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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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sie zu bedienen oder den Empfang für die Italienerinnen vorzubereiten.
    »Maxon hat den Brautführer gegeben. Ich weiß ja gar nicht, ob ich meine Eltern jemals wiedersehe. Je mehr Abstand sie zu mir halten, desto besser für sie.«
    Ich merkte, wie sehr es sie schmerzte, das zu sagen, doch ich verstand ihre Gründe. Wenn es mich getroffen hätte und ich plötzlich eine Acht gewesen wäre, wäre Untertauchen das Beste gewesen, was ich für meine Familie hätte tun können. Es hätte eine Weile gedauert, aber irgendwann hätten die Leute es vergessen und dann wären meine Eltern rehabilitiert gewesen.
    Um ihre traurigen Gedanken zu verscheuchen, zeigte mir Marlee ihren Ehering. Es war zwar nur ein mit einem einfachen Knoten zusammengebundenes Stück Band an ihrer linken Hand, das aber die gleiche klare Botschaft vermittelte wie ein Ring: Ich bin vergeben.
    »Ich werde Carter wohl schon bald ein neues Band umbinden müssen. Dieses hier habe ich auch schon fast durchgescheuert. Und wenn er erst einmal in den Stallungen arbeitet, braucht er bestimmt jeden Tag ein neues.« Sie zuckte fröhlich mit den Schultern. »Aber das macht mir nichts aus.«
    Meine Gedanken kreisten in diesem Zusammenhang um eine andere Frage, von der ich fürchtete, dass sie vielleicht zu indiskret war. Doch ich wusste, ich würde weder mit meiner Mutter noch mit Kenna je diese Art von Gespräch führen können.
    »Also habt ihr …? Du weißt schon …«
    Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen, was ich meinte, doch dann lachte sie. »Ach! Ja, haben wir.«
    Wir kicherten beide. »Und, wie ist es?«
    »Ganz ehrlich? Zuerst war es ein bisschen unangenehm. Beim zweiten Mal war es schon besser.«
    »Oh.«
    »Ja.«
    Es entstand eine kleine Pause.
    »Ich habe mich ohne dich schrecklich einsam gefühlt, Marlee. Du fehlst mir.« Ich spielte mit dem kleinen Stück Band an ihrem Finger.
    »Du fehlst mir auch, America. Wenn du erst mal Prinzessin bist, kann ich mich ja vielleicht häufiger hier hochschleichen.«
    Ich schnaubte. »Ich bin mir nicht sicher, dass das jemals geschehen wird.«
    »Was meinst du damit?«, fragte sie, und ihr Gesicht wurde ernst. »Du bist doch noch immer seine Favoritin, oder nicht?«
    Ich hob ratlos die Schultern.
    »Was ist passiert?« In ihrer Frage lag so viel Sorge, und ich wollte nicht zugeben, dass mit ihrem Verschwinden alles angefangen hatte. Es war schließlich nicht ihre Schuld.
    »America, was ist los?«
    Ich seufzte. »Nachdem man dich so schrecklich bestraft hat, war ich ungeheuer wütend auf Maxon. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass er es verhindert hätte, wenn es ihm möglich gewesen wäre.«
    Marlee nickte. »Er hat sich wirklich bemüht, America. Und als er nichts ausrichten konnte, hat er alles dafür getan, um uns wenigstens die Situation zu erleichtern. Also sei nicht böse auf ihn.«
    »Das bin ich nicht mehr, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob ich überhaupt Prinzessin werden will. Ich weiß nicht, ob ich tun könnte, was er getan hat. Und dann war da noch diese Umfrage in einer Zeitschrift, die Celeste mir gezeigt hat. Die Leute mögen mich nicht, Marlee, ich liege auf dem letzten Platz. Ich habe keine Ahnung, ob ich die richtigen Voraussetzungen mitbringe. Ich war nie die ideale Wahl, und es scheint, als würde mein Stern sinken. Und jetzt … jetzt … Ich glaube, Maxon will jetzt Kriss.«
    »Kriss? Wann soll denn das passiert sein?«
    »Ich weiß es nicht, und ich weiß auch nicht, was ich tun soll. Ein Teil von mir denkt sogar, dass es gut so ist. Sie wird eine bessere Prinzessin abgeben als ich, und wenn er sie wirklich mag, dann soll er mit ihr glücklich werden. Es wird von Maxon erwartet, dass er in Kürze ein weiteres Mädchen nach Hause schickt. Als er mich heute zu sich bestellt hat, dachte ich, ich wäre es.«
    Marlee lachte. »Du bist wirklich albern. Wenn Maxon keine Gefühle mehr für dich hegen würde, hätte er dich schon längst nach Hause geschickt. Glaub mir, nur weil er sich weigert, die Hoffnung aufzugeben, bist du immer noch hier.«
    Eine Mischung aus Husten und Lachen überkam mich.
    »Ich wünschte, wir könnten uns länger unterhalten, aber ich muss jetzt gehen«, sagte sie. »Wir haben für diese Aktion den Wachwechsel genutzt.«
    »Egal, wie kurz es war, Marlee. Ich bin einfach nur froh zu wissen, dass es dir gutgeht.«
    Sie umarmte mich. »Gib noch nicht auf, ja?«
    »Keine Sorge. Vielleicht kannst du mir ja ab und zu einen Brief

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