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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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deine Welt, Mandred. Dort müssen wir nach dem Tor suchen, von dem aus wir zu jener Insel im Nichts gelangen, auf der Noroelle gefangen ist. Wenn wir es gefunden haben, dann müssen wir den Zauber der Königin brechen. Emerelle war im Grunde unsere einzige Hoffnung. Ich fürchte, gegen ihren Willen werden wir Noroelle niemals aus der Gefangenschaft befreien können. Es ist aussichtslos.«
    Nuramon machte einige Schritte auf Farodin zu. Seine Worte schienen ihn zu verärgern. »Nichts ist aussichtslos! Nur weil wir keinen Weg sehen, heißt das nicht, dass es keinen gibt. Die Frage ist, wie weit wir gehen, um unser Ziel zu erreichen.«
    Farodin wandte sich um und blickte Nuramon an. Seine Miene war eisig. »Du weißt, wie weit ich gehen würde.«
    »Würdest du es auch tun, wenn du nie wieder zu deiner Familie könntest, weil du eine unendliche Schmach auf dich gezogen hättest; wenn auch du verbannt würdest, falls die Königin dich noch einmal zu Gesicht bekäme; und wenn Noroelle sich von dir abwenden würde, wegen deiner Taten? Würdest du all das hinnehmen, um sie zu retten?«
    Ein seltsam abgründiges Lächeln huschte über Farodins Antlitz, ohne dass Mandred in Nuramons Worten einen Grund dafür finden konnte. »Ich würde es ohne zu zögern tun.«
    »Dann lass uns nicht über die Verbote der Königin nachdenken, sondern einfach über das, was getan werden muss.«
    »Ich werde euch begleiten, wohin der Weg auch führt«, sagte Mandred. »Ich habe noch eine Schuld zu begleichen. Mindestens eine.« Wäre er nie in die Elfenwelt gekommen, dann wäre Noroelle heute noch bei ihren Liebsten. Der Manneber hatte ihn als Köder benutzt, um die Elfenjagd in die Welt der Menschen zu locken. Warum das für den Devanthar wichtig war, hatte er nicht begriffen. Ging es ihm schlichtweg darum, ein paar Elfen zu töten und Emerelle zu zeigen, dass ein Devanthar den Krieg mit den Alben überlebt hatte? Oder verfolgte er in Wahrheit einen viel tiefgründigeren Plan? Und warum hatte er Guillaume gezeugt? Im Gegensatz zu Emerelle konnte Mandred nicht erkennen, welche Gefahr noch aus dem toten Dämonenkind erwachsen sollte. Ganz gleich, was letztlich die Ziele des Devanthars sein mochten, eines war gewiss: Mandred hatte dem Übel Zutritt zur Welt der Elfen verschafft, und er musste seinen Teil dazu beitragen, dass der Schaden wieder ausgeglichen wurde. Viel schwerer aber wog seine zweite Schuld. Mit seinem Versprechen gegen Emerelle hatte er Freya getötet. Und auch dieses Versprechen wurde nur wegen des Mannebers gegeben. Sein Weib hatte ihn zu Recht verflucht! »Welchen Weg auch immer ihr beschreiten werdet, Mandred Torgridson wird an eurer Seite sein.«
    »Aber wie sollen wir in die Andere Welt gelangen?«, fragte Farodin.
    Der Jarl ballte die Faust. Es war doch offensichtlich, gegen wen man sich zuerst wenden musste! »Wenn ihr bereit seid, euch der Königin zu widersetzen, dann sollten wir uns einen Weg in die Andere Welt erkämpfen.«
    Farodin winkte mit einer eleganten Geste ab. »Nein, Mandred. Was die Königin bewachen lässt, das ist sicher. Die Tore stehen uns nicht offen.«
    »Wenn die Tür zu ist, dann müssen wir eben mit dem Kopf durch die Wand!«
    Farodin schmunzelte. »Bei diesen Wänden wird nicht einmal dein Schädel etwas ausrichten, Menschensohn.«
    »Wartet!« Nuramons Augen glänzten. »Durch die Wand! Das ist ein guter Einfall. Das ist geradezu genial… Mit dem Kopf durch die Wand!«
    Mandred verstand nicht, was den Elfen so außer sich brachte. Farodin hatte schon Recht. Diese Tore waren nicht das, was ein Mensch unter einem Tor verstand. Und es gab auch keine Wände.
    Nuramon aber lachte. »Wir sind blind! Wir brauchen einen Menschen, der uns die Augen für unsere eigene Welt öffnet!«
    »Wovon redest du?«, fragte Farodin.
    »Es ist doch offensichtlich! Wir werden jenen Weg in die Andere Welt nehmen, den Noroelle gewählt hat. Wir werden uns nicht um die bewachten Tore kümmern, sondern uns selbst ein Tor schaffen.«
    »Nuramon, du überschätzt dich«, erwiderte Farodin gereizt. »Das ist mit Abstand das Dümmste, was ich je von dir gehört habe. Wir haben nicht die magischen Fähigkeiten Noroelles.«
    Mandred war da anderer Meinung. »Natürlich ist Nuramon ein großer Zauberer«, protestierte er entschieden. »Gerade du solltest es wissen. Du warst nicht mehr als ein Stück rohes Fleisch in der Eishöhle… Nuramon hat dich vor dem sicheren Tod bewahrt. Wenn das keine Zaubermacht ist, dann weiß ich

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