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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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dabei viel zu sagen hat«, hielt Kriss dagegen.
    »Vielleicht hat sie einen Kater«, überlegte Natalie laut und presste die Finger gegen die Schläfen.
    »Nur weil du einen hast, gilt für sie nicht automatisch das Gleiche«, zischte Celeste.
    »Vielleicht geht es ihr einfach nicht gut«, sagte ich. »Sie ist häufig krank.«
    Kriss nickte. »Ich frage mich allerdings, warum.«
    »Ist sie nicht im Süden aufgewachsen?«, fragte Elise. »Ich habe gehört, die Luft und das Wasser dort unten sind nicht sehr sauber. Vielleicht liegt es also daran, unter welchen Umständen sie großgeworden ist.«
    »Also ich habe gehört, dass südlich von Sumner alles schlecht ist«, fügte Celeste hinzu.
    »Vielleicht ruht sie sich einfach nur aus«, warf ich ein. »Heute Abend wird der
Bericht
ausgestrahlt, und sie will bestimmt fit sein. Sie ist eben klug. Jetzt ist es noch nicht mal zehn, und ich könnte auch schon einen Mittagsschlaf gebrauchen.«
    »Ja, wir sollten uns alle ein wenig hinlegen«, sagte Natalie matt.
    Eine Dienerin mit einem kleinen Tablett in der Hand betrat den Salon und durchquerte ihn so leise und flink, dass wir sie kaum bemerkten.
    »Warte mal«, sagte Kriss. »Du glaubst doch nicht, dass im
Bericht aus dem Capitol
die Sache mit den Empfängen zur Sprache kommt, oder?«
    Celeste stöhnte. »Oh nein. Du und America, ihr habt doch einfach nur Schwein gehabt.«
    »Das soll wohl ein Scherz sein, was? Hast du irgendeine …«
    Kriss verstummte, als die Dienerin links neben mir stehen blieb und mir das Tablett hinhielt. Ein gefalteter Zettel lag darauf.
    Ich spürte die Augen aller auf mir ruhen, als ich zögernd danach griff und die Nachricht las.
    »Ist der von Maxon?«, fragte Kriss, wobei sie versuchte, nicht allzu interessiert zu klingen.
    »Ja.« Ich blickte nicht auf.
    »Was steht drin?«, bohrte sie nach.
    »Dass er mich kurz sehen möchte.«
    »Hört sich an, als wärst du in Schwierigkeiten«, höhnte Celeste.
    Ich seufzte und stand auf, um der Dienerin zu folgen. »Es gibt wohl nur einen Weg, das herauszufinden.«
    »Vielleicht schmeißt er sie endlich raus«, flüsterte Celeste so laut, dass ich es hören konnte.
    »Meinst du?«, fragte Natalie eine Spur zu begeistert.
    Ein Schauer überlief mich. Vielleicht warf er mich ja tatsächlich raus! Wenn er mit mir reden oder Zeit mit mir verbringen wollte, hätte er mir das dann nicht auf andere Weise mitgeteilt?
    Maxon wartete in der Halle, und ich ging beklommen auf ihn zu. Er wirkte nicht verärgert, schien aber irgendwie angespannt zu sein.
    Ich nahm allen Mut zusammen. »Und?«
    Er ergriff meinen Arm. »Wir haben fünfzehn Minuten. Und was ich dir zeigen will, ist nur für deine Augen bestimmt. Verstanden?«
    Ich nickte.
    »Na, dann los.«
    Wir liefen die Treppe bis zum dritten Stock hinauf. Sanft, aber mit einer gewissen Eile zog Maxon mich den Flur entlang bis zu einer weißen Flügeltür.
    »Fünfzehn Minuten«, erinnerte er mich noch einmal.
    »Fünfzehn Minuten.«
    Er zog einen Schlüssel aus der Tasche und entriegelte die Tür. Dann hielt er sie mir auf, so dass ich als Erste eintreten konnte. Das Zimmer war groß und hell, mit vielen Fenstern und Türen, die auf einen Balkon hinausgingen, der sich über die ganze Breite des Raums erstreckte. Es gab ein Bett, einen großen Kleiderschrank und einen Tisch mit Stühlen. Doch ansonsten war das Zimmer leer, keine Bilder an den Wänden und keinerlei Gegenstände in den Regalen. Selbst die Wandfarbe wirkte ein wenig trist.
    »Das ist das Gemach der Prinzessin«, erklärte Maxon leise.
    Ich riss die Augen auf.
    »Ich weiß, im Moment macht es nicht viel her. Die künftige Prinzessin soll es nach ihren Vorstellungen gestalten. Es wurde leergeräumt, nachdem meine Mutter in die Gemächer der Königin umgezogen ist.«
    Königin Amberly hatte hier geschlafen. Irgendwie verlieh das dem Raum etwas Magisches.
    Maxon trat nun ebenfalls ein. »Diese Türen führen auf den Balkon. Und durch die da drüben«, er zeigte auf das andere Ende des Raums, »gelangt man in das private Arbeitszimmer der Prinzessin. Und direkt hier«, er wies auf eine Tür zu unserer Rechten, »kommt man zu meinem Zimmer. Ich könnte es einfach nicht ertragen, wenn die Prinzessin zu weit entfernt wäre.«
    Bei dem Gedanken, in unmittelbarer Nähe zu Maxon zu schlafen, wurde ich rot.
    Er ging weiter zu dem großen Schrank. »Und der hier? Hinter diesem Möbelstück befindet sich der Geheimgang zum Schutzraum. Aber man gelangt auch an andere

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