Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
Vom Netzwerk:
Menschen war in jenen lang vergangenen Zeiten eine einfache Sache für einfache Seelen), aber Lliane schien ein diebisches Vergnügen daran zu finden, sich gerade in dem Moment zu verweigern, wo er sie gebraucht hätte, aber kaum ging er ein wenig auf Distanz, wieder ihr Netz über ihn zu werfen, als wäre die Liebe ein subtiles und grausames Spiel für die Elfe und nicht diese tiefernste Gewissheit, die sich im Herz des jungen Mannes festgesetzt hatte. Es war zum Verrücktwerden ...
    »Der Wald ist zu dicht, um ihn zu durchqueren«, sagte ein satter Frehir und leckte sich die Finger. »Zu viel Unterholz, zu viel Dornengestrüpp. Wir würden Tage brauchen ... Ich habe einen Weg gesehen, aber der führt in die Hügel.«
    Uther schluckte, das Gesicht verziehend, das Stück Fleisch herunter, an dem er mühselig gekaut hatte. Siebenschläfer am Spieß schmeckte wirklich ekelhaft ...
    »Was für Hügel?«, fragte er. »Meinst du die Marken?«
    »Die Schwarzen Marken«, murmelte Tsimmi düster.
    Uther musste grinsen, als er sah, wie dieser sich zugerichtet hatte. Sein verletzter Arm steckte vor seiner Brust in einer Binde, und er musste zum Essen die linke Hand benutzen, was die Sache nicht eben erleichterte ...
    »Gibt es keine andere Möglichkeit durchzukommen?«, fragte die Königin.
    Wieder hatte Uther das unangenehme Gefühl, einen Teil der Geschichte verpasst zu haben.
    »Wohin denn nun wieder durchkommen?«, rief er aufgebracht. »Und was machen wir eigentlich hier?«
    »Wir sind auf dem Heimweg, was denn sonst?«, spottete Tsimmi.
    »Nach dem, was in Gwragedd Annwh passiert ist«, erklärte Lliane, »besteht unsere einzige Chance, nach Loth zurückzukommen, ohne die Sümpfe zu durchqueren, darin, bis zu Frehirs Dorf zu gelangen, nach Seuil-des-Roches ...«
    Sie machte eine Pause.
    »... aber das liegt auf der anderen Seite.«
    Uther nickte.
    »Du willst sagen: auf der anderen Seite der Schwarzen Marken.«
     
    »Genau ...«
    »Da würde ich mein Glück noch lieber mit den Grauen Elfen versuchen.«
    »Uther ...«
    »Was Uther? Ja seid ihr denn alle übergeschnappt oder was?«
    Er wandte sich an Tsimmi, der ihn erwartungsvoll ansah, während er einen winzigen Siebenschläferschenkel abnagte.
    »Sag du es ihnen wenigstens! In Kab-Bag warst du der Erste, der laut ausgesprochen hat, es wäre Wahnsinn, bis in die Schwarzen Lande zu gehen! Ja habt ihr euch denn einmal angesehen? Wir haben schon die Hälfte unserer Leute verloren. Zuerst Roderik, dann die Pagen, dann Rogor - weiß Gott übrigens, was aus dem geworden ist -, dann Miolnir und Till und sogar den Dieb! Wir sind nur noch zu viert! Und was sollen wir denn tun, wenn wir auf eine Dämonenpatrouille treffen?«
    »Was haben wir denn für eine Alternative?«
    Die Königin sah ihn eindringlich an, bis er sich wieder beruhigte.
    »Man darf die Grauen Elfen nicht unterschätzen«, begann sie dann wieder. »Wenn wir umkehren, werden wir alle getötet, bevor wir auch nur die Sümpfe erreichen. Seuil-des-Roches liegt nur ein paar Meilen entfernt von hier. Wir haben vielleicht eine Chance durchzukommen, ohne dass man uns entdeckt ...«
    »Und wenn man uns doch entdeckt?«
    »Dann werden wir eben sterben. Aber wenigstens haben wir unsere Mission bis zum Schluss weiterverfolgt, Uther. Dann werden wir wenigstens versucht haben, den Frieden zu erhalten ... Ich weiß nicht, warum Gael den König Troin getötet hat, noch was er in der Gilde zu suchen hatte oder welchem Herrn er diente. Was ich dagegen weiß, ist, dass das Volk der Elfen nichts mit diesem Mord oder dem Diebstahl des Heiligen Schwerts von Nudd zu tun hat. Und das möchte ich bezeugen ... Wenn dazu noch Zeit ist. Und einen Krieg zwischen Elfen und Zwergen verhindern.«
     
    Sie unterbrach sich. Im Feuerschein glänzten ihre Augen von Tränen.
    »Und falls wir scheitern, Uther, ziehe ich es, glaube ich, vor zu sterben, anstatt das mit ansehen zu müssen ...«
    Drückendes Schweigen breitete sich zwischen den Vieren aus, bis Tsimmi sich schließlich räusperte und die Aufmerksamkeit auf sich zog.
    »Um auf Eure Frage von vorhin zu antworten«, sagte er in dem schulmeisterlichen Ton, dessen er sich befleißigte, wenn er etwas Wichtiges kundzutun hatte, »es gibt da nicht nur die Marken. Es gibt auch einen Weg durch die Hügel!«
    Er hielt inne, um die allgemeine Überraschung auszukosten.
    »Wir haben in den Archiven unter dem Berg die Saga der Zwerge von Oonagh aufbewahrt«, führ er schließlich fort und starrte

Weitere Kostenlose Bücher