Sie lief hinterdrein, doch selbst, wenn sie nicht verwundet gewesen wäre, hätte sie kaum mithalten können. Mehrere Schritte lang hetzte sie hinter ihm her, hielt sich an der Lederschnur fest, dann sprang sie in die Luft und rief Cirrus.
    Ihr Elementar ballte sich unter ihren Füßen, und so schwebte sie hinter dem Wehrhöfer über den Boden. Falls der ihr Gewicht spürte, so ließ er es sich nicht anmerken. Der Mann bewegte sich zielstrebig und nahezu lautlos durch die Nacht, und sogar das welke Gras half ihm, indem es die Wucht und die Geräusche seiner Schritte dämpfte.
    Ehe sie wieder zu Atem gekommen war, hatten sie bereits den Wald erreicht, und Amara duckte sich, damit ihr die Zweige nicht ins Gesicht peitschten. Gebückt stand sie im Windschatten des Wehrhöfers, und nur einmal musste sie über einen umgefallenen Baum springen, über den Cirrus sie nicht hinwegheben konnte.
    »Ich habe sie!«, sagte er kurze Zeit später. »An der Furt. Faede liegt am Boden, Tavi ist halb im Wasser und...« Er fauchte: »Und Kord ist bei ihnen.«
    »Kord?«, hakte Amara nach.

    »Wehrhöfer. Verbrecher. Der will ihnen übel mitspielen.«
    »Für so was haben wir keine Zeit!«
    »Tut mir leid, wenn es dir nicht gelegen kommt, Kursor«, antwortete Bernard schroff. »Deine Freunde kann ich allerdings nicht spüren. Sie haben die Straße verlassen.«
    »Vermutlich tarnt er sich«, meinte Amara. »Die Gelegenheit, jemanden

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