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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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ein Volk, in dem es nur noch Priester und Knechte gibt und das keine Freiheit in seiner Nähe ertragen kann. Wenn ich euch also zu den Waffen rufe, dann wisset, was euch erwartet. Es ist mehr als nur eine Seeschlacht. Sollten die Ordenspriester siegen, dann wird es uns ergehen wie den Männern von Angnos oder von Gornamdur. Sie werden jeden töten, der kein Priester oder Knecht sein mag. Sie werden die Eisenmänner verbrennen und die heiligen Haine und unsere Tempel. Nichts wird vom Feuer verschont bleiben, das an unsere stolzen Ahnen und ihre Art zu leben erinnern könnte.«
    Liodred machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. Er hob das Trinkhorn und verschüttete etwas, um den Göttern zu huldigen. Dann setzte er es an die Lippen und trank in langen Zügen. Viele der Männer unten im Saal standen auf und taten es ihm gleich.
    Auch Mandred war aufgestanden und legte seinem tapferen Enkel einen Arm um die Schultern.
    »Es ist leicht, in einer Halle unter Freunden große Worte zu schmieden«, fuhr Liodred schließlich fort. »Ich weiß, dass die Tjuredpriester nur Krieg führen, wenn sie sich sicher sind, zu gewinnen. In ihrer Brust findet man nicht das Löwenherz eines Kriegers, sondern eine kleinliche Krämerseele. Sie zählen und rechnen und greifen erst an, wenn sie wissen, dass sie gegen jeden Krieger ihrer Feinde fünf Ordensritter aufbieten können. Der Fjord wird rot von Blut sein, wenn wir uns ihnen stellen. Und es wird viel von unserem Blute vergossen sein.« Er wandte sich zu Mandred.
    »Hier an meiner Seite steht Jarl Mandred Torgridson. Der lebende Ahne! Der Begründer der Königssippe von Firnstayn. Ihr alle kennt die Geschichten um ihn. Er wird zurückkommen, wenn die Not für sein Volk am größten ist, so heißt es. Er war es, der mir heute die Kunde von dem heimtückischen Angriff brachte, der uns erwartet.«
    Ein Raunen ging durch die Königshalle, und Mandred fühlte sich unwohl unter den Blicken, die ihn nun trafen. Viele sahen in ihm nicht nur den Helden, sondern auch den Boten kommenden Unglücks.
    »Mein Ahnherr hat sein Weib und seinen Sohn aufgegeben, um Firnstayn zu retten. Sein Mut ist seit Jahrhunderten in den Geschichten unserer Skalden lebendig. Nun ist es an euch zu beweisen, dass ihr nicht weniger mutig seid als unser Ahnherr. Seid ihr bereit zu kämpfen?«
    Nun sprangen auch die letzten Männer auf, die noch gesessen hatten. »Wir kämpfen!«, erklang es aus hunderten Kehlen. »Wir kämpfen!«
    Liodred breitete die Arme aus. Langsam wurde es wieder stiller. »Die Tjuredpriester zwingen Männer aus allen unterworfenen Völkern in ihre Heere. Bei uns kämpfen nur freie Männer. Doch auch wir haben mächtige Freunde. Es gibt einen Pakt aus alter Zeit. Ein Bündnis, das sich nun in der Stunde der Not erneut bewähren soll. Jahrhunderte sind vergangen, seit die Elfenkönigin die Krieger von Firnstayn um Hilfe gerufen hat. Nun werden wir die Elfen bitten, uns Beistand zu leisten. Ihr seht hier zwei Männer der Sage. Elfenkrieger, tapfer und edel und mit dem Schwerte tödlich wie kein Mensch. Sie haben mir versprochen, noch in dieser Nacht den Steinkreis auf der Klippe zu durchqueren und nach Albenmark zu reiten. Schon zum Morgengrauen wird ganz Albenmark widerhallen vom Ruf der Hörner,
    welche die Krieger am Hof der Königin versammeln.«
    Mandred schluckte. Das hörte sich großartig an . Die Männer unten im Saal brachen erneut in Jubelgeschrei aus, aber er war sich nicht einmal sicher, ob Emerelle seine Gefährten empfangen würde. Und selbst wenn sie zur Hilfe bereit war: Wie lange mochte es dauern, eine Elfenflotte zu versammeln und zum Fjordland zu bringen?

RÜCKKEHR NACH ALBENMARK

    Die Burg der Königin strahlte in der Nacht, ebenso wie all die Häuser auf den Hügeln. Sie mussten nur noch die Wiese hinter sich lassen, dann waren sie da. Nuramon ritt neben Farodin und schwieg ebenso wie Yulivee, die vor ihm im Sattel saß.
    Sie waren durch das Tor bei Atta Aikhjarto geschritten und dort auf Xern getroffen. Als sie ihm von ihrem Vorhaben erzählt hatten, hatte er ihnen im Namen Atta Aikhjartos von einem Albenstern erzählt, welcher der Burg der Königin näher lag. So waren sie vom Tor aus zu dem anderen Stern gesprungen und hatten die Shalyn Falah umgangen.
    An der Fauneneiche und an Noroelles See waren die Gefährten auf ihrem Weg nicht vorbeigekommen. Vielleicht war es auch besser so; sie waren so sehr in Eile, dass sie der Würde dieser Orte nicht gerecht geworden

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