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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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keinen, den ich dir zeigen würde. Du gehst durch das Tor wieder hinaus, durch das du hineingekommen bist. Flüchtigen vor den Leibwachen des Königs gewähre ich keinen Unterschlupf.«
    Oleif machte drohend einen Schritt in Richtung der Tür, doch Mandred packte ihn beim Arm und zog ihn zurück. »Er hat Recht. Ich würde mich an seiner Stelle genauso verhalten.« Der Jarl legte den Kopf in den Nacken und blickte zu den Fenstern hoch. Zwei junge Frauen beobachteten neugierig, was auf dem Hof geschah.
    »Ist das hier wirklich ein Hurenhaus?«, fragte Mandred.
    »Ja«, erwiderte der Glatzkopf. »Aber ich glaube nicht, dass dir noch genug Zeit bleibt, um mit einem meiner Mädchen anzubandeln, Krieger.«
    Mandred löste seinen Geldbeutel vom Gürtel und wog ihn in der Hand. Dann warf er ihn dem Narben-gesichtigen zu. »Es könnte sein, dass dein Haus in der nächsten Stunde ein wenig Schaden nimmt. Vielleicht kann es aber auch davor bewahrt werden . Würdest du mir das Tor öffnen, wenn ich dich darum bitte?«
    »Du kannst auf meine Unterstützung rechnen, wenn es darum geht, dass ihr hier verschwindet.«
    »Dann halte dich beim Tor bereit!« Mandred grinste seinem Sohn zu. »Du hast Recht gehabt. Ich lasse tatsächlich all mein Geld in Hurenhäusern.«
    »Es tut mir Leid .«
    »Vergiss das. Hilf mir lieber!« Sie gingen zu dem Schuppen hinüber, und Mandred fegte mit dem Arm die Holzschuhe von der Werkbank. Der Arbeitstisch hatte eine drei Zoll dicke Eichenplatte. Mandred strich über das fleckige Holz. »Die Regeln bei Belagerungen sind sehr einfach, Junge. Es gibt die hinter den Mauern. Die sitzen herum, warten, was geschieht, und wehren sich nach Kräften. Und dann gibt es die vor den Mauern. Die sind immer im Vorteil, denn sie entscheiden, wann etwas geschieht. Ich finde, wir sollten diese Regeln ein wenig auf den Kopf stellen.«
    Oleif sah ihn verständnislos an.
    Mandred steckte einige der Schnitzmesser in seinen Gürtel. »Ich glaube, ich habe dir bisher noch nie gesagt, dass du recht ordentlich geraten bist, obwohl dich dieser Ollowain aufgezogen hat.«
    »Du glaubst, dass wir hier sterben werden?«
    »Ein richtiger Krieger sollte nicht in seinem Bett sterben.« Er zögerte. So vieles hätte er seinem Sohn noch zu sagen.
    Doch die Zeit lief ihnen davon. Sein Mund war plötzlich trocken. »Ich… ich wünschte, wir hätten diese verfluchte Stadt nicht betreten. Und ich wünschte, wir beide hätten einen Sommer gemeinsam in Firnstayn verbracht. Es ist nur ein einfaches Dorf . Aber auf seine Art ist es schöner als alles, was ich in Albenmark gesehen habe.« Er schluckte. »Ich wette, bei den Elfen hat man dir niemals Fliegenfischen beigebracht. Im Spätsommer ist der Fjord voller Salme… Genug geschwatzt! Schenken wir denen dort draußen nicht noch mehr Zeit, sich zu sammeln. Jetzt kommen wir vielleicht noch durch. Sie sind ja in der ganzen Stadt verstreut, um nach uns zu suchen.« Er zerrte an der Werkbank. »Verdammt schwer.« Kurz blickte er zu den beiden Elfen. »Die sind uns im Kampf keine Hilfe mehr. Mit zwei Reitern im Sattel sind die Pferde zu langsam.« Er zögerte. »Ich werde hier bleiben . Ich werde meiner Stute auf die Hinterhand schlagen, sobald wir draußen sind. Wenn sie durchgeht, wird Nuramon alle Mühe haben, im Sattel zu bleiben, und kann keinen heldenhaften Unsinn machen. So schafft er es vielleicht aus der Stadt .«
    Oleif atmete tief ein. Dann nickte er. »Ich bleibe bei dir. Mögen die Götter den beiden auf ihrer Suche nach Noroelle beistehen. Ihr Leben hat ein Ziel . Ich aber weiß nicht einmal, in welche Welt ich gehöre.«
    Mandred schloss seinen Sohn in die Arme. »Ich bin stolz, an deiner Seite geritten zu sein . Alfadas«, sagte er mit halb erstickter Stimme. Es war das erste Mal, dass er ihn bei seinem Elfennamen nannte. Einige Herzschläge lang verharrten sie, von Gefühlen überwältigt, dann gingen sie hinüber zu den Pferden.
    Nuramon blickte sie niedergeschlagen an. »Habt ihr eine Vorstellung, wie wir hier herauskommen?«
    »Klar!« Mandred hoffte, dass sein Lächeln nicht allzu aufgesetzt wirkte. »Wir überrumpeln sie, schlagen ihnen die Schädel ein und reiten dann in aller Seelenruhe davon. Ich fürchte, es wird allerdings etwas ungemütlich, sich zu zweit einen Sattel zu teilen.«
    Farodin lachte leise. »Bestechend schlicht. Ein echter Mandredplan.«
    »Nicht wahr?« Der Jarl ging zu Nuramon und half ihm in den Sattel. »Bleibt bloß auf den Pferden, sonst seid ihr nur

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