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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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sein.«
    »Aber ... Warum denn nicht?«, fragte der Minnesänger.
    »Erinnere dich, lieber Hamlin, was du mir alles beigebracht hast«, schaltete Lliane sich ein. »Dank dir spreche ich die Sprache der Gnome, die der Zwerge und die der Dämonen. Du hast mich deinen Gesang gelehrt. Ich bin deine Dienerin, edler Hamlin, und deine Schülerin, und viele deiner Lieder sind mir noch unbekannt, aber letztendlich geht es doch nur darum, zu den Gnomen zu reisen und nicht in die Schwarzen Lande!«
    Der Minnesänger nickte und lächelte der Königin mit einem seltsamen Lächeln zu, in dem sich Bewunderung mit Bedauern mischte.
    »Dasselbe gilt auch für dich, Kevin, der Bogenschütze«, fuhr sie fort. »Dich, der du so viel von deiner Zeit geopfert hast, um mich den Umgang mit Pfeil und Bogen zu lehren.«
    Auch Kevin nickte und wandte die Augen ab. Dann entle digte er sich mit ruhigen Bewegungen seines Köchers und hielt ihn Lliane hin.
    »Hier, meine Königin. Nimm wenigstens diese Pfeile an.«
    Lliane zögerte, nahm dann aber das Geschenk des Schützen entgegen. Alle in der Hütte hatten die legendären silbernen Pfeile Kevins wiedererkannt, die vor Urzeiten von Gwydyn dem Alten geschmiedet worden waren, deren wahre Kräfte jedoch niemand kannte ... Nur eines war sicher: Wen sie trafen, der überlebte nicht, und sie verfehlten nie ihr Ziel.
    Kevin senkte bescheiden den Blick, um den Dankesbezeugungen seiner Schülerin zu entgehen. Er spürte einen Kloß im Hals und schniefte. Den anderen musste es schwer fallen zu verstehen, was dem Bogenschützen seine Pfeile bedeuteten.
    »Ich danke auch dir, Lilian«, hob Llandon wieder an, »aber ich glaube nicht, dass die Truppe die Dienste eines Jongleurs benötigt. Es geht nicht darum, eine Festung lautlos anzugreifen, Mauern hinaufzuklettem, oder Wachtposten zu überraschen - was du alles so gut beherrschst. Und außerdem bist du ganz allein so viel Wert wie eine Armee, also wäre es eine Art Betrug, dich zu der Truppe abzustellen!«
    Lilian lächelte über das Kompliment und verneigte sich.
    »Also werde ich die Königin begleiten«, sagte Till ohne die Stimme zu heben. »Ich kenne Gael. Er ist mein Freund. Ich glaube nicht, dass er den Bärtigen umgebracht hat, aber wenn er es doch getan hat, dann muss er einen triftigen Grund dafür gehabt haben. Ich werde ihn zu finden wissen, und er wird mit mir reden.«
    Llandon nickte und sah fragend zu Lliane und Rassul hin, die ihm ihr Einverständnis bedeuteten.
    »Bei dir, mein Freund, ist die Königin in Sicherheit«, schloss der König. »Lasst uns jetzt ruhen. Morgen früh werdet ihr in die Stadt der Menschen zurückkehren müssen ... Ich muss noch mit Lame reden und ihn um ein Pferd für die Königin bitten.«
    Die Elfen verließen die königliche Hütte und ließen das Paar allein, und die Stille der Nacht, die nur durch das schauerliche Schuhu einer Eule gestört wurde, senkte sich auf sie herab. Mit zugeschnürter Kehle sah Llandon seine Frau an, ihm fehlten die Worte. In der schwarzen Nacht und der Dunkelheit der Hütte hätte ein Mensch nichts zu sehen vermocht, aber die mit dem Mond befreundeten Elfen besaßen Katzenaugen. Der König ließ seine Blicke über Lliane schweifen, wie ein Ertrunkener, zutiefst bewegt. »Es geht doch nur darum, Gael in Kab-Bag zu suchen«, murmelte die Königin. »Nichts weiter ...«
    Llandon lächelte traurig.
    »Glaubst du? Ich weiß nicht ... Gewiss, ja. Und trotzdem war mein Herz während des gesamten Ritts von Loth schwer, als sollten wir uns nicht Wiedersehen ...«
    Lliane rieb sich an Llandons Schulter. Llandons Visionen waren bei allen Clans bekannt und respektiert, und die Elfen hielten die Magie und die Träume für viel zu wichtig, als dass sie irgendetwas, was an eine Vorahnung erinnerte, auf die leichte Schulter genommen hätten.
    »Und außerdem bezweifle ich, dass Gael noch in Kab-Bag ist«, begann der König wieder. »Was sollte er dort auch? ... Ich muss unbedingt mit Till sprechen. Ich kenne diesen Gael nicht, ich weiß nicht, wozu er fähig ist. Die Sumpfelfen sind alle ...«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende, er wollte die Reserven oder die unguten Gefühle nicht aussprechen, die die meisten Elfen bei den seltenen Treffen mit ihren wilden Vettern empfanden. Auch König Rassul selbst konnte manchmal so unberechenbar sein ...
    »Irgendetwas stimmt da nicht ... Die Zwerge klagen ihn an, Troin getötet zu haben, was ja immerhin möglich wäre. Die Grauen Elfen hassen die Zwerge, vor

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