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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Feinde. Man muss sich nicht vor ihnen fürchten. Jedenfalls nicht wir. Es sind die Trolle, die ihnen aus dem Weg gehen. Die Priester haben sie gebracht. Sie sind aus den Stämmen heiliger Eichen geschnitten. Bilder der Götter. Wer immer zur Höhle des Luth zieht, der opfert ihnen. So gewinnt man ihr Wohlwollen . jedenfalls meistens. Die hölzernen Statuen haben lange Bärte. Man stößt eiserne Gegenstände hinein. Nägel, ein altes Messer, das zerbrochene Blatt einer Axt. So werden aus hölzernen Bärten mit der Zeit Eisenbärte.«
    »Du beschenkst deine Götter mit Nägeln?«, fragte Farodin ungläubig.
    Mandred sah ihn missbilligend an. »Wir leben hier im Fjordland nicht im Reichtum. Eisen ist kostbar. Ein Kettenhemd, wie es in der Burg deiner Königin jeder Wächter trägt, besitzen in meinem Land nur Fürsten und Könige. Unsere Götter wissen das!«
    Und die Trolle fürchten Eisen, dachte Farodin, hütete sich aber seine Gedanken auszusprechen. Ihre Waffen waren stets aus Holz oder Stein. Der Elf dachte an die Schlacht bei Welruun, als die Trolle den Steinkreis zerstört hatten, der in das Tal ihrer Königshöhlen führte. Sie brauchten kein Eisen und keinen Stahl. Ihre Kraft reichte, um mit bloßer Faust einen Helm einzuschlagen, doch war ihnen die Berührung von Eisen unangenehm. Und so boten Rüstungen doch einen gewissen Schutz gegen diese Unholde. Voller Ekel erinnerte sich Farodin an die Kämpfe mit den hünenhaften Ungeheuern. Wann immer er an sie dachte, hatte er den ranzigen Geruch in der Nase, der von ihnen aus ging.
    »Ihr müsst den Eisenbärten opfern«, schreckte ihn die Stimme des Menschen aus seinen Gedanken. »Selbst wenn ihr nicht an sie glaubt.«
    »Sicher doch.«
    Farodin nickte beiläufig. Er hätte die Erinnerung nicht aufwühlen sollen. Aileen! Die Trolle hatten sie getötet, nur fünf Schritt von ihm entfernt. Er erinnerte sich an ihren Blick, als die mächtige Steinaxt ihr Kettenhemd zerteilt hatte, als wäre es dünne Seide. Siebenhundert Jahre waren vergangen, bis er wieder lieben konnte. All die Jahrhunderte hatte er nicht aufgehört zu hoffen. In den Trollkriegen war Aileens ganze Familie umgekommen, und so hatte es lange gedauert, bis sie wiedergeboren wurde. Und niemand hatte wissen können, in welche Familie sie geboren wurde. Farodin hatte Jahrhunderte dafür gebraucht, einen Suchzauber zu erlernen und sie schließlich in Alvemer aufzuspüren. Sie war als Noroelle zurückgekommen, doch er hatte der Elfe nie etwas über ihre Vergangenheit verraten. Er wollte, dass sie sich noch einmal in ihn verliebte, dass es reine Liebe war und nicht nur Zuneigung, geboren aus dem Gefühl einer alten Verpflichtung. Siebenhundert Jahre .
    »Du hast Angst vor den Trollen, nicht wahr?« Mandred richtete sich im Sattel auf. Seine Hand strich über den Schaft der Saufeder. »Keine Sorge! Hiervor werden sie Respekt haben. Und meine Sippe fürchten sie auch. Sie haben keinen meiner Ahnen töten können.«
    »Dann haben deine Ahnen und ich ja etwas gemeinsam«, entgegnete Farodin grimmig.
    »Wie meinst du das? Bist du etwa schon einmal einem Troll begegnet?«, fragte der Menschensohn ehrfürchtig.
    »Sieben haben die Begegnung mit mir nicht überlebt.« Farodin lag es nicht, mit seinen Taten zu prahlen. Alles Trollblut hatte den lodernden Hass in ihm nicht auslöschen können.
    Mandred lachte. »Sieben Trolle! Niemand tötet sieben Trolle.«
    »Glaub es oder nicht«, herrschte Farodin ihn an. Er zog seinen Hengst am Zügel herum und ließ sich zurückfallen, bis Nuramon und Vanna ihn überholt hatten. Er wollte allein sein, mit sich und seinen Gedanken.

DER WEG INS EIS

    Mandred schob die vier Kettenhemdringe über einen rostigen Nagel im Bart der Firnstatue. Hochnäsiges Elfenpack, dachte er. Natürlich hatte keiner von ihnen dem Herrn des Winters geopfert, wenn sie an einem Eisenmann vorbeigeritten waren. Und jetzt hatten sie den Ärger! Immer dichter wurde das Schneetreiben, und sie hatten die Höhle noch immer nicht gefunden.
    »Kommst du, Mandred?«
    Der Krieger blickte zornig zu Farodin. Der war der Schlimmste von allen. Farodin hatte etwas Unheimliches an sich. Manchmal war er zu still, dachte Mandred. So waren Männer, die etwas zu verbergen hatten. Trotzdem würde er auch für ihn opfern. »Verzeih ihnen, Firn«, flüsterte Mandred und schlug das Zeichen des schützenden Auges. »Sie kommen von einem Ort, an dem mitten im Winter Frühling ist. Sie wissen es nicht besser.«
    Der Krieger

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