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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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getrennt. Jetzt war alles anders. Sie würden als Gemeinschaft ausziehen, mit einer kleinen Gefährtin an ihrer Seite.

BRIEF AN DEN GROSSEN PRIESTER
    Bericht über die Umtriebe in Angnos und im Aegilischen Meer

    Werter Vater Therdavan, Ihr Glaubenskönig auf Erden, von Tjureds Hand so weise eingesetzt,
    Eurem Wunsch gemäß sende ich Euch Nachricht von den Umtrieben in Angnos und dem Aegilischen Meer. Wie überall, wo wir im Sinne der Mission hingelangen, gibt es zwei Schwierigkeiten.
    Die eine ist, dass jene Orte, die uns heilig sind, von Albenkindern entweiht sind. Viele von ihnen kämpfen bis aufs Blut, wie jeder, der um Haus und Hof kämpft. Doch durch unsere überlegene Strategie und die Opferbereitschaft unserer Ritter haben wir nie einen Kampf verloren. Es gibt nur wenige Orte, die wir länger belagern müssen, bis wir auf die andere Seite durchbrechen und jenen Boden, der nur unserem Gott bestimmt ist, von den dämonischen Albenkindern befreien. Möge Tjured die Alben verfluchen!
    Die zweite Gefahr für unser Vorhaben sind die Ungläubigen, all jene, die zu den anderen Göttern beten. Tjured sei Dank, dass der schreckliche Balbarkult ausgerottet ist. Eure Visionen entsprachen der Wahrheit. In den Katakomben von Iskendria fanden wir das steinerne Herz des Kultes. Balbar war nichts weiter als ein Steingeist, von den Albenkindern zum Leben erweckt.
    Der Arkassakult verlor seine Bedeutung, als die Leute die Wunder des Tjured gewahrten. Eure Entscheidung, die Hohepriester von den Belagerungen der Albensterne abzuziehen und stattdessen dem Volk von Angnos die Macht des Tjured zu zeigen, hat den Arkassakult hinfortgespült.
    Es gibt nur eines, was mir Sorgen bereitet. Zwar mag man es im Augenblick noch kaum als große Gefahr betrachten, doch könnte es womöglich zu einem wahren Problem heranwachsen. Ich habe von vielen Orten rings ums Aegilische Meer die Nachricht erhalten, dass berittene Elfenkrieger unsere Gotteshäuser schänden. Erst gestern ereilte mich die Botschaft, dass in Zeilidos der Tempel gebrannt habe. Außerdem vermissen wir einige der Schiffe, die nach Iskendria übersetzen sollten. Die Überlebenden berichteten von Elfen, die sie angegriffen hätten. Noch sind dies nur Nadelstiche, doch am Ende mag auch aus diesem derzeit gering einzuschätzenden Widerstand eine große Rebellion erwachsen.
    Ich möchte damit nicht die Behauptung aufstellen, dass die Heere von Albenmark sich langsam in Bewegung setzten. Doch fürchte ich, dass die Albenkinder, die an den heiligen Orten leben, erfahren haben, dass wir früher oder später gegen sie vorzugehen gedenken. Es ist auch nicht auszuschließen, dass die plündernden Elfenreiter sich aus Flüchtlingen befreiter Heiligtümer zusammensetzen.
    Als Letztes möchte ich Euch auf eine Nachricht unserer Spione aufmerksam machen. Sie haben herausgefunden, dass sich die Drusner tatsächlich erneut auf einen Krieg vorbereiten. Sie gehen davon aus, dass Ihr als Nächstes Euer Augenmerk auf sie richten könntet. Ihr Versuch, eine Rebellion in Angnos zu entfachen, ist gescheitert. Es gibt zwar Berichte über Elfen, die von Angnos nach Drusna zogen, doch diese sind nicht hinreichend gesichert. Ihr habt mich um meinen Rat gefragt, und ich schlage Folgendes vor: Lasst die Drusner ihren Krieg vorbereiten. In der Zwischenzeit stärken wir die Befestigungen in den Bergen von Angnos. Bisher waren wir immer die Angreifer, und nie haben wir verloren. Doch in Drusna hätte sich beinahe das Blatt gewendet. Es war ein Entschluss größter Weisheit, sich nicht in die Wälder von Drusna zu wagen, sondern rechtzeitig den Rückzug zu befehligen. Sonst wäre unserem Heer geschehen, was einst dem heiligen Romuald widerfuhr. Wir können die Drusner nur schlagen, wenn wir ihre Macht auf unserem Boden brechen. Dann steht uns alles offen. Lasst sie angreifen und uns die Verteidiger sein. Sie werden sich an den steinigen Hängen die Füße blutig laufen. Was die Nordmänner aus dem Fjordland angeht, so sehe ich keine Gefahr in ihnen. Sie sind Barbaren ohne Verstand, und sie haben keine Verbündeten. Wenn die Zeit gekommen ist, wird uns das Fjordland zufallen, so wie eine reife Frucht vom Baume fällt…
    Auszug eines Briefes des Ordensfürsten Gilom von Selescar an Therdavan, den Ordenskönig und Grossen Priester des Tjured

DIE WÄLDER VON DRUSNA

    Von Iskendria aus waren Nuramon und seine Gefährten einem bekannten Albenpfad ins westliche Angnos gefolgt, um von dort auf dem Landweg weiter

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