Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen

Titel: Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
Vom Netzwerk:
Zumindest in diesem Punkt waren sie verschieden. Trotz seines Alters und er war bedeutend älter, als selbst seine nächsten Freunde vermutet hätten hatte Merlin nach wie vor die Statur und das Gesicht eines Kindes.
    »Nun gut, wenn du wirklich schon groß bist, dann werde ich dich einen Zaubertrick lehren ...«
    Er wühlte in seiner Tasche nach einer Münze, und als er keine fand, holte er einen kleinen weißen Kiesel aus dem Wasser, flach wie ein Taler.
    »Schau ...«
    Er schwenkte den Stein vor Morganes Augen herum, hob die linke Hand und schnalzte mit den Fingern. Als sie ihre Aufmerksamkeit wieder seiner Rechten zuwandte, war der Kiesel verschwunden.
    »Magiei«, erklärte Merlin.
    Er hielt ihr die geöffnete Handfläche hin, und der kleine weiße Kiesel hatte sich in einen schwarzen verwandelt.
     
    »Wie machst du das?«
    »Warte ...«
    Er streckte die Hand nach ihr aus, strich ihr durchs Haar und über den Nacken, um daraufhin den kleinen weißen Stein herauszuholen, den er ihr nicht ohne einen gewissen Stolz unter die Nase hielt.
    »Siehst du? Er war gar nicht weit. Deine Mutter hat mir diesen Trick beigebracht. Übe, Morgane. Wenn du ihn beherrschst, lehre ich dich den Rest...«
    Das kleine Mädchen packte den Stein, den er ihr reichte, und schleuderte ihn in den See.
    »Warum nennst du mich Morgane? Mein Name ist Rhiannon, weil ich die Tochter der Königin bin!«
    »Doch du bist auch Muirgen, die Meergeborene, da du Tochter eines Menschenmannes bist!«
    »Und du, du bist der Sohn eines Teufels!«
    »Ja, das ist es, was die Mönche erzählen ... Doch Teufel gibt es nicht, außer in ihrer Einbildung ... Daran musst du dich gewöhnen. Die Menschen werden sich vor dir fürchten, Morgane. Sie werden dich wie eine Hexe behandeln, den Blick abwenden und dir aus dem Wege gehen. Selbst die Elfen ...«
    Myrrdin hielt inne, denn auf einmal hatte ihn eine Woge der Traurigkeit überkommen, und das Herz war ihm schwer. Daher breitete er die Arme aus, und Morgane warf sich hinein, um sich eng an ihn zu schmiegen.
    »Wir sind dazu bestimmt, allein zu leben«, murmelte er. »So steht es in den Runen geschrieben ... Doch die Zeiten ändern sich, und eines Tages werden die vier Stämme von Dana nur noch einen einzigen bilden. Das ist mein ganzer Wunsch ... Bran ... Du kennst Bran nicht, oder? Das ist kein Versäumnis. Er ist kleiner als du und viermal so dick. Und obendrein auch noch ein richtiger Widerling ... Aber er ist trotzdem mein Freund. Das ungehobeltste und zugleich treueste Geschöpf, das ich kenne. Er hat mir vor einiger Zeit etwas gesagt, das mir sehr zu denken gegeben hat. Es werden kaum noch Kinder geboren bei den Zwergen, seit sie ihren Talisman nicht mehr haben. Begreifst du, was das bedeutet?«
    »Dass es bald keine Zwerge mehr geben wird, und das ist nur gut so«, erwiderte Morgane. »Blodeuwez hat mir jede Menge scheußliche Geschichten über die Zwerge erzählt.«
    »So einfach ist das nicht ... Die Königreiche unter den Bergen verschwinden, doch die Menschen finden allmählich Gefallen am Gold und beginnen, Stollen zu graben. Und dann gab es da verschiedenen Orts diese merkwürdigen Geburten. Menschenbabys, die das Aussehen und die Größe von Zwergen hatten ... Ich glaube, dass die Menschen den Zwergen ähnlich werden und dass die zwei Stämme zu einem verschmelzen.«
    »Wegen des Talismans?«
    Beeindruckt starrte Merlin das kleine Mädchen an.
    »Genau das ist der Grund. Und gegenwärtig wollen die Menschen die Welt ohnehin beherrschen, alle anderen Völker unterwerfen und ihnen ihren alleinigen Gott aufzwingen, ihr Gesetz, ihre Art zu leben. >Eine einzige Erde, ein einziges Volk, ein einziger Gott<, sagen sie ...«
    »Man muss sie daran hindern!«
    »Meinst du?«
    Der Kindmann schob Morgane sachte von sich fort und stand auf. Ohne sich darum zu kümmern, ob sie ihm folgte, entfernte er sich vom Ufer und verschwand zwischen den hohen Gräsern von Avalon.
    »Dennoch bin ich zur Hälfte Mensch, und du auch ... Wie sieht der Weg aus, Morgane? Du, die du laut den Runen des alten Gwydion eines Tages über ein neues Volk herrschen wirst, das weder aus Menschen noch aus Elfen besteht, kannst du mir verraten, wie der Weg aussieht? Auf der einen Seite der Krieg ... Der Krieg, ja, ein endloser Krieg gegen die Dämonen, dann gegen die Menschen; die werden Excalibur niemals freiwillig hergeben. Der Krieg, um die Königreiche unter den Bergen neu aufzubauen und zu versuchen, das Gleichgewicht einer Welt

Weitere Kostenlose Bücher