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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Sklaven an der Schulter herum und schlug ihm auf den Mund. Faede wimmerte, taumelte vom Feuer zurück, duckte sich vor den jungen Männern und schlurfte davon.
    Aric verdrehte die Augen und sah Bittan finster an. Dann verschränkte er die Arme und lehnte sich an der anderen Seite an den Steinkamin.
    Bittan grinste und rief Faede hinterher: »Feiger Trottel. Komm bloß nicht wieder.« Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem grausamen Lächeln, und er betrachtete seine gefalteten Hände.
    Donner erschütterte die Luft draußen, und Isana wappnete sich gegen die neuerliche Welle der Angst, die sich in der Halle sammelte. Diese Woge flutete eine Sekunde später, als Isana es erwartet hätte, über sie hinweg, und Isana blieb mit geschlossenen Augen stehen, bis es vorüber war.
    »Das ist Krähenfutter«, knurrte einer der Männer in der Gruppe um den Tisch, und der Fluch hallte durch die Stille nach dem Donnergrollen. Isana richtete sich auf und taxierte die Wehrhöfer, ehe sie zu ihnen ging.
    Der Sprecher, Wehrhöfer Aldo, blickte Kord an, schob das Kinn kampflustig vor und fuhr fort: »Die Wehrhöfer im Tal haben nie untätig herumgestanden, wenn einer von ihnen Hilfe brauchte, und wir werden damit jetzt nicht anfangen.«
    Kord legte den grauen Kopf schief und kaute auf einem Bissen Fleisch, den er sich mit dem Messer in den Mund geschoben hatte. »Du hast deine Kette noch nicht lange, wie?«
    Aldo baute sich vor Kord auf, doch der kleine junge Mann überragte den sitzenden Wehrhöfer kaum um einen Kopf. »Was hat das damit zu tun?«
    »Und du bist nicht verheiratet«, meinte Kord. »Du hast keine Kinder. Keine Familie, um die du dir Sorgen machen musst.«
    »Ich brauche keine Familie, um zu wissen, dass ihr« - er fuhr herum und zeigte mit dem Finger auf die beiden anderen Männer am Tisch, die eine Kette um den Hals trugen - »längst Bernard helfen solltet. Roth, was war, als dieser Thanadent sich über deine Schweine hergemacht hat? Wer hat das Biest zur Strecke gebracht? Und du, Otto, wer hat deinen Jüngsten aufgespürt, als er vermisst wurde, wer hat ihn sicher nach Hause gebracht? Bernard war es. Wie könnt ihr hier nur herumsitzen?«
    Otto, ein rundlicher Kerl mit sanftem Gesicht und dünnem Haar, blickte zu Boden. Er holte tief Luft und antwortete: »Ist ja nicht so, dass ich ihm nicht helfen möchte, Aldo. Die Elementare wissen es. Aber was Kord sagt, hat Hand und Fuß.«
    Roth, ein dürrer älterer Mann mit dichtem weißem Haar und einem dunklen Bart, trank einen Schluck aus seinem Becher und nickte. »Otto hat Recht. Heute kommt mehr Regen runter als sonst in einem ganzen Herbst. Wenn das Tal überflutet wird, brauchen wir unsere ganze Kraft, um unser aller Leben zu schützen.« Er betrachtete Aldo mit zusammengekniffenen Augen, und seine Miene brachte tiefere Falten auf seine Stirn, als selbst das Alter vermocht hätte. »Und Wehrhöfer Kord hat ebenfalls Recht. Du bist hier der Jüngste, Aldo. Du solltest den Älteren ein wenig mehr Respekt erweisen.«
    »Wenn sie winseln wie kuschende Hunde? Sollen wir untätig herumsitzen, weil wir unsere Kräfte vielleicht brauchen?« Er wandte sich um und spuckte in Kords Richtung. »Das passt dir gut in den Kram, nicht wahr, Kord? Sein Tod würde die Versammlung verhindern, und du wärest Graf Graem vom Haken gehüpft.«
    »Mir liegt nur das Wohl der Allgemeinheit am Herzen, Aldo«, grollte Kord. Der zottelige Wehrhöfer lächelte und zeigte die gelben Zähne. »Sag über mich, was du willst, aber das Leben eines einzelnen Mannes, gleichgültig, wie gut er ist, rechtfertigt es nicht, das ganze Tal in Gefahr zu bringen.«
    »Wir haben schon andere Elementarstürme überstanden!«

    »Aber nicht so einen«, hielt Otto dagegen. Noch immer sah der Mann nicht auf. »Diesmal ist es... anders. Einen so heftigen Orkan habe ich noch nie erlebt. Er macht mich ganz nervös.«
    Roth runzelte die Stirn. »Geht mir genauso.«
    Aldo blickte die beiden nacheinander an und ballte niedergeschlagen die Hände zu Fäusten. »Fein«, sagte er leise und hart. »Wer von euch möchte Isana mitteilen, dass wir die Hände in den Schoß legen und nichts tun, während ihr Bruder in der eigenen Halle auf dem Boden liegt und verblutet?«
    Niemand reagierte.
    Isana starrte die Männer an, runzelte die Stirn und überlegte. Währenddessen reichte Kord seinen Becher Aric, der ihn nachfüllte und zurückgab. Bittan, der sich offensichtlich davon erholt hatte, beinahe ertrunken zu sein, schirmte mit

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