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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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vom Grünschnabel zum Meister einer Kunst wurde. Er schuf Statuen und Gemälde von großer Schönheit. Er nahm sich zwei Jahre, in denen er nichts anderes tat, als in den Luthtempel zu kommen und mit Vater Soreis und später mit mir über das Schicksal zu sprechen. Er schien ein Mann des Geistes und der Kunst zu sein. Dadurch entstand auch manches Übel. Denn die Jünglinge nahmen sich an ihm ein Beispiel. Und bald wollten viele das Schwert und die Axt gegen die Laute tauschen. Manche sagten gar, der Elf stelle eine Gefahr für die jungen Männer und damit für die Zukunft Firnstayns dar. Als Njauldred Nuramon zu sich holte und ihm die Vorwürfe darlegte, da sagte Nuramon, er wolle eine Hand voll Jünglinge im Kampf unterweisen und sie an die Tugenden Mandreds erinnern. Er nannte seine Krieger die Mandriden, die Söhne Mandreds. Und er lehrte sie den Schwertkampf, das Bogenschießen, aber auch den Axtkampf. Man sah ihn zwar selten eine Axt führen, doch er zeigte den Jünglingen das, was er bei Mandred gesehen hatte.
    Da Mandred und Farodin ihre Pferde zurückgelassen hatten, kümmerte sich Nuramon um sie. Er sagte, Mandred habe davon geträumt, dass seine Stute ein Geschlecht der besten Pferde hervorbringe. Die edelsten Hengste des Nordens wurden ihr zugeführt, während die Rösser Nuramons und Farodins die prachtvollsten Stuten deckten. So entstanden die Firns tayner Rösser.
    Im neunzehnten Jahr der Herrschaft Njauldreds kämpfte Nuramon mit seinen Mannen an der Seite des Königs gegen die Krieger der Stadt Therse und wütete wie ein Berserker unter den Feinden, nur um dem König danach als vornehmster Berater zu dienen. Ein jeder seiner Krieger ging lebend aus diesem Kampf hervor.
    Nuramon unterwies den jungen Tegrod, den Sohn Njauldreds. Er lehrte ihn nicht nur, was er den Mandriden beibrachte, er zeigte ihm auch, wie er selbst ein Lehrmeister werden könne. Und Tegrods Fähigkeiten sprachen für sich.
    Aus Dankbarkeit schenkte ihm der alte Njauldred ein Schiff, dem Nuramon den ungewöhnlichen Namen Albenstern gab. Doch er fuhr nie mit ihm hinaus. Stattdessen pflegte er es und stellte sich daneben, um aufs Meer hinauszuschauen. Das Schwanken zwischen Fröhlichkeit und Trübsinn war das Erkennungszeichen des Elfen. Einmal im Mond verbrachte er den ganzen Tag an Freyas Eiche und gedachte Mandreds Weib, obwohl er mir an einem Winterabend gestand, dass er sie nie gesehen habe. Und ebenfalls einmal im Mond ging er hinauf zum Steinkreis. Man sagte, er treffe sich dort mit anderen Albenkindern. Einmal begleitete er mich hinauf in die Berge zur Höhle des Luth. Er opferte den Eisenmännern, wie es üblich war, und erzählte mir in der Höhle, die seit den Tagen des Alfadas wieder geweiht war, was sich hier einst zugetragen hatte.
    Und dann - eines Tages - kam der Abschied selbst für Nuramon überraschend…
    Lurethor Hjemison, Band 12 der Tempelbibliothek des Luth zu Firnstayn, S. 53-55

ALTE GEFÄHRTEN

    Nuramon schreckte aus dem Mittagsschlaf auf. Draußen auf der Straße herrschte lautes Geschrei. Nuramon erhob sich und zog sich an. Eben knöpfte er sein Hemd zu, als die Tür aufflog. Es war Neltor, der junge König von Firnstayn.
    »Mein König? Womit kann ich dir heute dienen?« Er hatte den jungen Herrscher einst im Namen seines Vaters unterwiesen, und der Jüngling betrachtete ihn noch immer als eine Art Mentor. Er schlug gar nicht nach seinem Vater, der Mandred sehr geähnelt hatte. Neltor erinnerte eher an Alfadas. »Ist es wieder eine Fehde?«, fragte Nuramon.
    »Aber nein! Stell dir vor!« Seine Augen glänzten. »Mein Ahnherr segelt den Fjord hinauf. Wie soll ich ihm begegnen?«
    »Mandred? Mandred Torgridson?«
    »Genau der!«
    Nuramon atmete erleichtert aus. Fast war es ihm, als wäre es der Atem der letzten siebenundvierzig Jahre gewesen, den er nun ausstieß. »Bei allen Alben!« Endlich kamen seine Gefährten. Obwohl er in Firnstayn reichlich Ablenkung gefunden hatte, hatte er sich oft um seine Gefährten gesorgt - und war noch öfter in Versuchung geraten, seine Suche nach Noroelle allein fortzusetzen. »Ist auch ein Elf an seiner Seite?«
    »Ja!«
    Nuramon lächelte den König an. »Du hast mich gefragt, wie du Mandred empfangen sollst. Und als treuer Berater sage ich dir: Du trägst schon die richtige Rüstung.« Es war die von Alfadas. »Wenn du dich nun noch mit deiner besten Axt bewaffnest und dich auf der Treppe zur Königshalle bei den Löwenstatuen einfindest, dann wird Mandred große Augen

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