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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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wirst du dein Gesicht wahren, wenn du mit Anmut gekämpft hast.«
    Farodin nickte, auch wenn er von Grund auf anderer Meinung war. Er hatte noch nie gekämpft, um jemanden mit seinem Können zu beeindrucken. Er kämpfte, um zu siegen!
    Giliath winkte den Trommlerinnen zu. »Beginnt!«
    Der erste Schlag ertönte. Giliath machte einen Schritt zur Seite und hob die Waffen. Farodin folgte ihrer Bewegung mit einer Drehung.
    Beim nächsten Schlag führte sie langsam einen weit ausholenden Hieb, der auf seinen Kopf zielte. Farodin blockte ihn mit seinem Dolch ab. Jedes Kind hätte diesen Angriff parieren können, dachte Farodin verärgert. Dieser Klingentanz war einfach nur albern!
    Die Trommeln erzeugten tiefe Töne, die einem direkt in den Bauch fuhren. Sie wurden abwechselnd geschlagen, sodass jeder Ton lange nachhallte.
    Ganz langsam steigerte sich das Tempo. Auch wenn Giliath sich zunächst mit seltsam überzeichneten Gesten bewegte, war sie zweifellos eine erfahrene Kämpferin. Farodin fügte sich zwar dem Rhythmus, doch verzichtete er darauf, Giliaths Stil zu kopieren, um sich bei den Zuschauern einzuschmeicheln. Er parierte mit sparsamen Bewegungen und verhielt sich defensiv, um die Bewegungen seiner Gegnerin zu studieren.
    Je schneller der Trommelschlag wurde, desto fließender wurden die Angriffe der Kriegerin. Schlag folgte auf Schlag. Sie trieb ihn vor sich her, sprang dann wieder zurück, umtanzte ihn spielerisch und stieß plötzlich wieder vor. Trommelschlag und das Klirren von Stahl mischten sich zu einer Melodie, die nun auch Farodin immer mehr gefangen nahm. Ohne nachzudenken, bewegte er sich im Einklang mit dem Rhythmus und begann Gefallen an dem Kampf zu finden.
    Plötzlich ging Giliath in die Hocke und wich überraschend einem Hieb aus, statt ihn zu parieren. Schnell wie ein Vipernstoß schnellte ihre Klinge vor. Farodin versuchte auszuweichen, doch der Stahl durchschnitt die Reithose. Der Trommelschlag verstummte.
    Lächelnd stand die Kriegerin auf. »Du warst nicht schlecht für einen Speichellecker der Königin.«
    Farodin tastete nach seinem Hosenbein. Er spürte keinen Schmerz. Doch das hieß nichts, wenn man mit sehr scharfen Klingen kämpfte. Vorsichtig zerteilte er den Stoff. Sein Oberschenkel war unverletzt. Sie musste ihn um Haaresbreite verfehlt haben.
    Giliath runzelte die Stirn. »Glück!«, rief sie in die Runde.
    Farodin lächelte überlegen. »Wenn du meinst.« Er konnte sehen, wie ihre Überheblichkeit bröckelte. Sie würde jetzt versuchen, schnell einen weiteren Treffer zu landen. Und vielleicht würde sie in ihrem Ungestüm ihre Deckung vernachlässigen.
    »Dann machen wir eben weiter.« Giliath hob die Klingen und bezog eine eigentümliche Grundstellung. Das Schwert in ihrer Linken hielt sie wie zum Angriff vorgestreckt. Das in der Rechten aber hatte sie über den Kopf gehoben und nach vorn gewinkelt, sodass die Spitze auf Farodins Herz zeigte. Sie erinnerte Farodin an einen Skorpion, der drohend den Stachel erhoben hatte.
    Diesmal wurde der Trommelschlag rasch schneller. Giliath machte einen ungestümen Ausfall und bedrängte ihn hart. Doch sie führte keinen einzigen Hieb mit der Rechten. Die ganze Zeit hielt sie ihr zweites Schwert drohend erhoben, bereit zuzustoßen, sobald sich die Gelegenheit fand.
    Farodin war verblüfft vom Tempo der Kriegerin und davon, dass sie ihn erneut in die Defensive trieb. So schnell erfolgten ihre Angriffe, dass er kaum Gelegenheit zu Riposten fand. Er musste dieses Spiel beenden, sonst tat sie es!
    Ihre Linke schnellte vor. Ein Stich, der auf seine Hüfte zielte. Gerade noch fing er den Angriff ab und gab vor, leicht zu straucheln. Dabei öffnete er weit die Deckung vor seiner Brust.
    Darauf hatte Giliath gewartet. Wie ein Stachel fuhr ihre zweite Klinge nieder. Farodin drehte sich in ihren Angriff hinein. Sein Dolch schnellte hoch. Klirrend schlug Stahl auf Stahl. Sie standen nun so dicht beieinander, dass er Giliaths Atem auf seiner Wange spüren konnte. Die beiden Klingen hatten sie auf Kopfhöhe gekreuzt. Nur einen Herzschlag verharrten sie. Dann wich Giliath zurück. Farodin streifte sie leicht mit der Hand an der Wange und trat ebenfalls zurück.
    »Der Kampf ist beendet!«, verkündete er mit lauter Stimme, und jeder in der Halle konnte sehen, dass er gewonnen hatte. Ein feiner Blutfaden rann vom Schnitt in Giliaths Wange ihren Hals hinab.
    Sie legte ein Schwert ab und tastete ungläubig über ihr Gesicht. Fassungslos sah sie das Blut an

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