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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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meine Familie nicht für lange bewachen müssen«, sagte ich in der Hoffnung, die Situation ein wenig zu entschärfen. »Bitte lassen Sie sie wissen, dass ich bald nach Hause zurückkehren werde.«
    »Ja, Lady America«, sagte der Wachmann und verbeugte sich.
    »Ist meine Mutter in ihrem Zimmer?«, warf Maxon ein.
    »Ja, Majestät.«
    »Sagen Sie ihr, dass ich gleich komme. Sie können jetzt gehen.«
    Als wir wieder allein waren, nahm Maxon meine Hand. »Lass dir Zeit. Verabschiede dich in aller Ruhe von deinen Zofen und von den Mädchen, von denen du dich gern verabschieden möchtest. Und iss noch etwas, bevor du gehst. Ich weiß ja, wie sehr du das Essen hier liebst.«
    Ich lächelte. »Das mache ich.«
    Maxon zappelte fast ein wenig herum. Da war er also – unser Abschied.
    »Du hast mich für immer verändert, und ich werde dich nie vergessen, America.«
    Ich fuhr ihm mit der freien Hand über die Brust und glättete seine Jacke. »Und kein Ohrläppchenziehen mit einer anderen! Das ist nur für mich reserviert«, ermahnte ich ihn und bemühte mich um einen scherzhaften Ton.
    »Eine Menge Dinge gehören nur dir, America.«
    Ich schluckte. »Ich muss jetzt gehen.«
    Maxon küsste mich noch einmal kurz auf die Lippen und entfernte sich dann. Ich wartete, bis er nicht mehr zu sehen war, und machte mich anschließend auf den Weg in mein Zimmer.
    Jede einzelne Stufe der großen Treppe wurde für mich zur Qual – wegen dem, was ich zurückgelassen hatte und wegen dem, was mich vielleicht erwartete. Leichte Panik ergriff mich. Und wenn ich nun läutete, und Lucy kam nicht? Oder Mary? Oder Anne? Was war, wenn ich in das Gesicht von jedem einzelnen Wachmann blickte, an dem ich vorbeikam, und keiner davon war Aspen?
    Überall auf meinem Weg begegnete ich den Spuren der letzten Verwüstungen. Doch trotz der vielen Schäden war die außergewöhnliche Schönheit des Palastes noch immer zu erkennen. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, wie viel Zeit und Geld es kosten würde, alles wiederherzustellen. Die Rebellen waren wirklich gründlich vorgegangen.
    Als ich mich meinem Zimmer näherte, hörte ich jemanden weinen – Lucy. Ich stieß vor Anspannung den Atem aus. Einerseits war ich froh, dass sie am Leben war, andererseits fürchtete ich mich vor dem Grund ihrer Tränen. Ich nahm mich zusammen und betrat mein Zimmer.
    Mit roten Gesichtern und verquollenen Augen sammelten Mary und Anne die Glasscherben von meiner Balkontür auf. In einer Ecke weinte Lucy, an Aspens Brust gelehnt.
    »Schsch«, sagte er tröstend. »Ich bin mir sicher, sie werden sie finden.«
    Bei ihrem Anblick war ich so erleichtert, dass ich ebenfalls in Tränen ausbrach. »Gott sei Dank! Euch geht es gut. Euch allen geht es gut.«
    »Miss?«, fragte Lucy ungläubig, doch schon in der nächsten Sekunde rannte sie auf mich zu. Direkt hinter ihr kamen Mary und Anne und nahmen mich ungestüm in die Arme.
    »Oh, das gehört sich eigentlich nicht«, sagte Anne, während sie mich drückte.
    »Du liebe Zeit, das ist doch jetzt egal«, gab Mary zurück.
    Wir alle waren so froh, am Leben und in Sicherheit zu sein, dass wir zu lachen anfingen.
    Aspen, der hinter meinen Zofen stand, betrachtete mich mit einem stillen Lächeln. Ganz offensichtlich war auch er erleichtert, mich zu sehen.
    »Wo waren Sie denn? Man hat überall nach Ihnen gesucht.« Mary zog mich hinüber zum Bett, damit ich mich setzte. Es war ein einziges Durcheinander, die Daunendecke war zerrissen und die aufgestochenen Kissen verloren ihre Federn.
    »In einem der Schutzräume, die sie vergessen hatten. Maxon geht es auch gut«, erklärte ich.
    »Gott sei Dank«, sagte Anne.
    »Er hat mir das Leben gerettet. Ich wollte gerade in den Garten, als sie kamen. Ich wäre also draußen gewesen …«
    »Ach, Miss«, schluchzte Mary.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Anne. »Wir bringen das Zimmer im Handumdrehen wieder in Ordnung, und sobald Sie so weit sind, haben wir ein phantastisches neues Kleid für Sie.«
    »Das wird nicht mehr nötig sein. Ich reise noch heute ab. Ich werde etwas Schlichtes anziehen und in ein paar Stunden nach Hause fahren.«
    »Wie bitte?« Mary schnappte nach Luft. »Aber wieso?«
    Ich hob bedauernd die Schultern. »Es hat einfach nicht funktioniert.« Ich blickte zu Aspen, konnte aber außer seiner Erleichterung darüber, dass ich unversehrt war, seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.
    »Ich habe so gehofft, Sie würden gewinnen«, sagte Lucy. »Von Anfang an. Und

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