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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Ollowains Antlitz blicken, wenn sie einander liebten.
    Lag es daran, dass sie endlich Frieden gefunden hatte? Sie spürte ein tiefes Verlangen danach, endlich wieder einen Mann an ihrer Seite liegen zu haben. Wann war ihre letzte Liebesnacht gewesen? Sie konnte sich nicht mehr sicher daran erinnern. Sie strich über ihre glatten Schenkel. Ein wohliger Schauer durchlief sie. Wie war es gewesen, von Männerhänden berührt zu werden? Sie schloss die Augen. Warmer Wind spielte mit ihrem Haar. Falrach war ein guter Liebhaber gewesen. Er hatte schon viele Frauen gehabt, als sie ihn kennenlernte. Und er hatte einen schrecklichen Ruf. Sie lächelte versonnen. Einen Ruf, dem er voll und ganz gerecht geworden war. Es wäre schön, wenn er jetzt hier wäre. Sie war versucht… Leise murmelte sie ein Wort der Macht. Es schmeichelte ihrer Zunge. All ihren Sinnen. Sie durfte das nicht tun. Es war unmoralisch. Aber er würde es niemals wissen, wenn sie es ihm nicht verriet. Täglich hatte sie diesen Zauber angewandt, seit sie in dem kleinen Kobolddorf waren. Ihre Gastgeber glaubten, dass die Trolle ihnen Glück brachten. Diese dickköpfigen Narren bestanden nach wie vor darauf, dass sie beide Trolle sein mussten. Und zwar besonders große Trolle. Geradezu Riesen unter den Trollen!
    Als Emerelle gesehen hatte, wie elend und ausgehungert der Stamm war, hatte sie den Zauber zum ersten Mal gewirkt. Ihr Geist war über das Land gestreift. Sie hatte nach Leben gesucht. Viele Meilen entfernt, denn sie wollte nicht das Jagdwild anlocken, das in der Nähe der Siedlung lebte. Sie hatte nach Geschöpfen gesucht, die sie nicht so schnell gefangen hätten. Rotkämme, jene großen Echsen, die verborgen in den abgelegensten Bergregionen lebten. Sie wurden bis zu zwei Schritt lang, und ihr Fleisch schmeckte unvergleichlich. Auch Stachelschwänze hatte sie angelockt, Steppenhasen und Murmeltiere. All diese Geschöpfe hatte ihr Wille in dieses Tal gezwungen. Sie machten sich auf die Wanderschaft, ohne zu ahnen, dass ihre Reise sie unweigerlich zu den Speeren der Kobolde führen würde.
    Jeden Abend feierte der Stamm. Oblon ahnte etwas. Er war wirklich klug. Er sagte nichts, ließ das Wunder einfach geschehen.
    Emerelle wusste, dass Falrach den Platz zwischen den Felsen verlassen hatte. Jene vor Blicken geschützte Stelle, an der er übte. Früher hatte er das nicht getan. Waffenübungen in völliger Harmonie von Schwert und Körper.
    Das war ein Vermächtnis Ollowains. Emerelle machte sich nichts vor. Sie hatte Falrachs Geist durchforscht. Es war nichts von Ollowain geblieben. Keine Erinnerung. Kein Rest seiner Persönlichkeit. Sie vermutete, dass es der Körper des Schwertmeisters war, der danach verlangte, diese Kampfübungen zu machen. Er war daran gewöhnt. Ollowain hatte jahrhundertelang fast jeden Tag geübt. Diese Bewegungsabläufe waren Ollowains Körper ebenso selbstverständlich wie das Atmen. Bisher hatte Falrach sich dagegen gesträubt. Aber seit dem Ereignis in der Klamm gab er seinem Körper nach. Er wollte lernen, welche Fähigkeiten in ihm steckten.
    Emerelle überlegte, ob sie selbst in der Nacht auf die Jagd gehen sollte. Nicht nach Stachelschwänzen oder Rotkämmen. Gefährlicheres Wild. Aber noch bestand kein Anlass zur Eile.
    Sie hörte leise Schritte. Er bewegte sich geschickt. Das Geräusch war fast überdeckt vom leisen Wispern des Windes. Er wusste nicht, dass sie hier war. Hätte er sich angeschlichen, sie hätte ihn nicht gehört.
    Sie richtete sich in dem steinernen Becken auf. »Schön, dich zu sehen, Falrach.«
    Ollowain hätte jetzt sicher beschämt zur Seite geblickt. Falrach war es nicht unangenehm, sie nackt zu sehen.
    »Ich wusste nicht …«, begann er zögerlich.
    »Hier ist Platz für zwei. Das Wasser ist herrlich.« Sie lächelte. Früher einmal, schier vor einer Ewigkeit, war es ihr leichtgefallen, verführerisch zu sein. Jetzt fühlte sie sich unsicher.
    Er lächelte. Es war das alte Falrachlächeln. Dann legte er wortlos seine Kleider ab. Sie sah, wie verschwitzt er war. Gut, dass sie sich hier trafen. Sie mochte keine Männer, die stanken.
    Er stieg zu ihr ins Wasser, und es war unübersehbar, dass er sie begehrte. »Ollowain wäre vor mir fortgelaufen«, sagte sie mit einem eindeutigen Lächeln.
    »Ich bin nicht Ollowain«, entgegnete er selbstsicher.
    Sie strich über seine Brust. Sein Körper war schlank und durchtrainiert. Er war kräftig. Anders als Falrach. Er war viel weicher gewesen.
    Er nahm ihre

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