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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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zu überraschen, lässt er sich bestimmt nicht entgehen. Er wird den Jungen bald erreichen.«
    »Zuerst müssen wir uns mit Kord und seinen Söhnen auseinandersetzen. Ich übernehme Kord, zwischen uns ist noch eine Rechnung offen. Die anderen beiden gehören dir.«
    »Wirker?«
    »Luft und Feuer -«
    »Feuer?«, entfuhr es Amara.
    »Aber Feiglinge. Der Größere ist der Gefährliche. Schlag einfach hart zu und ohne zu zögern. Hinter dem nächsten Hügel.«
    Amara nickte. »Na dann. Cirrus!« Die Kursorin sammelte Luft unter sich und schwang sich, von einem Wirbelwind getragen, in die Höhe, mitten durch die Äste der kahlen Bäume.

21
    Das Wasser des kleinen Flusses strömte eiskalt an Tavis Gesicht vorbei, und sein Mund wurde sofort taub, als Kord seinen Kopf hineindrückte. Seine Ohren kribbelten und brannten. Tavi wehrte sich, aber der Wehrhöfer war zu kräftig, und er hatte Tavis Haar fest gepackt. Seine schmierige Wehrhöferkette baumelte an Tavis
Schultern. Kord presste ihn brutal nach unten, bis gegen die Steine am Grunde des seichten Flusses.
    Dann hörte der unerbittliche Druck auf. Tavi wurde am Haar in die Höhe gerissen und landete mehrere Fuß weiter auf dem Boden. Er kam auf etwas Weichem, Lebendigem zu liegen, auf dem bewusstlosen Faede. Tavi hob den Kopf, blinzelte das Wasser aus den Augen und wollte Kord anblicken, doch eine Gestalt schob sich dazwischen und versperrte ihm die Sicht.
    »Onkel«, sagte Tavi.
    Bernard antwortete: »Bring Faede auf die Beine und verschwinde, Tavi. Sofort.«
    Tavi rappelte sich auf und zerrte Faede mit sich nach oben. »Was sollen wir tun?«
    »Versteckt euch. Ich komme hier schon zurecht«, sagte Bernard. Daraufhin kehrte er Tavi den Rücken zu, blieb jedoch zwischen Kord und seinem Neffen stehen. »Diesmal, Kord, bist du einen Schritt zu weit gegangen.«
    »Wir sind zu dritt«, knurrte Kord, und seine Söhne bauten sich neben ihm auf. »Und du bist allein. Na ja, es sei denn, du zählst die Missgeburt und den Schwachsinnigen mit. Ich würde sagen, du lehnst dich ganz schön weit aus dem Fenster, Bernard.«
    Der Boden vor Kord grollte und bewegte sich. Noch nie hatte Tavi etwas gesehen, das diesem Wesen glich, welches sich nun aus der Erde erhob. Es hatte den länglichen Körper einer Schleiche, doch den Schwanz hielt es hoch über den Rücken wie eine Keule. Das Maul war grauenhaft lang, mit zerklüfteten Zähnen, die so scharf waren wie Feuersteine. Das Ungeheuer drehte den Kopf, riss die Kiefer auseinander und stieß ein Knurren aus wie mahlender Granit.
    Neben Kord nahm Bittan den Deckel von einem Feuertiegel aus Keramik. Rote Flammen leckten empor und formten sich zu einer Schlange mit brennenden Augen, die nur darauf wartete zuzustoßen. Der große, schlanke Aric auf der anderen Seite legte die
Fingerspitzen aneinander, woraufhin ihn Stücke von Farn umwirbelten und seinen Mantel flattern ließen wie große Flügel.
    »Lass es lieber sein, Kord«, warnte Bernard. Der Boden unter ihm regte sich, und Brutus stieg aus der Erde auf. Der dicke Schädel des Steinhunds kam neben Bernards Hand zum Halt, und die Smaragdaugen waren auf die Kordhöfer gerichtet. Brutus schüttelte sich, und Erde und kleine Steine flogen in alle Richtungen. Tavi bemerkte, wie Bittan erbleichte und einen Schritt zurückwich. »Ihr grabt euch doch nur euer eigenes Grab.«
    »Versuch nur, mir mein Land zu rauben«, fauchte Kord, »mir und meiner Familie. Woher nimmst du dir das Recht dazu?«
    Bernard seufzte tief und blickte einen Moment auf. »Spiel jetzt nicht den Rechtschaffenen, Sklavenhalter. Der Sturm hat uns fast erreicht, Kord. Deine letzte Chance. Wenn du sofort abziehst, bleibst du lange genug am Leben, um von Graem gerichtet zu werden anstatt von mir.«
    Kords Augen funkelten. »Ich bin ein Civis, Bernard. Du kannst nicht einfach einen Civis töten.«
    »Das gilt auf deinem Land«, meinte Bernard. »Wir sind aber auf meinem.«
    Kord erbleichte. »Du selbstgerechter Bastard«, zischte er. Er stieß die Hände nach vorn und brüllte: »Ich füttere die Krähen mit dir.«
    Die Steinbestie stürzte schnell wie eine Eidechse vor. Im gleichen Augenblick schoss etwas von Aric auf Bernard los, eine verschwommene Gestalt, die vage an einen Raubvogel erinnerte. Bittan warf seinen Feuertiegel in den nächsten Busch. Trotz der Feuchtigkeit loderte das Holz auf, und die Flammenschlange wuchs binnen eines Herzschlags zu ihrer zwanzigfachen Größe an.
    Bernard verharrte nicht. Rasch stieß er

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