Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen

Titel: Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
Vom Netzwerk:
Nase zu und trat nahe genug heran, um sich über sie zu beugen. Man hatte ihr die Kehle durchgeschnitten, von einem Ohr bis zum anderen ... Er drehte sich zu Uther herum, der auf der Schwelle stehen geblieben war, stürzte Hals über Kopf aus dem Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    »Weiß man, wer sie ermordet hat?«
    »Eben der Einzige, der nicht verschwunden ist«, erklärte der König. »Dein Freund Guerri le Fol. Der Rest der Bande ist auf und davon. Madoc und Adragai haben auf dem Weg zum See drei oder vier vorbeireiten sehen. Die anderen haben jeweils einen oder höchstens zwei gesichtet nur Kanet hat wie üblich über die Stränge geschlagen und den Seinen auf der Straße nach Süden getötet. Urien und du, ihr seid die Letzten ... Es ist komisch, man könnte meinen, sie hätten sich alle verbissen darum bemüht, lieber einen Umweg zu machen, als dort durchzukommen, wo ich sie erwartet hätte. Es sei denn, ihr seid eingeschlafen, natürlich ...«
    Ulfin war empört und schnitt ein entrüstetes Gesicht.
    »War doch nur ein Scherz«, meinte der König.
    »Mhm ...«
    Uther zog seinen Freund an der Schulter fort, und sie machten sich auf den Rückweg zum Audienzgemach. Vor sich einen Becher Wein, eingelullt von der Wärme des verglimmenden Feuers über einer Schicht Glut im Kamin, räkelte Ulfin sich behaglich, dann streckte er seine langen Beine bis in die Feuerstelle hinein.
    »Es ist komisch, sie hatte es fast geschafft, mich zu überzeugen«, sagte er halblaut. »Weshalb hat Guerri sie wohl umgebracht? Glaubst du, er hatte Angst, nach Kab-Bag zurückzukehren?«
    »O nein ... Sicher nicht. Ich habe bereits Bekanntschaft gemacht mit dieser Sorte Mensch, Dieb oder Mörder, die den Ring der Gilde am Finger tragen. Er hätte die alte Mahault niemals getötet, wenn er nicht den Befehl dazu erhalten hätte.«
    »Aber ich dachte, sie sei diejenige, die das Kommando über die Gilde innehat?«
    Uther leerte seinen Becher, dann schenkte er sich noch einen Schluck Wein ein und bot auch seinem Gefährten davon an.
    »Die Vermutung liegt also nahe, dass die Gilde ihr Oberhaupt gewechselt hat«, entgegnete er und ließ sich tief in seinen Sessel zurücksinken. »Wir werden mit Sicherheit niemals die Wahrheit erfahren, aber ich denke, sie hat uns nicht angelogen. Sie war nie mehr als eine Hehlerin ... Solange die Gnomen die Kontrolle über Kab-Bag hatten, hatte sie nichts zu befürchten, doch seit die Dämonen sich dort niedergelassen haben ... Zu was hätte ihnen eine alte, gelähmte Frau nütze sein sollen? Wahrscheinlich hat sie wirklich dem Herrn und Meister entfliehen wollen, wie sie ihn zu nennen pflegte, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass ihre Männer ihr bereits nicht mehr gehorchten ...«
     
    Er verzog spöttisch das Gesicht.
    »... bis hin zu ihrem Pagen, wie du siehst... Le Fol ist am längsten geblieben, um seinen Auftrag vollständig zu erfüllen, bevor er zu seinem neuen Gebieter eilt.«
    Uther blickte den Recken an und wies mit einer Kopfbewegung zu dem Raum hinüber, in dem der Leichnam der Hehlerin ruhte.
    »Hast du ihre Hand gesehen? Ist dir denn dabei nichts aufgefallen?«
    Ulfin sah in Gedanken wieder das schwarze Blut, das über die fette, weiße Hand herabrann, vor sich. Er schüttelte verneinend den Kopf.
    »Er hat ihr einen Finger abgeschnitten«, sagte Uther. »Den Ringfinger ... Und man hat den Ring, den Mahault trug, bei ihm gefunden. Wenn du versuchen möchtest, ihn zum Reden zu bringen, nur zu; ich wünsche dir viel Vergnügen ...«
    »Und diese Geschichte mit dem unterirdischen Stollen, was ist damit? Glaubst du, sie ist wahr?«
    Uther wandte sich ihm zu, und sein Blick war mit einem Mal ernst.
    »Es gibt nur einen Weg, das in Erfahrung zu bringen, Ulfin.«
    Der Recke stutzte, dann erbleichte er, als er begriff, was der König von ihm erwartete.
    »Du wirst mit Lliane losziehen«, erklärte er. »Gib ihr den Ring der Gilde, sie wird ihn sinnvoll einzusetzen wissen ... Frehir wird mit dir kommen, ihm kannst du vertrauen; er hat das nötige Format, sich um diesen Guerri zu kümmern. Es wäre im Übrigen besser für ihn, wenn der unterirdische Zugang tatsächlich existierte, denn wenn nicht, dann sehe ich schwarz für sein Leben ...«
    Ulfin schmunzelte und trank bedächtig seinen Wein aus.
    »Dir ist sicherlich bewusst, dass es, falls dieser geheime Stollen nicht existiert, für deinen gesamten Plan schwarz aussieht. Dann werdet ihr für nichts und wieder nichts massakriert werden

Weitere Kostenlose Bücher