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Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen

Titel: Die Elfen 03 - Die Stunde der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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beiden Unzertrennlichen, bekamen das Kommando über die Truppe übertragen. Do das über die Bogenschützen. Ein Mann wurde nach hinten geschickt, um Urien die Anweisung zu übermitteln, seine Wagen vor die Front zu schieben. Die gesamte Kavallerie hatte den Befehl, sich hinter das Fußvolk zurückzuziehen und sich im Schutze einer Erhebung zu verstecken. Und in dieser Formation warteten sie auf den Zusammenstoß.
    Die Männer schöpften wieder Atem nach der Anstrengung der Vorbereitungen. Der Schweiß gefror auf ihren Gesichtern, ihre Glieder waren bleiern, und keinem war mehr so recht nach Lachen zumute. Sie hatten sich ihrer Tornister, ihrer Mäntel und aller Dinge, die ihnen hinderlich sein könnten, entledigt, und dieser ganze Wust verlieh ihrer Etappe den Anstrich einer Müllhalde.
    Es entstand noch einmal eine gewisse Unruhe, als Urien mit seinen Fuhrwerken auftauchte, man die Tiere ausspannte, die Packwagen vor der Linie der Lanzenkämpfer umkippte und die Knappen darauf dicke Bündel Pfeile herunterluden, von einem Umfang wie Fässer, und sie mehr schlecht als recht zu den Reihen der Bogenschützen schleiften. Dann kehrte wieder Ruhe ein, die nur von den rauen Befehlen der Sergeants gestört wurde, welche sich verzweifelt bemühten, die Ordnung in ihren Truppen wiederherzustellen.
    Das Muhen der sich selbst überlassenen Rinder hallte schauerlich in der drückenden Stille wider. Hier und da stellten sich die in den Karrees zusammengepferchten Fußsoldaten auf die Zehenspitzen, und bisweilen zogen sie sich sogar auf die Schultern eines Kameraden, um zu sehen, was vor sich ging.
    Die Armee hatte sich in Erwartung einer jähen Attacke Hals über Kopf aufgestellt, doch die Dämonen rückten langsam vor, im Schritttempo, lautlos, und bei dieser Gangart würden sie noch nahezu eine Stunde brauchen, bis sie auf Tuchfühlung herangekommen wären. Ihre wabernde, finstere Masse überrollte nach und nach die verschneiten Täler, ohne dass man darin die geringste Spur einer Schlachtordnung hätte erahnen können. Es war, als würde ein Vorhang zugezogen, um das Tageslicht auszusperren eine steigende Flut, die die Gestade überspült. Die Menschen, die sich in dem Glauben gewiegt hatten, sie seien viele, stellten fest, was eine Unmenge bedeuten konnte. Was da auf sie zukam, war keine Armee, das war ein ganzes Volk. Und diese Stille ... Die Stille war schlimmer als alles andere. Von diesem heranwalzenden Meer drang kein Laut herüber, nicht einmal ein Murmeln. Mittlerweile konnte man ihre blutroten Oriflammen im Wind flattern sehen, erahnte verschwommen Tausende Reflexe auf ihren dunklen Rüstungen, doch es war nichts zu hören, weder ein Murmeln noch das Klirren von Waffen.
    Auf Dos Befehl hin lancierte ein Bogenschütze einen Pfeil, so weit wie möglich, und die ganze vordere Linie verfolgte seinen Flug und dann sein Herabsinken, bis er sich mehr als hundert Klafter vor ihnen in die Erde bohrte.
    »Keiner schießt, bevor sie diesen Punkt erreicht haben!«, brüllte er.
    In Wirklichkeit gab es nur wenige, die ihn auf diese Entfernung erkennen konnten, vor allem mit den umgekippten Karren vor der Nase, doch zumindest hielt dies ihre Aufmerksamkeit gefangen. Die Bogenschützen begannen, ganze Reihen von Pfeilen vor sich in die verschneite Erde zu stecken, um später schneller schießen zu können. Sie würden nur um die zwanzig Sekunden haben, um ihre Geschosse abzufeuern, ohne sich überhaupt die Zeit zum Zielen zu nehmen, bevor der Feind direkt vor ihnen angelangt wäre. Die Erfahrensten könnten in dieser Zeitspanne vier bis fünf Pfeile absenden; falls die Lanzenkämpfer sich wacker hielten, unter Umständen auch mehr.
    Die Dämonen rückten beständig voran. Sie waren inzwischen bis auf tausend Schritt herangekommen, vielleicht auch weniger, und wurden nicht schneller. Als sie nur noch dreibis vierhundert Klafter entfernt waren, legten sich einige Männer bäuchlings hin und küssten den Boden, und die Bewegung pflanzte sich im Handumdrehen durch die gesamte Schlachtlinie fort.
    »Was tun sie da?«, fragte Illtud, der sich wieder zu Uther gesellt hatte.
    »Das ist ein alter Brauch«, murmelte der König, ohne ihn anzublicken. »Es bedeutet, dass sie bereit sind, zur Erde zurückzukehren.«
    Der Abt nickte lächelnd.
    »Vielleicht wäre es ja dann an der Zeit, Gott zu danken.«
    Falls das eine Frage war, so war sich Uther dessen nicht bewusst, und er gab keine Antwort.
    »Der Himmel behüte dich, mein Sohn ...«
    Die

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