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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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und der eines Elfen zu unterscheiden weiß.«
    Das war ein gerechter Tausch. Damit konnte Mandred leben.
    Sie hatten bald zu Ende gegessen, und Mandred sah es als Ehre an, dass sie ihm die meisten Stücke Fleisch überlassen hatten. Das war Gastfreundschaft!
    Sie gingen in ein großes Nebenzimmer, dessen Boden aus kleinen Steinplatten bestand. In der Mitte des Raumes war ein Mosaik aus Edelsteinen eingelassen, das einen Elfen zeigte, der sich gegen einen Troll wehrte. Dies schien der Ort zu sein, an dem Nuramons Familie früher Kriegsrat gehalten hatte.
    Farodin stellte sich ans breite Fenster, von dem aus man über das Land blicken und in der Ferne die Lichter von Emerelles Burg sehen konnte. Nuramon lehnte sich nahe der Tür gegen die Wand und starrte auf das Mosaik, während Mandred sich davorstellte. Unruhe hatte ihn gepackt. Am liebsten wäre er auf und ab g e g an g en .
    Die heitere Stimmung, die beim Essen noch geherrscht hatte, war verflogen. Farodin wandte ihnen den Rücken zu. Man musste kein Priester des Luth sein, um zu wissen, worüber die Elfen nachdachten. Obwohl sie Albenmark nicht mehr verlassen durften, suchten sie verzweifelt nach einer Möglichkeit, ihre Geliebte zu retten. Das lange Schweigen zeigte, wie schwierig die Lage war.
    Plötzlich schaute Nuramon ihn an. »Ich möchte dich schon seit Tagen etwas fragen, Mandred. Bitte verzeih mir, wenn ich so direkt bin. Aber warum bist du nicht in Firnstayn geblieben?«
    »Weil dort jetzt der Platz meines Sohnes ist«, antwortete er, ohne zu zögern. »Manchmal müssen Väter ihren Söhnen ihr Erbe früh hinterlassen. Wäre ich nicht in der Eishöhle gefangen gewesen, wäre ich jetzt ein alter Mann. Meine Zeit in Firnstayn ist vorbei. Es war eine Frage der Gerechtigkeit, zu gehen und Alfadas so die Möglichkeit zu geben, der Jarl zu werden, wenn er sich in den Augen der Dorfgemeinschaft bewährt.«
    »Du bist ein Krieger, Mandred. Ist es dir genug, der Vater eines Jarls zu sein? Ist das alles, was du noch erreichen willst?«
    Mandred sah den Elfen verwundert an. Wollte Nuramon ihn beleidigen? Natürlich war das nicht genug! »Ich werde den Manneber… ich meine den Devanthar aufspüren. Er hat mir das Leben geraubt, das ich hätte leben sollen. Dafür werde ich ihn töten. Durch seine Taten habe ich meine Frau verloren…« Er biss sich auf die Lippe, als die Gefühle ihn zu überwältigen drohten. »Und ich möchte euch helfen . Nichts und niemand kann Freya mehr zurückbringen. Aber ihr beiden, ihr könnt eure Liebe noch zurückgewinnen.«
    »Diese Zuversicht aus dem Munde eines Menschen zu hören!«, sagte Farodin zynisch. »Die Königin lässt die Grenzen bewachen. Selbst du kannst nicht mehr in deine Welt zurückkehren.« Der Elf wandte sich nicht einmal zu ihnen um, während er sprach.
    »Farodin hat Recht«, sagte Nuramon. »Die Königin mag die Tore viele hundert Jahre geschlossen halten. Vielleicht siehst du deine Heimat nie wieder.«
    »Ich habe mit meiner Heimat abgeschlossen. Zerbrecht euch also nicht für mich den Kopf. Denkt lieber daran, wie wir Noroelle retten können.«
    Nuramon senkte den Blick. »Jedenfalls können wir von der Königin keine Hilfe erwarten. Jede Hoffnung, sie umzustimmen, ist dahin.«
    »Was genau hat die Königin mit Noroelle getan?«, fragte Mandred. »Ich habe nie begriffen, was mit ihr geschehen ist. Erklärt es mir, dann werde ich vielleicht eine größere Hilfe sein.«
    Farodin schnaubte verächtlich.
    Nuramon aber blieb freundlich. »Die Königin hat sie in die Andere Welt geführt, um sie dann von dort aus in die Zerbrochene Welt zu verbannen.«
    »Und was ist die Zerbrochene Welt?« Mandred hatte die Elfen auf der Suche nach Guillaume einige Male davon reden hören, konnte sich aber bis heute kein Bild davon machen. »Wie kann eine Welt zerbrechen? Ich meine… eine Welt ist kein Tonkrug.«
    »Die Zerbrochene Welt ist ein altes Schlachtfeld«, sagte nun Farodin. »Es ist der Ort, an dem die Alben gegen die Devanthar gekämpft und sie vernichtet haben. Während jenes Krieges wurde die Welt auseinander gerissen. Es gibt nur noch wenige Tore, die von hier oder aber aus der Welt der Menschen dorthin führen. Diese Welt liegt zwischen der unseren und der deinen; stell sie dir vor als einige wenige Inseln in einem Meer aus Nichts. Sie ist jetzt bedeutungslos, sodass wir deine Welt als die Andere Welt bezeichnen, gerade so als existierte die Zerbrochene Welt nicht mehr. Der Weg zu Noroelle führt uns zunächst in

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